Launch-Analyse: Intel Haswell (Nachträge)

Dienstag, 4. Juni 2013
 / von Leonidas
 

Nachtrag vom 5. Juni 2013

Öfters einmal befinden sich unter den Xeon-Modellen einer Intel-Architektur auch für den Normalanwender interessante Prozessoren-Modelle – wie auch diesesmal bei Haswell: So bietet Intel unter der Xeon E3-1xxx V3 Serie diverse Haswell-Prozessoren für Einsockel-Workstations an, welche in der Konfiguration "4 Kerne + HyperThreading" günstigere Preise bieten als der dafür im Desktop-Segment eigentlich vorgesehen Core i7-4770 mit einem Listenpreis von 303 Dollar. Die neuen Xeon-Modelle E3-1230 V3, E3-1240 V3 und E3-1245 V3 unterbieten diesen Preis jedoch klar, im Fall des E3-1230 E3 mit einem Listenpreis von 240 Dollar sogar sehr deutlich. Als kleiner Pluspunkt ist bei den Modellen E3-1230 V3 und E3-1240 V3 dann auch noch die integrierte Grafik herstellerseitig deaktiviert, was die TDP minimal auf 80 Watt herunterschraubt.

Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP Listenpreis
Xeon E3-1245 V3 4 + HT 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 276$
Xeon E3-1240 V3 4 + HT 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 8 MB deaktiviert 80W 262$
Xeon E3-1230 V3 4 + HT 3.3 GHz (TM 3.7 GHz) 8 MB deaktiviert 80W 240$

Natürlich gibt es den Nachteil, daß die Xeon-Prozessoren sich generell nicht übertakten lassen, es dort keine K-Modelle gibt. Desweiteren erreicht speziell der Xeon E3-1230 V3 nicht ganz die Taktraten des Core i7-4770 – womit sich aber auch der deutlich niedrigere Preis rechtfertigen läßt. Aber wer speziell über ein günstiges System mit aber eben vier Rechenkernen samt HyperThreading nachdenkt, kann bei diesen drei Xeon-Modellen durchaus fündig werden. Normalerweise sollten die Xeon-Prozessoren klaglos in normalen Desktop-Mainboards laufen, allerdings bieten einige Mainboard-Hersteller durchaus sogar offiziellen BIOS-Support für Xeon-Prozessoren auf regulären Desktop-Mainboards an – dies wäre dann die ganz sichere Variante.

Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP Listenpreis
Core i7-4770K 4 + HT 3.5 GHz (TM 3.9 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1250 MHz) 84W 339$
Core i7-4770 4 + HT 3.4 GHz (TM 3.9 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 303$
Core i5-4670K 4 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 242$
Core i5-4670 4 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 213$
Core i5-4570 4 3.2 GHz (TM 3.6 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 84W 192$
Core i5-4430 4 3.0 GHz (TM 3.2 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz) 84W ?

Nachtrag vom 5. Juni 2013

Es ist noch die Intel-Erklärung zum "USB 3.0 Bug" von Haswell nachzureichen: Danach handelt es sich um keinen generellen Bug, vielmehr mag der USB-Controller der Haswell Mainboard-Chipsätze schlicht einen einzelnen anderen USB-Controller nicht, welcher ausschließlich auf diversen USB 3.0 Sticks verbaut wurde. Sobald beide USB-Controller zusammentreffen und ein Haswell-basierter Computer aus seinem Schlafmodus erwachen soll, kann es – als einzige Auswirkung – passieren, daß der USB-Stick neu erkannt wird anstatt wie regulär als schon im System angemeldet gilt. Dies würde sich durch die Windows-Meldung eines neu erkannten Wechseldatenträgers bemerkbar machen, einzelne Programme (genannt wurde der Adobe Reader) könnten auch bei einer vor dem Schlafmodus auf dem USB-Stick geöffneten Datei eine Fehlermeldung ausgeben. Ein Datenverlust droht aber nicht – weswegen Intel auch die Mainboard-Chipsätze in ihrem "fehlerhaften" C1-Stepping verkauft, ein gefixtes C2-Stepping wird es dann im August geben. Ein echter Fehler scheint das ganze allerdings nicht zu sein, noch dazu wo die Auswirkungen minimal und alle größeren Datenträger wie externe Festplatten sowieso nicht betroffen sind.

Nachtrag vom 6. Juni 2013

Wie erwartet, hat Intel die noch fehlenden Zweikern-Modelle der Haswell-Architektur für den Notebook- sowie ganz besonders für den Ultrabook-Bereich schnell nachgereicht – schließlich dürfte sich dort der größere Teil des Notebook-Geschäfts und natürlich das komplette Ultrabook-Geschäft abspielen, was zusammen derzeit der Umsatzträger "Nummer 1" in einem Markt mit klar zurückgehendem Desktop-Anteil darstellt. Daß Intel irgendwelche Probleme mit den Zweikern-Haswells haben sollte, kann damit auch als "zurückgewiesen" betrachtet werden – die Zweikern-Modelle für den Desktop werden schlicht erst deswegen im vierten Quartal in den Markt treten, damit die ersten Produktionschargen ganz allein dem wichtigerem Mobile-Segment gehören.

Notebooks 2C Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP Listenpreis
Core i7-4558U 2 + HT 2.8 GHz (TM 3.3 GHz) 4 MB HD 5100 (40AE) @ 200 MHz (TM 1200 MHz) 28W 454$
Core i5-4288U 2 + HT 2.6 GHz (TM 3.1 GHz) 3 MB HD 5100 (40AE) @ 200 MHz (TM 1200 MHz) 28W 342$
Core i5-4258U 2 + HT 2.4 GHz (TM 2.9 GHz) 3 MB HD 5100 (40AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 28W 342$
Core i3-4158U 2 + HT 2.0 GHz 3 MB HD 5100 (40AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 28W 342$
Alle Haswell-Prozessoren unterstützen offiziell maximal DDR3/1600-Speicher.

Beachtenswert ist, daß Intel im Zweikern-Segment zwar einige Lösungen mit der großen GT3-Grafiklösung mit ihren gleich 40 Ausführungseinheiten auffährt, dort jedoch nirgendwo den eingebetteten Speicher mit oben drauf legt – jenen gibt es nur bei den Vierkern-Modellen mit GT3-Grafiklösung. Dies irritiert etwas, da der eDRAM als extra Chip gefertigt wird und daher eigentlich mit jedem der verschiedenen Haswell-Chips kombiniertbar erscheint – zudem ist gerade das Zweikern-Segment der primäre Einsatzort einer integrierten Grafiklösung. Im Desktop-Segment ist deren praktischer Einsatz generell zu bezweifeln und wer sich ein Notebook mit Mobile-Vierkerner zulegt, der dürfte dort kaum auf Varianten treffen, wo keine extra Grafiklösung beiliegt. Es darf hier also durchaus die Frage aufgestellt werden, ob die guten Performance-Werte der "Iris Pro 5200" genannten GT3-Grafiklösung mit eDRAM jemals in der Praxis abgerufen werden.

Ultrabooks Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP Listenpreis
Core i7-4650U 2 + HT 1.7 GHz (TM 3.3 GHz) 4 MB HD 5000 (40AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 15W 454$
Core i7-4550U 2 + HT 1.5 GHz (TM 3.0 GHz) 4 MB HD 5000 (40AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 15W 454$
Core i7-4500U 2 + HT 1.8 GHz (TM 3.0 GHz) 4 MB HD 4400 (20AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 15W 398$
Core i5-4350U 2 + HT 1.4 GHz (TM 2.9 GHz) 3 MB HD 5000 (40AE) @ 200 MHz (TM 1100 MHz) 15W 342$
Core i5-4250U 2 + HT 1.3 GHz (TM 2.6 GHz) 3 MB HD 5000 (40AE) @ 200 MHz (TM 1000 MHz) 15W 342$
Core i5-4200U 2 + HT 1.6 GHz (TM 2.6 GHz) 3 MB HD 4400 (20AE) @ 200 MHz (TM 1000 MHz) 15W 287$
Core i5-4200Y 2 + HT 1.4 GHz (TM 1.9 GHz) 3 MB HD 4400 (20AE) @ 200 MHz (TM 850 MHz) 11,5W 304$
Core i3-4100U 2 + HT 1.8 GHz 3 MB HD 4400 (20AE) @ 200 MHz (TM 1000 MHz) 15W 287$
Core i3-4010U 2 + HT 1.7 GHz 3 MB HD 4400 (20AE) @ 200 MHz (TM 1000 MHz) 15W 287$
Core i3-4010Y 2 + HT 1.3 GHz 3 MB HD 4200 (20AE) @ 200 MHz (TM 850 MHz) 11,5W 304$
Alle Haswell-Prozessoren unterstützen offiziell maximal DDR3/1600-Speicher.

Nachtrag vom 6. Juni 2013

Im Haswell-Review von HardOCP gibt es noch einmal eine schöne Aussage zu den generellen Haswell-Übertaktungsaussichten, bezogen auf einen Test seitens Asus mit mehreren hundert Prozessoren: Danach kam der Großteil der getesteten Haswell-Prozessoren selbst mit einer Wasserkühlung nur auf 4.5 GHz Takt, bemerkbare Anteile dann noch auf 4.6 und 4.7 GHz, während 4.8 GHz Takt nur noch ein Bruchteil der Testexemplare erreichten. Ohne Wasserkühlung dürften die Ergebnisse selbst mit hochwertiger Luftkühlung noch etwas niedriger liegen, so daß der bisherig genannte Durchschnittswert von 4.4 GHz für eine Haswell-Übertaktung als auf keinen Fall zu hoch angesetzt gelten kann. Etwas in der Schwebe sind allerdings noch die angegebenen Durchschnittswerte für Sandy & Ivy Bridge, welche laut der Foren-Diskussion in der Praxis höher liegen sollen als die derzeit notierten 4.5 GHz (was noch genauer zu eruieren sein wird).

Nachtrag vom 10. Juni 2013

Ein weiterer Hinweis auf schlechtere Overclocking-Ergebnisse bei Haswell kommt von der britischen PC Pro, welche dieserart Meldungen von immerhin vier verschiedenen PC-Herstellern erhalten hat. So erreichen die dort getesteten Retail-Exemplare von Haswell klar niedrigere Overclocking-Resultate als die bei den Launch-Reviews angesetzten Vorserien-Exemplare, welche augenscheinlich seitens Intel nach bestmöglichen Takt- und Temperatur-Eigenschaften selektiert wurden. Denn nur so ist es zu erklären, daß zwischen den Launch-Tests und den Retail-Exemplaren ein so deutlicher Unterschied existiert – bei den von der PC Pro interviewten PC-Herstellern waren Overclocking-Ergebnisse von 4.2 bis 4.3 GHz sehr oft das letzte Ende der Fahnenstange, gleichzeitig wurde von deutlich höheren Chip-Temperaturen gegenüber Ivy Bridge berichtet.

In der Summe der vorliegenden Tests gerade zu vielen Haswell-Exemplaren auf einmal – bei HardOCP finden sich Daten eines Wasserkühlungs-Massentests seitens Asus, bei Tom's Hardware ein Test mehrerer Haswell-Exemplare unter Luftkühlung – muß man leider konstatieren, daß man die Overclocking-Aussichten von Haswell damit doch neu bewerten muß. Daß, was die Launch-Tests diesbezüglich an Resultaten ausgeworfen haben, ist wohl eher das beste, was man derzeit mit Glück bekommen kann – aber im Normalfall scheint Haswell leider doch nur Taktraten von 4.3 GHz mit Luftkühlung zu bieten. Dies ist dann doch schon bemerkbar weniger als bei Sandy & Ivy Bridge – eingeschworene Übertakter sollten derzeit eher abwarten, wie sich die Lage entwickelt bzw. ob spätere Chargen von Haswell-Prozessoren diesbezüglich bessere Ergebnisse liefern können.

Pro-MHz-Gewinn höchste Taktrate üblicher OC-Takt
Core 2   (2006, 65nm/45nm) - 3.0 GHz ~3.6 GHz
Nehalem   (2008, 45nm) +31% 3.2 GHz (+TM) ~3.8 GHz
Sandy Bridge   (2011, 32nm) +15% 3.5 GHz (+TM) ~4.5 GHz
Ivy Bridge   (2012, 22nm) +6% 3.5 GHz (+TM) ~4.5 GHz
Haswell   (2013, 22nm) +8% 3.5 GHz (+TM) ~4.3 GHz
Um einen fairen Vergleich mit der heutigen Situation zu gewährleisten, wo die Enthusiasten-Modelle in die "E-Architekturen" ausgegliedert sind, wurden bei der Angabe zur höchsten Taktrate bei Core 2 und Nehalem nur Prozessoren-Modelle des Mainstream-Bereichs mit Preispunkten bis maximal 500 Euro berücksichtigt. Zudem wurden überall natürlich allein auf die Werte von Vierkern-Modellen gesetzt.

Nachtrag vom 17. Juni 2013

Die PC Games Hardware vermeldet eine weitere Overclocking-Einschränkung der normalen Haswell-Prozessoren außerhalb der K-Modelle: Die Übertaktung des Grundtakts um bis zu 5% wurde komplett deaktiviert. Ausnahmsweise sind wir allerdings einmal für diese Einschränkung, da die Prozessoren sehr ungesund schon auf wenige Prozent Grundtakt-Übertaktung reagieren und man diese Funktion daher gemäß der alten Overclocker-Regel, immer ein paar Prozent Reserve zu lassen, besser niemals anfassen sollte (einmal abgesehen vom minimalen Taktgewinn). Eher relevant für die Besitzer normaler Haswell-Modelle ist eine andere Overclocking-Einschränkung: Man kann den TurboMode-Takt nun nicht mehr durchgehend auf +400 MHz anheben, sondern nur noch auf die höchste reguläre TurboMode-Taktstufe – was doch einen gewisse Nachteil gegenüber Sandy & Ivy Bridge bedeutet.

Nachtrag vom 18. Juni 2013

Bei @asder00 wurde die kürzlich aufgetauchte neue Intel-Roadmap um eine weitere Slide ergänzt, welche die genauen Daten der kommenden Zweikern-Modelle der Haswell-Architektur offenbart. Jenes Zweikern-Porfolio ist allerdings arg unspektakulär, da der maximale Takt der Zweikerner gegenüber dem Ivy-Bridge-Portfolio mit 3.5 GHz gleich bleibt. Schade ist auch, daß es bei den Haswell-Zweikernern keine Modelle mit größerer GT3-Grafiklösung (mit gleich 40 Ausführungseinheiten) gibt, dies würde sich hier viel mehr lohnen als bei den Vierkernern, wo erfahrungsgemäß eher extra Grafikkarten eingesetzt werden. Zumindest konnte nun noch geklärt werden, was sich hinter dem "Core i7-4771" verbirgt: Schlicht ein Core i7-4770 mit 100 MHz mehr Base-Takt, womit die Taktraten nun auf dem Niveau des Core i7-4770K (allerdings ohne dessen Overclocking-Fähigkeit) liegen.

Kerne Taktraten L3 integrierte Grafik TDP Listenpreis Release
Core i7-4770K 4 + HT 3.5 GHz (TM 3.9 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1250 MHz) 84W 339$  (4. Juni 2013)
Core i7-4771 4 + HT 3.5 GHz (TM 3.9 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W ? Q3/2013
Core i7-4770 4 + HT 3.4 GHz (TM 3.9 GHz) 8 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 303$  (4. Juni 2013)
Core i5-4670K 4 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 242$  (4. Juni 2013)
Core i5-4670 4 3.4 GHz (TM 3.8 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1200 MHz) 84W 213$  (4. Juni 2013)
Core i5-4570 4 3.2 GHz (TM 3.6 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 84W 192$  (4. Juni 2013)
Core i5-4440 4 3.1 GHz (TM 3.3 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz) 84W ? Q3/2013
Core i5-4430 4 3.0 GHz (TM 3.2 GHz) 6 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz) 84W 182$  (4. Juni 2013)
Core i3-4340 2 + HT 3.6 GHz 4 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 54W ? Q3/2013
Core i3-4330 2 + HT 3.5 GHz 4 MB HD 4600 (20AE) @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 54W ? Q3/2013
Core i3-4130 2 + HT 3.4 GHz 3 MB HD 4400 (20AE) @ 350 MHz (TM 1150 MHz) 54W ? Q3/2013
Pentium G3430 2 3.3 GHz 3 MB HD (10AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz) 54W ? Q3/2013
Pentium G3420 2 3.2 GHz 3 MB HD (10AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz) 54W ? Q3/2013
Pentium G3220 2 3.0 GHz 3 MB HD (10AE) @ 350 MHz (TM 1100 MHz), DDR3/1333 54W ? Q3/2013
Die verschiedenen S- und T-Typen mit abgesenkter TDP (und dafür reduzierten Taktfrequenzen) sind in dieser Aufstellung nicht enthalten, da weitgehend unüblich. Die R-Typen mit der schnelleren "Iris Pro 5200" Grafiklösung sind in dieser Aufstellung nicht enthalten, da nur für OEMs verfügbar. Alle Haswell-Prozessoren sind für den Sockel 1150 und damit die Mainboard-Chipsätze der 8er Serie geeignet. Bis auf einige LowCost-Modelle wird als Speicher durchgehend maximal DDR3/1600 offiziell unterstützt.

Nachtrag vom 12. Juli 2013

Nach ECS Elitegroup und ASRock werden nun auch Biostar und Gigabyte (mittels BIOS-Updates) Overclocking von K-Prozessoren auf Mainboards mit H81, B85- und H87-Chipsatz ermöglichen – Intel scheint das Übertaktungs-Feature in der Haswell-Generation nunmehr wohl komplett freigegeben zu haben. Die restlichen Mainboard-Hersteller dürften somit früher oder später nachziehen und eine wohl durchgehende Übertaktbarkeit von K-Prozessoren auf den Chipsätzen H81, B85 und H87 ermöglichen. Damit entfällt der größte Feature-Unterschied zwischen den Chipsätzen H87 und Z87 – einzig übrig bleibend ist die (allerdings nicht wirklich gute) Eignung des Z87-Chipsatzes für drei Grafikkarten. Aufgrund der insgesamt nur 16 PCI Express 3.0 Lanes der Haswell-Prozessoren werden in diesem Fall allerdings zwei von drei Grafikkarten nur mit 4 PCI Express 3.0 Lanes angebunden, was nicht im Sinne eines echten Top-Systems liegen kann. Wer wirklich drei Grafikkarten benötigt, schaut besser bei einer echten HighEnd-Plattform, sprich beim X79-Chipsatz für die Sandy Bridge E Prozessoren.

H81 B85 H87 Z87
PCI Express Aufteilung 1x16 Lanes, nur PCI Express 2.0 (!) 1x16 Lanes 1x16 oder 2x8 Lanes 1x16, 2x8 oder 1x8 + 2x4 Lanes
Anmerkung Mittels Zusatzchip seitens des Mainboard-Herstellers lassen sich auch andere PCI Express Aufteilungen realisieren, mehr insgesamte Bandbreite gibt es durch diese Zusatzchips allerdings natürlich nicht.
USB 2.0 8 8 8 8
USB 3.0 2 4 6 6
SATA II 2 2 - -
SATA III 2 4 6 6
PCI Express Lanes
(für Southbridge)
6 8 8 8
Speicherchannel 2 2 2 2
max. DIMM per Channel 1 ? 2 2
default Overclocking-Unterstützung auf K-Prozessoren nein nein nein ja
Anmerkung Wird derzeit von verschiedenen Mainboard-Herstellern mittels BIOS-Update nachgerüstet. -

Davon abgesehen kann man den Z87-Chipsatz nunmehr komplett durch den günstigeren H87-Chipsatz ersetzen – sofern ein Overclocking-BIOS seitens des Mainboard-Herstellers vorliegt. Will man sowieso nicht übertakten bzw. hat keinen K-Prozessor, spielt selbst dies keine Rolle mehr und wäre automatisch der H87-Chipsatz zu empfehlen. Sofern SLI und CrossFire generell kein Thema sind, kann man auch beim B85-Chipsatz schauen, da dieser ansonsten das gegenüber dem H87-Chipsatz nahezu identische Featureset aufbietet. Selbst Overclocking (auf K-Prozessoren) wird auf dem B85 mittlerweile von einigen Mainboard-Herstellern angeboten. Abzuraten ist allein vom H81-Chipsatz, da jener erstaunlicherweise die Grafikkarte nur mit PCI Express 2.0 anbindet. Die von Intel zudem noch angebotenen Q-Chipsätze sind dagegen nur für den professionellen Bereich interessant.