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AMD stellt mit dem A8-7670K ein weiteres Godavari-Modell vor

Mit dem Wochenstart hat Prozessorenentwickler AMD ein weiteres Prozessoren-Modell aus seinem "Godavari" getauften Kaveri-Refresh offiziell vorgestellt und in den Handel entlassen: Der A8-7670K ist ein etwas schneller getakteter Ersatz für den A8-7650K mit immerhin 300 MHz mehr default CPU-Takt, 200 MHz mehr maximalen Turbo-Takt und 37 MHz mehr maximalen Grafik-Takt. Mit einem Listenpreis von 118 Dollar liegt der A8-7670K zudem ausreichend weit weg vom derzeitigen APU-Spitzenmodell in Form des A10-7870K, welche neben einer klar dickeren Grafiklösung noch 200 MHz mehr CPU-Takt mitbringt, dafür aber auch 137 Dollar kostet. Rein preislich liegt AMD mal wieder exzellent, denn bei Intel gibt es in diesem Preisbereich dann nur noch die langsamsten Modelle des Core-i3-Portfolios als Zweikerner (mit HyperThreading) und bei weitem nicht so leistungsfähiger Grafiklösung, welche aber selbst bei der reinen CPU-Leistung nicht wirklich schneller als AMDs APU sind.

Kerne Takt unlocked L2 Grafik Speicher TDP Listenpreis Release
A10-7870K 4 3.9/4.1 GHz 4 MB Radeon R7 mit 512 SE @ ≤866 MHz DDR3/2133 95W 137$  (28. Mai 2015)
A10-7850K 4 3.7/4.0 GHz 4 MB Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz DDR3/2133 95W 127$  (14. Jan. 2014)
A10-7800 4 3.5/3.9 GHz - 4 MB Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz DDR3/2133 45/65W 127$  (31. Juli 2014)
A10-7770K 4 3.4/3.8 GHz 4 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz DDR3/2133 95W 117$  (14. Jan. 2014)
A8-7670K 4 3.6/3.9 GHz 4 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤757 MHz DDR3/2133 95W 118$  (20. Juli 2015)
A8-7650K 4 3.3/3.7 GHz 4 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz DDR3/2133 95W 95$  (Febr. 2015)
A8-7600 4 3.1/3.8 GHz - 4 MB Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz DDR3/2133 45/65W 85$  (31. Juli 2014)
A6-7400K 2 3.5/3.9 GHz 1 MB Radeon R5 mit 256 SE @ ≤756 MHz DDR3/1866 45/65W 60$  (31. Juli 2014)
Athlon X4 860K 4 3.7/4.0 GHz 4 MB deaktiviert ? 95W ?  (Sept. 2014)
Athlon X4 840 4 3.1/3.8 GHz - 4 MB deaktiviert ? 65W ?  (Sept. 2014)
Athlon X2 450 2 3.5/3.9 GHz - 1 MB deaktiviert ? 65W ?  (Sept. 2014)
Alle Kaveri-APUs kommen im Sockel FM2+ daher, welcher inkompatibel zum Sockel FM2 der Trinity- und Richlands-APUs ist. Benötigt werden daher durchgehend neue Mainboards für den Sockel FM2+, welche auf den Chipsätzen A55, A78 und A88X basieren können.

An dieser Stelle würde sich wirklich mal eine grundsätzlich neue Performance-Betrachtung zu AMDs aktuellen APUs im Vergleich zu Intels Core-i3-Riege lohnen – doch trotz daß der A10-7870K schon seit einiger Zeit erhältlich ist, gab es in der Zwischenzeit gerade einmal drei Artikel zu diesem Prozessor (zum A8-7670K derzeit gar keine). Dies ist enttäuschend, denn ohne entsprechende Tests kann man natürlich auch keine Empfehlungen aussprechen. Dabei existiert aufgrund der vorliegenden Ergebnisse durchaus der Verdacht, daß sich AMDs APUs mit der Zeit – und auch weil bei Intel in diesem Preisbereich zuletzt nicht viel passiert ist – absolut an die Intel-Performance herangerobbt hat, auch und gerade bei der reinen CPU-Performance. Erstaunlich, daß AMD dieses Feld, in welches man früher so viel Marketing-Aufwand investiert hat, derzeit so eher lieblos behandelt.

Nachtrag vom 21. Juli 2015

Nachzutragen wäre noch der Punkt, daß sich AMD erstaunlicherweise einige Zeit mit der Ausbreitung des einst groß beschworenen Godavari-Portfolios nimmt. Selbst in der letzten AMD-Roadmap waren reihenweise entsprechender Prozessoren noch für das inzwischen abgelaufenen zweiten Quartal eingezeichnet. Von den einst in reichlicher Anzahl genannten APUs mit 8er Modellnummern ist derzeit noch gar nichts zu sehen, AMD hat erst einmal nur zwei weitere 7er Modelle herausgebracht. Ob sich AMDs Pläne hierzu einfach nur verspäten oder aber inzwischen geändert haben, bliebe noch abzuwarten – ein großer Druck hin zu 8er Modellen existiert natürlich nicht, dies wären schließlich auch nur (üblicherweise unbeliebte) Rebrandings. Normalerweise ist AMD in diesem Bereich mit der neuen Preislage und den neuen Godavari-Modellen gut dabei – es fehlt allerdings die Masse an Testberichten, welche diesen Umstand den Hardware-Käufern auch augenscheinlich macht.