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Neue Roadmap zeigt Intels Desktop-Portfolio für das Jahr 2014

Eine bei der chinesischen VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) aufgetauchte neue Intel-Roadmap zeigt an, was der Prozessorenbauer bis ins Jahr 2014 im Desktop-Segment plant. Dies entspricht weitgehend bisher schon bekannten Informationen, die Neuerungen liegen dann im Detail. Markante Punkte des in der Roadmap aufgezeigten Zeitraumes werden die Vorstellung von Ivy Bridge E zum Jahresende 2013, die Vorstellung eines Haswell-Refresh zur Jahresmitte 2014 und die Vorstellung von Haswell-E zum Jahresende 2014 sein.

Wie zu erwarten war, enthält die Roadmap keine Broadwell-Prozessoren – welche allerdings im Gegensatz zu den Aussagen der VR-Zone auch nicht verschoben wurden, sondern im Normalfall termingerecht zur Jahresmitte 2014 erscheinen sollten. Jene dann erstmals in 14nm gefertigten Broadwell-Prozessoren wird Intel allerdings nur im Mobile-Segment anbieten (im Desktop-Segment möglicherweise in verlöteter Form rein für OEMs), das Fehlen jener Prozessoren im Desktop-Segment ist eine bewusste produktpolitische Entscheidung Intels und kein Hinweis auf eine Verschiebung der gesamten Broadwell-Generation. Im Desktop-Segment erscheinen an dieser Stelle dann halt Refresh-Modelle von Haswell – sprich, es wird schlicht etwas mehr Taktrate für Haswell geben.

Interessant ist letztlich noch die Nennung von Haswell-E für das Jahresende 2014, weil hierfür (zumindest teilweise) erneut der Sockel 2011 von Sandy Bridge E und Ivy Bridge E genannt wird. Die konkrete Benennung in der Roadmap lautet "LGA 2011-3" und ist somit nicht ganz eindeutig – es könnte sich sowohl um einen generell abweichenden Sockel handeln als auch um zwei verschiedene Sockel (2011 und 2013) für zwei verschiedene Speichersorten. Schließlich wird Intel bei gewissen Server-Modellen von Haswell erstmals einen Support für DDR4-Speicher anbieten, ergo wäre es durchaus denkbar, daß mit Haswell-E hier ein erster Vorstoß von DDR4-Speicher ins Consumer-Segment unternommen wird.

LowPower Mainstream/Performance Enthusiast
Iststand Cedarview
32nm, 2 Atom-Rechenkerne
PowerVR-Grafik, DirectX 9
SingleChannel DDR3/1066
Haswell
22nm, 2-4 Haswell-Rechenkerne
Intel-Grafik mit 10, 20 oder 40 Recheneinheiten sowie optionalem eDRAM, DirectX 11.1
Sockel 1150, DualChannel DDR3/1600
(Modell-Liste)
Sandy Bridge E
32nm, 4-6 Sandy-Bridge-Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011, QuadChannel DDR3/1600
(Modell-Liste)
September 2013 Ivy Bridge E
22nm, 4-6 Ivy-Bridge-Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011, QuadChannel DDR3/1866
H1/2014 Valleyview
22nm, 2-4 Silvermont-Rechenkerne (neue Architektur)
Intel-Grafik mit 4 Recheneinheiten, DirectX 11.0
DualChannel DDR3/1333
Broadwell
14nm (Refresh zu Haswell)
nur im Mobile-Segment
Ende 2014 Haswell-E
22nm, Haswell-Rechenkerne
keine integrierte Grafik
Sockel 2011 mit QuadChannel DDR3
Sockel 2013 mit QuadChannel DDR4
H1/2015 Airmont
14nm (Refresh zu Valleyview)
Skylake
14nm (neue Architektur)
2016 Skymont
10nm (Refresh zu Sky Lake)

Zwei verschiedene Sockel bei Haswell-E und damit eine Wahlmöglichkeit des Käufers würden das ganze zudem abfedern können, wenn die Preise für DDR4-Speicher anfänglich noch zu hoch liegen sollten – eine sehr vorsichtige und damit allerdings auch wahrscheinliche Vorgehensweise Intels zur Markteinführung von DDR4-Speicher. Bei einem möglichen Markterfolg könnte dann die nächste Prozessoren-Generation für das Jahr 2015 – Skylake – eventuell schon ein DDR4-Speicherinterface in den Markt der "normalen" Consumer-Prozessoren bringen. Dies ist allerdings derzeit reine Spekulation, auch Intel dürfte sich in dieser Frage eher treiben lassen und sehen, was der Markt (zu welchem Preis) bereit ist anzunehmen.