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Umfrage-Auswertung: Kann man Windows 8 einem Normalanwender für Desktop/Notebook empfehlen?

Auszuwerten wäre noch die Umfrage der letzten Woche, welche sich erneut mit Windows 8 beschäftigte – nur diesesmal nicht unter dem Blickwinkel des persönlichen Gebrauchs, sondern unter dem Blickwinkel, ob man Windows 8 einem Normalanwender für ein gewöhnliches Desktop/Notebook-System empfehlen kann. Die bei der Umfrage abgegebenen Stimmen sprechen aber auch hier eine eindeutige Sprache: Mit 68,4 Prozent eine überaus klare Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer wird Windows 8 nicht empfehlen, weitere 19,7 Prozent werden zumindest vorerst keine entsprechende Empfehlung abgeben. Nur 11,9 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind hier anderer Meinung – dies ist im übrigen etwas mehr als bei der Umfrage zum persönlichen Einsatz von Windows 8.

So oder so sind die Zustimmungszahlen für Windows 8 gemäß dieser beiden Umfragen absolut desaströs – schade nur, daß Microsoft so etwas in seinem Elfenbeinturm wohl kaum wahrnehmen wird und daher erst durch die Realität des Marktes erzogen werden muß. Und dafür steigen inzwischen die Chancen rapide an, denn Microsoft hat es in den letzten Wochen fertiggebracht, nahezu alles gegen Windows 8 laufen zu lassen: Erst die Preview-Version mit den eher halbherzigen Änderungen zugunsten der reinen Desktop-User und der Aussicht auf keine bedeutenden weiteren Änderungen mehr, dann die hochgesetzten OEM-Preise für Windows 8 und letztlich der Vorstoß mit eigener Tablet-Hardware, welcher nicht jedem PC-Hersteller (und damit Microsoft-Partner) gefallen dürfte.

Gerade mit den beiden letztgenannten Maßnahmen zündelt Microsoft heftig an seinen Chancen im selbstdeklarierten Zukunftsmarkt für Windows, da der hohe OEM-Preis günstige Windows-Tablets unmöglich macht und Microsofts Surface-Tablets andere Tablet-Hersteller vor der Entwicklung eigener Windows-Tablets im hochpreisigen Segment zurückschrecken lassen dürfte. Hier könnte sich Microsoft seine ganze schöne Tablet-Strategie bei Windows 8 höchstselbst zerlegen – womit alle für Tablets gemachten Kompromisse bei Windows 8 dann herzlich zwecklos gewesen wären. Wenn dann auch noch die Touchscreen-Strategie für Notebooks & Desktops nicht vom Markt angenommen wird (eher unwahrscheinlich, da nicht ergonomisch bei diesen Geräten), steht Windows 8 am Ende zwischen allen Stühlen – für den normalen Desktop/Notebook-Einsatz eine faktische Verschlechterung gegenüber Windows 7 und in den neuen Marktsegmenten gescheitert.

Ein cleverer PC-Hersteller sollte jedenfalls schon einmal anfangen, zweigleisig zu planen, damit man auch im Jahr 2013 noch moderne Windows-7-PCs anbieten kann und nicht vollkommen Windows 8 ausgeliefert ist. Wir sehen jedenfalls einen faktisch zweigleisigen Markt kommen, wo die PC-Hersteller ihre PC-Modelle sowohl mit Windows 7 als auch Windows 8 anbieten, einfach weil die PC-Käufer das so nachfragen werden. Die Frage ist nur, wie heftig dieser Effekt sein wird – so deutlich, daß die Hersteller umgehend von alleine auf die Idee kommen, oder eher langfristig wirkend wie seinerzeit bei Windows Vista. Gemäß der obenstehenden Vorauszeichen muß man mittlerweile eine klassische Bauchlandung für Windows 8 als Möglichkeit in Betracht ziehen, trotz aller Marketingmacht Microsofts.