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GeForce GTX 680: Benchmark-Folien und eine neue Anti-Aliasing-Methode

Zur GeForce GTX 680 tauchen nun in diversen Foren vermehrt Gerüchte und Infohäppchen auf, was die Spekulationen über diese Karte anheizen, genauso aber auch auf das baldige Erscheinen der GeForce GTX 680 (allerhöchstwahrscheinlich am 22. März) hindeutet. Als erstes sind gleich zwei Benchmark-Folien aufgetaucht, wobei deren Echtheit durchaus umstritten ist: Die erste Benchmark-Folie ist im nVidia-Stil gehalten und zeigt einen Performance-Gewinn der GeForce GTX 680 von ca. 14 Prozent gegenüber der Radeon HD 7970 – wobei alle Einzelbenchmarks bis auf Civilization V gewonnen werden, ohne allerdings die Bedingungen dieser Benchmarks genauer zu erläutern. Irritierend ist auch, dass diverse Benchmarks mehrfach (bis zu viermal) in dieser Folie auftauchen, was eher unüblich ist. Da zudem dieselbe Benchmark-Folie schon früher als Ausgangsbasis für bewiesene Fälschungen benutzt wurde, ist diese erste Benchmark-Folie unter starkem Vorbehalt zu sehen.

GeForce GTX 680 Benchmark-Folie 1
GeForce GTX 680 Benchmark-Folie 1
GeForce GTX 680 Benchmark-Folie 2
GeForce GTX 680 Benchmark-Folie 2

Die zweite Benchmark-Folie stammt schon optisch sicher nicht von nVidia, könnte sich aber natürlich trotzdem auf echte Benchmarks beziehen. Aufgrund der fehlenden Skala ist die Performance-Differenz leider nicht wirklich definierbar, aber augenscheinlich läuft es bei dieser Benchmark-Folie auf einen ungefähren Performance-Gleichstand zwischen GeForce GTX 680 und Radeon HD 7970 hinaus – von 13 Benchmarks gewinnt die nVidia-Karte sieben und verliert sechs. Trotz der definitiv nicht von nVidia stammenden Präsentationsform erscheint das Ergebnis dieser Benchmarks damit als glaubwürdiger als alles andere, was man bisher zum Thema gesehen hat und was vermutlich von nVidia-eigenen und damit natürlich schöngefärbten Benchmark-Zahlen abstammt.

Dazu gehören auch die (angeblichen) "25 Prozent durchschnittlicher Performancevorteil" der GeForce GTX 680 vor der Radeon HD 7970 – eine solch hohe Zahl kann angesichts der Hardware-Ansetzung nur unter speziell ausgesuchten Benchmarks erzielt werden und sollte sich in der Realität niemals halten lassen. Wenn man sich ansieht, wie arg AMD bei der Radeon HD 7870 übertrieben hat (laut AMD +41% gegenüber der GeForce GTX 570, real waren es ca. +10%), dann sagen diese offensichtlich von nVidia propagandierten +25% der GeForce GTX 680 gegenüber der Radeon HD 7970 letztlich nur aus, dass es in der Realität spannend wird – weil diese +25% der faktische Hersteller-Übertreibungsfaktor sind, womit es nach Abzug dieses Übertreibungsfaktors auf ein hartes Ringen zwischen GeForce GTX 680 und Radeon HD 7970 hinausläuft.

Abschließend gibt es noch das Bild eines neuen Anti-Aliasings, welches nVidia offenbar mit der Kepler-Serie bringen wird. Das Bild könnte aus einem Reviewers Guide von nVidia stammen, zeigt es doch eine typische Testsequenz für Anti-Aliasing – die Kantenglättungswirkung lässt sich damit hervorragend beurteilen, der Effekt im realen Spiel natürlich noch nicht. Und die Kantenglättungswirkung dieses neuen nVidia-AAs ist hervorragend selbst im Vergleich zu 8x Multisampling Anti-Aliasing, auf dem anscheinend stark gezoomten Bild sind kaum noch einzelne Kanten beim neuen nVidia-AA zu sehen. Welche Technologie nVidia hierfür ansetzt und was diese dann wieder für Nachteile hat, ist unklar – genauso wenig wie gesagt werden kann, wie sich das neue nVidia-AA auf das Texturenflimmern und die allgemeine Bildschärfe auswirkt.

Am Ende könnte es auch nur die offizielle Vorstellung von nVidias FXAA sein, welches wie AMDs MLAA ein Shader-basierter Weichzeichner ist, dessen Kantenglättungswirkung zwischen brauchbar und sehr gut schwankt, welcher aber als Weichzeichner nun einmal Texturenschärfe vernichtet. Gerade auf so einem Exemplarbild wie vorstehend funktionieren Weichzeichner wie FXAA und MLAA ziemlich gut, weil aufgrund der extremen Kantenkontraste die Kanten sehr gut per Shader-Programm erkannt werden können. Im realen Spiel gibt es aber viel weniger Szenen mit so extremen Kantenkontasten, womit FXAA und MLAA an diesen Stellen auch eher Probleme haben, die jeweiligen Kanten zu erkennen. Doch egal auf welcher Technik das neue nVidia-AA basiert, es muss sich in mehr als diesem theoretischen Kantenglättungstest beweisen – und dann natürlich vor allem in der Spielerealität überzeugen.