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Intel stellt die zweite Welle von Coffee Lake samt weiterer 300er Mainboard-Chipsätze vor

Wie erwartet, hat Intel mit dem 3. April die zweite Welle von Coffee Lake in den Markt bzw. den Handel entlassen. Die Daten zu den einzelnen Prozessoren-Modellen waren mehrheitlich vorher schon bekannt, einzig allein der früher einmal erwähnte "Core i7-8670" ist nun nicht Teil des Produktprogramms, stellt womöglich auch nur einen simplen Schreib- oder Übermittlungsfehler dar. Offiziell sind dagegen nunmehr Core i3-8300, Core i5-8500 und Core i5-8600 sowie einige Pentium- und Celeron-Modelle innerhalb der Coffee-Lake-Generation mit dabei – wobei alle Zwei- und Vierkerner aber natürlich trotzdem weiterhin nur ein Silizium der Kaby-Lake-Generation nutzen. Die neuen Modellen sind primär als Lückenfüller bzw. Angebotsabrundung zu sehen, interessante Modelle gibt es hierbei kaum – gerade da alle Zwei- und Vierkerner wie gesagt (zu leicht anderen Taktraten) bereits im Kaby-Lake-Portfolio existierten. Allenfalls der Core i5-8600 erscheint ansprechend – als Sechskern-Modell ohne HyperThreading und ohne Übertaktungseignung, allerdings (im Gegensatz zum schon länger verfügbaren Core i5-8400) mit Taktraten nahe am Core i5-8600K dran.

Kerne Takt unl. L2+L3 Speicher Grafik TDP Preis Release
Core i7-8700K 6C +HT 3.7/4.7 GHz 1.5+12 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1200 MHz) 95W 359$ 5. Okt. 2017
Core i7-8700 6C +HT 3.2/4.6 GHz 1.5+12 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1200 MHz) 65W 303$ 5. Okt. 2017
Core i5-8600K 6C 3.6/4.3 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1150 MHz) 95W 257$ 5. Okt. 2017
Core i5-8600 6C 3.1/4.3 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1150 MHz) 65W 213$ 3. April 2018
Core i5-8500 6C 3.0/4.1 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1100 MHz) 65W 192$ 3. April 2018
Core i5-8400 6C 2.8/4.0 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (23EU @ 350/1050 MHz) 65W 182$ 5. Okt. 2017
Core i3-8350K 4C 4.0 GHz 1+8 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (23EU @ 350/1150 MHz) 91W 168$ 5. Okt. 2017
Core i3-8300 4C 3.7 GHz 1+8 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (23EU @ 350/1150 MHz) 65W 138$ 3. April 2018
Core i3-8100 4C 3.6 GHz 1+6 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (23EU @ 350/1100 MHz) 65W 117$ 5. Okt. 2017
Pentium G5600 2C +HT 3.9 GHz 1+4 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (?EU @ 350/1100 MHz) 54W 86$ 3. April 2018
Pentium G5500 2C +HT 3.8 GHz 1+4 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (?EU @ 350/1100 MHz) 54W 75$ 3. April 2018
Pentium G5400 2C +HT 3.7 GHz 1+4 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 630 (?EU @ 350/1050 MHz) 54W 64$ 3. April 2018
Celeron G4920 2C 3.2 GHz 1+2 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 610 (?EU @ 350/1050 MHz) 54W 52$ 3. April 2018
Celeron G4900 2C 3.1 GHz 1+2 MB 2Ch. DDR4/2400 UHD 610 (?EU @ 350/1050 MHz) 54W 42$ 3. April 2018
Alle Coffee-Lake-Prozessoren laufen ausschließlich auf Mainboards basierend auf Intels 300er Chipsatz-Serie.

Die nominellen Taktraten täuschen hierbei ein wenig: Zwar liegt es beim Base-Takt eine beachtbare Differenz von 500 MHz vor, der Blick auf die (seitens AnandTech notierten) Turbo-Taktraten zeigt dann aber, das diese beiden Prozessoren (aufgrund absolut identischer Turbo-Taktraten) in der Praxis nahezu identisch schnell sein sollten. Allenfalls der TDP-Unterschied (65W zu 95W) könnte hier noch hineinspielen und den Core i5-8600 früher ausbremsen als den Core i5-8600K – dies allerdings nur auf Mainboards, welche sich überhaupt an die Intel-TDP halten. Mittels der Turbo-Taktraten der restlichen Coffee-Lake-Modell kann man dann auch ganz gut ermessen, wo diese Prozessoren real herauskommen sollten – insbesondere die kleineren Modelle haben zumeist AllCore-Turbos, welche nur 200 MHz unter deren maximalen Turbo-Takt rangieren.

Base-Takt Turbo 6C Turbo 5C Turbo 4C Turbo 3C Turbo 2C Turbo 1C
Core i7-8700K 3.7 GHz 4.3 GHz 4.4 GHz 4.4 GHz 4.5 GHz 4.6 GHz 4.7 GHz
Core i7-8700 3.2 GHz 4.3 GHz 4.3 GHz 4.3 GHz 4.4 GHz 4.5 GHz 4.6 GHz
Core i5-8600K 3.6 GHz 4.1 GHz 4.1 GHz 4.2 GHz 4.2 GHz 4.2 GHz 4.3 GHz
Core i5-8600 3.1 GHz 4.1 GHz 4.1 GHz 4.2 GHz 4.2 GHz 4.2 GHz 4.3 GHz
Core i5-8500 3.0 GHz 3.9 GHz 3.9 GHz 4.0 GHz 4.0 GHz 4.0 GHz 4.1 GHz
Core i5-8400 2.8 GHz 3.8 GHz 3.8 GHz 3.9 GHz 3.9 GHz 3.9 GHz 4.0 GHz

Fast wichtiger als die neuen Coffee-Lake-Modelle dürften die neuen Mainboard-Chipsätze H310, B360, H370 und Q370 sein, welche Intel nunmehr dem bekannten Z370 zur Seite stellt. Dabei ist der Z370 wie bekannt nur ein umgelabelter Z270-Chipsatz, die eigentlich für die 300er Chipsatz-Serie geplanten Features findet man daher nur bei den neuen Mainboard-Chipsätzen. Dazu zählen integriertes WiFi sowie nativer Support für USB 3.1 (offiziell "USB 3.1 Gen.2" genannt, weil das frühere USB 3.0 sich nun zur bestmöglichen Nutzerverwirrung "USB 3.1 Gen.1" nennen darf). Derzeit noch eine inoffizielle Information, aber durchaus wichtig und daher ernstzunehmen ist zudem der Punkt, das die neuen 300er Chipsätze (außer dem Z370) höchstwahrscheinlich auch die nächste Prozessoren-Generation von Intel tragen kann, sprich "Ice Lake" (gegen Jahreswechsel 2018/19 erwartet). Der Z370 wird diesen Support aufgrund seiner Abstammung nicht leisten können, Intel wird selbigen im weiteren Jahresverlauf mit dem Z390-Chipsatz ersetzen.

H310 B360 H370 Q370 Z370
Overclocking
XMP-Support
PCI Express 6 Lanes 2.0 12 Lanes 3.0 20 Lanes 3.0 24 Lanes 3.0 24 Lanes 3.0
SATA III 4 6 6 6 6
USB 2.0 6 6 6 4 4
USB 3.0 4 2 4 4 10
USB 3.1 4 4 6
M.2 Ports 1 2 3 3
integriertes WiFi

Laut der ComputerBase soll die Verfügbarkeit der neuen Prozessoren im Einzelhandel anfänglich jedoch eher mau sein, da Intel zuerst die OEMs und Systemintegratoren beliefert. Dies bedeutet aller Vermutung nach auch, das man bei Interesse vielleicht noch ein paar Wochen warten sollte, ehe die Straßenpreise der neuen Prozessoren-Modelle dann die üblichen Launch-Aufschläge verlieren und sich im selben Maßstab einreihen, wie von den "alten" Coffee-Lake-Modellen her bekannt. Auf Mainboard-Seite dürfte es hingegen umgehend losgehen – und sich nun vor allem auch die Möglichkeit ergeben, Coffee-Lake-Systeme zu erstellen mit Mainboards, die weniger als 100 Euro kosten. Dies war bisher noch ein erheblicher Nachteil des ganzen Coffee-Lake-Angebots, das die günstigen Mainboard-Chipsätze und damit günstige Mainboards fehlten. Abschließend sei noch notiert, das laut Golem alle neuen Coffee-Lake-Modell bereits ab Werk mit Microcode-Fixes gegen die Spectre-Sicherheitslücke ausgeliefert werden bzw. die neuen Mainboard-Chipsätze diese Microcode-Fixes auch für ältere Coffee-Lake-Prozessoren schon mit an Bord haben.