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Intel Prozessoren-Roadmap: Broadwell in 2015, Skylake demzufolge erst in 2016

Da alle wirklich leistungsstarken Broadwell-Lösungen nach neuesten Informationen erst für den Sommer 2015 geplant sind, läßt den aktuellen Haswell-Refresh nochmals in einem neuem Licht stehen: Nicht als nur kurzfristig benötigten Lückenfüller, sondern als ganz normale Intel-Generation, die wie die anderen Intel-Generationen der jüngsten Zeit ein ganzes Jahr im Markt steht, ehe jene abgelöst werden wird. Broadwell hingegen erscheint nach diesen Informationen letztlich um ein ganzes Jahr verschoben, da die Haupt-Chips letztlich allesamt erst im Sommer 2015 kommen werden, nachdem jene ursprünglich einmal für den Sommer 2014 avisiert wurden. Es ist sogar gut möglich, daß die ganze Broadwell-Strategie überdacht wird und jene Architektur ganz normal mit vollem Portfolio an Desktop-Modellen erscheint – nachdem es bislang seitens Intel angedacht war, nur einzelne K-Modelle von Broadwell in den Desktop-Markt zu entlassen.

Diese nunmehr sehr deutliche Verschiebung wird aber auch Auswirkungen auf die weitere Intel-Roadmap haben. Daß Intel seine nachfolgende Skylake-Architektur wirklich noch im Jahr 2015 bringt, wie gemäß früheren Roadmaps zu erwarten, darf als nunmehr überholte Information angesehen werden. Selbst wenn Intel Skylake zu diesem Zeitpunkt bringen könnte, werden es die OEMs nicht akzeptieren, innerhalb desselben Jahres gleich zwei neue Intel-Architekturen umsetzen zu müssen. Seitens der OEMs werden die Intel-Zeitpläne mit jeweils einer neuen Architektur (oder einem Refresh) pro Jahr sowieso teilweise als zu aggressiv angesehen, die Entwicklungsabteilungen der OEMs kommen teilweise nicht hinterher bzw. es ergeben sich Probleme mit abzuverkaufenden Lagerbeständen der jeweils "alten" Chips. Somit dürfte vor Sommer 2016 nichts in Fragen Skylake passieren – und die nachfolgende Skymont-Architektur in erstmals der 10nm-Fertigung wandert somit auf einen voraussichtlichen Launch-Termin im Jahr 2017.

LowPower Mainstream/Performance Enthusiast
Iststand Silvermont
22nm, 2-4 Rechenkerne
integrierte Grafik mit 4 Recheneinheiten, DirectX 11.0 (Intel Gen. 7)
DualChannel DDR3/1333
(Modell-Liste)
Haswell-Refresh
22nm, 2-4 Rechenkerne
integrierte Grafik mit 10, 20 oder 40 Recheneinheiten sowie optionalem eDRAM, DirectX 11.1 (Intel Gen. 8)
Sockel 1150, DualChannel DDR3/1600
(Modell-Liste)
Ivy Bridge E
22nm, 4-6 Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011, QuadChannel DDR3/1866
(Modell-Liste)
Q3/2014 Airmont
14nm (Refresh zu Valleyview)
integrierte Grafik, DirectX 11.1 (Intel Gen. 8)
Haswell-E
22nm, 6-8 Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011-3, QuadChannel DDR4/2133
Q1-Q2/2015 Broadwell
14nm (Refresh zu Haswell), 2-4 Rechenkerne
integrierte Grafik mit 24 oder 48 Recheneinheiten sowie optionalem eDRAM, DirectX 11.1+ (Intel Gen. 9)
Sockel 1150, DualChannel DDR3
einstmals nur für das Mobile-Segment gedacht – unklar, ob diese Planungen noch aktuell sind
Q3-Q4/2015 Goldmont
14nm (neue Architektur)
integrierte Grafik, DirectX 11.1+ (Intel Gen. 9)
Broadwell-E
14nm, 6-8 Rechenkerne
keine integrierte Grafik
DDR4
Sommer 2016 Skylake
14nm (neue Architektur), 2-4 Rechenkerne
integrierte Grafik, DirectX 11.1+, Thunderbolt III
Sockel 1151, DualChannel DDR4/2400
2017 Skymont
10nm (Refresh zu Skylake)

Nach all den Verschiebungen seitens Broadwell hängt zudem ein wirklich großes Fragezeichen daran, ob Intel seine Releasepläne bei den LowPower-Prozessoren noch in der innerhalb vorstehender Tabelle dargelegten Form realisieren kann. Immerhin erscheint der Silvermont-Refresh "Airmont" nunmehr als allererste Intel-Architektur innerhalb der 14nm-Fertigung – aber möglicherweise nur deswegen, weil zu Broadwell entsprechend genauere (sprich verschobene) Terminangaben existieren und zu Airmont nur eine frühere, nie korrigierte Terminabschätzung. Gut möglich also, daß auch die Termine der LowPower-Architekturen von Intel nach hinten verschoben werden müssen, leider fehlen hierzu derzeit noch jegliche konkrete Angaben.