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Umfrage-Auswertung: Welches Interesse und welcher Erfahrungsstand besteht zu Linux als Gaming-System?

Die Umfrage der letzten Woche ging den Fragen nach, welches Interesse und welcher Erfahrungsstand bereits zu Linux als Gaming-System besteht. Dabei kamen durchaus überzeugende Argumente zugunsten einer stärkeren Hinwendung der Hersteller und der Fachpresse zu Linux auf: Immerhin 45,2% der Umfrage-Teilnehmer bekundeten ein hohes Interesse an Linux als Gaming-System, welchere 28,2% wenigstens ein gewisses Interesse. Da die Fragestellung explizit auf Gaming-Systeme bezogen war – und damit nicht auf Arbeits-Systeme, wo Linux viel eher akzeptiert wird – sind diese insgesamten grob drei Viertel der Umfrage-Teilnehmer mit Interesse an Linux als Gaming-System schon eine hohe Hausnummer.

Begünstigend dürften sich hier die schon vorhandenen Erfahrungen mit Linux auswirken: So gaben immerhin schon 20,5% der Umfrage-Teilnehmer an, bereits über Erfahrungen mit Linux als Gaming-System zu verfügen, bei weiteren 41,8% gibt es Erfahrungen mit Linux als Arbeits-System. Auch hier ergibt sich bereits eine klare Mehrheit mit Linux-Erfahrungen – ein erstaunlich hoher Wert, auf welchen Linux in der Zukunft bauen können wird. Interessant auch, daß unter den Umfrage-Teilnehmern mit Linux-Erfahrungen als Gaming-System satte 71% ein hohes (weiteres) Interesse daran zeigen, hingegen nur 16% dieser Nutzer nichts mehr mit Linux als Gaming-System zu tun haben wollen. Auch dies ist – eingerechnet die Limitationen, welche Linux gerade in der Vergangenheit als Gaming-System hatte und teilweise noch hat – ein hoher Wert, welcher das durchgehend hohe Nutzerinteresse nochmals ausdrückt.

In der Summe ist zumindest in der Enthusiasten-Gemeinde der Boden für Linux als Gaming-System bereits gelegt – man wartet nun eher auf greifbare Ansätze und Fortschritte, am Nutzerinteresse soll es nicht liegen. Für diese Hersteller, welche sich in dieser Frage bereits engagieren, ergeben sich hiermit echte Chancen – und die anderen Hersteller sollten darüber nachdenken, ob es nicht langsam Zeit ist, in Fragen Linux mehr zu machen als bisher. Wenn dann einmal der Zug rollen sollte, wird es mühselig und finanziell aufwendig, verloren gegangenes Terrain wieder wettzumachen. In dieser Frage fällt einem inbesondere AMD und die (nicht vorhandene) Konkurrenzfähigkeit der Linux-Treiber ein: Wenn AMD nicht will, daß die Grafikkarten-Marktanteile unter Linux Richtung 95:5 zugunsten von nVidia ausfallen, sollte man hier endlich einmal seine Hausaufgaben machen.