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nVidia-Geschäftsergebnisse Q2/2016: Rekorde schon in einem zweiten Jahresquartal

Noch nachzutragen wäre nVidias zum Monatsmitte veröffentlichen Geschäftsergebnisse für das abgelaufene zweite Kalenderquartal 2016, welches bei nVidia allerdings dem zweiten Finanzquartal des Finanzjahres 2017 entspricht und abweichend vom Kalender über die Monate Mai, Juni und Juli läuft. In diesem Zeitraum hat nVidia mal wieder dick zugeschlagen: Der Umsatz kletterte um +23,9% zum Vorjahreszeitraum bzw. um +9,4% zum Vorquartal. Beim operativen Gewinn ging es um gleich +317% zum Vorjahreszeitraum bzw. um +29,4% zum Vorquartal nach oben, der nominelle Gewinn fiel mit +873% zum Vorjahreszeitraum bzw. +29,1% zum Vorquartal sogar nochmals besser aus. Speziell die Vergleiche beim Gewinn zum Vorjahreszeitraum sind natürlich etwas zweifelhaft, da jener Vergleichszeitraum in Form des zweiten Kalenderquartals 2015 hohe Einmalbelastungen gesehen hatte, die Gewinnzahlen jenes Quartals also untypisch für nVidia sehr niedrig lagen.

Q2/2015 Q3/2015 Q4/2015 Q1/2016 Q2/2016
Umsatz 1153 Mio. $ 1305 Mio. $ 1401 Mio. $ 1305 Mio. $ 1428 Mio. $
Gewinn 26 Mio. $ 246 Mio. $ 207 Mio. $ 196 Mio. $ 253 Mio. $
operativer Gewinn 76 Mio. $ 245 Mio. $ 252 Mio. $ 245 Mio. $ 317 Mio. $
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Nichtsdestotrotz kann man an den Vergleich mit den umherliegenden Quartalen sofort sehen, das nVidia auch unter Herausrechnung dieses Einmaleffekts satt beim Gewinn zugelegt hat: Grob 250 Millionen Dollar nominellen Gewinn gab es zuletzt (einmalig) in Vorkrisenzeiten im Jahr 2007, mehr als 300 Millionen Dollar operativen Gewinn hatte nVidia hingegen noch nie zu verbuchen. Insbesondere, das diese Zahlen schon in einem zweiten Jahresquartal erreicht werden konnten, spricht für ein exzellent laufendes Geschäft bei nVidia. Auch mit dem erreichten Umsatz konnte man letztlich eine neue Rekordmarke erreichen – und auch hier gilt wieder zu beachten, das üblicherweise erst das dritte und vierte Jahresquartal für solche Rekordmarken gut sind.

Durch die Einbeziehung des Monats Juli in diese Quartalszahlen sind in jenen natürlich schon gewisse Effekte der neuen Pascal-Grafikkarten enthalten. Insbesondere deren vergleichsweise hohe Preislagen dürften das nVidia-Geschäftsergebnis maßgeblich positiv beeinflußt haben. Den vollen Effekt dürfte man allerdings erst mit den nächsten Quartalszahlen sehen – für welche nVidia neue Umsatzrekorde anpeilt, welche mit 1,68 Milliarden Dollar Quartalsumsatz sogar deutlich über den bisherigen Rekordständen liegen. Sofern nVidia diese Zielsetzung erreichen kann, wäre sogar der Sprung auf über 6 Milliarden Dollar Jahresumsatz realistisch – nicht schlecht für ein Unternehmen, dessen Umsatz im Jahr 2015 erstmals knapp die 5-Mrd-Dollar-Marke genommen hatte.

Da das nVidia-Geschäft derart brummt, spielt immer noch keine Rolle, daß das mal als zweites Standbein gedachte Tegra-Geschäft immer noch unter ferner liefen rangiert: 166 Millionen Dollar Quartalsumsatz sind nicht schlecht, aber gewiß kein Aufbruch zu neuen Ufern und auch weiterhin nur für 11,6% des gesamten Quartalsumsatzes gut. Eher ist nVidia derzeit gut darin, das Grafikgeschäft noch besser als bisher im professionellen Segment zu melken: Mit Quadro- und Tesla-Grafikkarten setzte nVidia im abgelaufenen Geschäftsquartal immerhin schon 365 Millionen Dollar um, was gegenüber den mit GeForce-Grafikkarten erzielten 781 Millionen Dollar Umsatz schon sehr vernünftig aussieht – bedenkt man zudem die viel geringeren Stückzahlen im Quadro- und Tesla-Segment. Damit wird auch klarer, wie es sich für nVidia lohnen kann, den GP100-Chip (erstmals) als reinen HPC-Chip aufzulegen und nicht im Gamer-Segment zweitzuverwenden.