4

Hardware- und Nachrichten-Links des 4. November 2019

Eine neue Auflistung der bekannten Chip-Daten zu Vega & Navi seitens Twitterer Komachi notiert nunmehr neben Navi 10/12/14 nun auch Navi 21/22/23. Interessanterweise werden dabei zu "Navi 22" schon abweichende Device-IDs gegenüber "Navi 21" angegeben – so das vermutlich beide Chip-Projekte tatsächlich getrennt voneinander existieren und hierbei keine Umbenennung oder ein Zahlendreher der Grund für das Erscheinen von Navi 22 ist. Wie sich die drei Navi-2X-Chips letztlich einordnen lassen, dafür gibt es auch allgemein derzeit nur Vermutungen – wovon die allererste auf eine Abstammung von RDNA2 und damit dem Support von Hardware-RayTracing lautet. Alles andere wäre auch arg verwunderlich, wenn AMD letztlich für beide zum Weihnachtsgeschäft 2020 erscheinenden NextGen-Konsolen einen RDNA-basierten Grafikchip mit RayTracing-Support liefern will – dann sollte dieselbe Technologie im Bereich der Desktop-Grafikkarten eigentlich schon vorgestellt sein. Belastbare Leistungsklassen-Einordnungen zu den Navi-2X-Chips sind dagegen noch nicht vorhanden, allein "Navi 23" wurde mal bei seinem initialen Gerücht als "nVidia-Killer" beschrieben – worauf man im Wortsinn nicht viel geben sollte, was aber eben den Ansatz dieses Grafikchips im Enthusiasten-Segment nahelegt. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben – denn aller Vermutung nach sind die Navi-2X-Chips sowieso erst ein Thema für die zweite Jahreshälfte 2020, da AMD derzeit noch nicht einmal die Serie an Navi-1X-Chips abgeschlossen hat: Navi 14 wartet noch auf seinen realen Markteintritt, Navi 12 ist noch nicht einmal offiziell angekündigt.

Für gewisse Diskussionen sorgte zuletzt ein Reddit-Posting über (mögliche) Navi-basierte Dual-GPU-Lösungen. Jenes Posting basierte wieder auf einem Linux-Treiber-Eintrag, hat somit durchaus eine gewisse Datenbasis – welche man allerdings laut unserem Forum auch anders deuten könnte. Die einfachste Auflösung wäre wohl schlicht eine GPGPU- oder Profi-Lösung mit zwei Grafikchips auf einem Board – was AMD in jüngerer Vergangenheit ("Radeon Pro Duo" & "Radeon Pro Vega II Duo") hin wieder so aufgelegt hatte. Irgendetwas in Richtung Gamer-Grafikkarte erscheint dagegen als höchst unwahrscheinlich, da AMD den dafür notwendigen Treiber-Support für CrossFire schon vor zwei Jahren abgebrochen hatte – und man dies nun alles nachholen müsste, wenn man mit einer neuen CrossFire-Lösung auf den Markt kommen wollte. Das Thema "MultiGPU" hat sich für den Gamer-Bereich aber einfach in der Praxis erledigt, trotz das nVidia weiterhin einige Top-Modellen mit diesem Feature ausstattet und auch weiterhin einen Treiber-Support für SLI pflegt. MultiGPU wird allerdings primär von den Spieleentwicklern ignoriert, womit es in vielen Spieleengines prinzipbedingt nicht mehr funktioniert. Die Möglichkeit, mittels DirectX 12 einen MultiGPU-Support an der Spieleengine vorbei zu erreichen, wurde dagegen bislang nur extrem selten genutzt. Aufwand und Nutzen halten sich hierbei für die Spieleentwickler augenscheinlich nicht die Waage, wenn die Anzahl der aktuellen MultiGPU-Nutzer selbst in Enthusiasten-Kreisen (leider) nur noch geringfügig ausfällt.

Die Silicon Lottery bietet nunmehr auch vorgetestete Core i9-9900KS Prozessoren in den Abstufungen 5.0, 5.1 und 5.2 GHz an. Interessant hieran sind vor allem die angegebenen Erfolgsquoten, wie oft die jeweilige Taktrate bei den entsprechenden Tests der Silicon Lottery erreicht wurde: So erreichten 100% dieser Prozessoren eine dauerhafte Taktrate von 5.0 GHz – was aber angesichts eines nominellen AllCore-Turbos von 5.0 GHz eigentlich vorauszusetzen ist. Das die Prozessoren sich nicht doch eventuell irgendwann bei zu großer Belastung herunterdrosseln, ist davon natürlich ausgenommen – dieses Verhalten hat jedoch nichts mit der generellen Taktfähigkeit zu tun. Die erste wirkliche Übertaktungsstufe von dauerhaft 5.1 GHz erreichten dann jedoch nur noch 31% aller getesteten Prozessoren, bei 5.2 GHz waren dann nur noch magere 3% der getesteten Prozessoren dabei. Dies zeigt an, das jenes Taktraten-Niveau doch schon sehr exklusiv ist, insbesondere der Vorab-Test von Tom's Hardware somit ein glückliches Händchen (oder möglicherweise sogar eine unsichtbare Hand Intels) hatte. Leider lassen sich die früheren Werte der Silicon Lottery zu Core i9-9900K/KF nur schwer rekonstruieren, da die Silicon Lottery diese Angebots-Seiten weitgehend gelöscht hat. Zumindest kann man aber erkennen, das in der Breite der Tests die Marke von (dauerhaft) 5.0 GHz mit dem bisherigen Prozessoren-Modell bestenfalls (aka großzügig hochgerundet) mit einer Chance von 1:1 zu erreichen war – wo der Core i9-9900KS nunmehr 100% bietet. Sehr viel mehr holt das neue Spitzen-Modell aber auch nicht heraus, das durchschnittliche Übertaktungs-Plus zwischen Core i9-9900K/KF und Core i9-9900KS liegt augenscheinlich gerade einmal bei +100 MHz.

Technik 5.0 GHz 5.1 GHz 5.2 GHz Quelle
Core i9-9900KS 8C/16T, 4.0/5.0/5.0 GHz 100% 31% 3% Silicon Lottery vom 4. Nov. 2019
Core i9-9900KF 8C/16T, 3.6/4.7/5.0 GHz 37% ? ? Silicon Lottery vom 4. Nov. 2019
Core i9-9900K 8C/16T, 3.6/4.7/5.0 GHz 46% ? ? Silicon Lottery vom 25. Nov. 2018

Die offizielle PC-Webseite zum Spiel offeriert die PC-Systemanforderungen zu "Red Dead Redemption 2", der am Dienstag den Handel erreichenden PC-Umsetzung des Konsolen-Hits vom letzten Herbst. Das Spiel von Entwickler & Publisher "Rockstar Games" kommt auf Basis der Haus-eigenen RAGE-Engine ("Rockstar Advanced Game Engine") daher und trägt eher maßvolle Hardware-Anforderungen: Das Minimum enthält echte Alt-Prozessoren, welchen heutzutage mit fast jedem Einstiegs-Modell beizukommen ist, allein die Grafikkarten sind mit GeForce GTX 770 (Perf.Index 380%) oder Radeon R9 280 (Perf.Index 340%) noch halbwegs gehaltvoll – aber auch schon mittels auslaufender Einsteiger-Modelle wie einer GeForce GTX 1050 Ti (Perf.Index 360%) zu erreichen. Die Hardware-Empfehlung (üblicherweise für die FullHD-Auflösung) ist dann mit Core i7-4770K oder Ryzen 5 1500X samt GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 480 4GB auf einem altbekannten Niveau und vielleicht sogar Konsolen-typisch etwas handzahm angesetzt. Andererseits haben jene Konsolen-Titel oftmals die Eigenschaft, nicht besonders gut mit höheren Auflösungen zu skalieren, da jene nun einmal explizit für FullHD optimiert wurden – dies bleibt die sicherlich erscheinenden Grafikkarten-Tests zu Red Dead Redemption 2 abzuwarten.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Red Dead Redemption 2"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 150 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i5-2500K oder FX-6300 Core i7-4770K oder Ryzen 5 1500X
Speicher 8 GB RAM 12 GB RAM
Gfx GeForce GTX 770 2GB oder Radeon R9 280 3GB GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 480 4GB