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nVidia Kepler Performance-Chip GK104 auf April verschoben, HighEnd-Chip GK110 erst im Mai

Wie über unser (in diesen Dingen wieder einmal außergewöhnlich gut informiertes) Forum zu erfahren ist, gibt es angeblich eine Aussage in einem offiziellen nVidia-Dokument, wonach der erste Kepler-Chip GK104 für das Performance-Segment auf den April verschoben wurde – der danach anstehende eigentliche HigHEnd-Chip GK110 soll dann im Mai nachfolgen. Bisher lautete die nVidia-Planung darauf, den GK104 sogar schon auf der (vergangenen) CES anzukündigen und im Februar vorzustellen, der GK110 sollte dann gemäß dieser ursprünglichen Planung im April folgen. Diese Planung wurde aber angeblich durch ein Problem mit dem PCI Express 3.0 Interface zunichtegemacht, in deren Folge alle Kepler-Chips in neuer Revision aufgelegt werden mussten und eben diese Verzögerung eintrat.

Im übrigen läßt sich damit nun endlich mit einiger Sicherheit sagen, daß die Release-Reihenfolge wirklich "zuerst GK104 für das Performance-Segment und dann erst GK110 für das HighEnd-Segment" lautet – bislang gab es hierzu schließlich widersprüchliche Informationen. Zu welchen Zeitpunkten die Mainstream-Grafikchips GK106 und GK107 herausgebracht werden, ist noch nicht ganz klar – aber hier hat nVidia vermutlich sowieso keine echten terminlichen Probleme und kann diese Chips genau dann vorstellen, wenn man den Zeitpunkt für passend hält.

Zudem scheint sich herauszukristallisieren, daß der GK104-Chip tatsächlich mit dem Verkaufsnamen "GeForce GTX 680" starten wird – obwohl dies eigentlich auf eine HighEnd-Abstammung hindeuten würde und ein Performance-Chip von nVidia eigentlich mit "GeForce GTX 660" oder ähnlich erwartet werden würde. Allerdings wird der GK104 nach allen bisherigen Vorab-Informationen eine ziemlich mächtige Lösung werden und kann es locker mit einer GeForce GTX 580 – und damit auch einer Radeon HD 7950 – aufnehmen. Unter Umständen muß man sogar damit rechnen, daß sich das Top-Modell des GK104-Chips zwischen Radeon HD 7950 und 7970 legt – und dann ist der Name "GeForce GTX 680" nicht grundsätzlich verkehrt (wenngleich trotzdem in Widerspruch zum bisherigen nVidia-Namensschema). Für den eigentlichen HighEnd-Chip GK110 würde dann immer noch die "GeForce GTX 690" übrig bleiben – und für eine mögliche DualChip-Lösung die "GeForce GTX 695".

AMD nVidia
  GK110
klarer HighEnd-Chip – Mai 2012
GeForce GTX 690 – $499 (Schätzung)
GeForce GTX 685 – $399 (Schätzung)
 
R1000/Tahiti
Performance/HighEnd-Chip – Dezember 2011
Radeon HD 7970 – Launch $549, später $399 (Schätzung)
Radeon HD 7950 – Launch $449, später $299 (Schätzung)
 
GK104
Performance-Chip – April 2012
GeForce GTX 680 – $299
GeForce GTX 670 – $249 (Schätzung)
 
 

Im übrigen denkt nVidia angeblich tatsächlich über eine DualChip-Lösung auf Basis des GK104 nach – Sinn würde es ja machen, da man eine DualChip-Lösung auf Basis des GK104 bezüglich der Taktraten richtig gut ausfahren kann, während eine DualChip-Lösung auf Basis des GK110 immer durch ihre Verlustleistung limitiert wäre und somit eine größere Hardware-Verschwendung darstellen würde (analog der GeForce GTX 590, welche kaum 40 Prozent schneller ist als die GeForce GTX 580). Die Überlegung in diese Richtung hin muß aber nichts bedeuten, denn auch früher gab es schon ähnliche Überlegungen bei nVidia – bisher hat man jedoch trotzdem noch immer den jeweiligen HighEnd-Chip als Basis für seine DualChip-Lösungen benutzt. Diesbezüglich dürfte nVidia sowieso erst dann endgültig entscheiden, wenn sich AMD mit seiner DualChip-Lösung Radeon HD 7990 im März offenbart hat.

Gemäß der Performance-Prognosen zum GK104 und dessen bekanntem Preispunkt von 299 Dollar gehen wir im übrigen fest davon aus, daß die Launchpreise von Radeon HD 7950 & 7970 auf keinen Fall haltbar sind und mit dem Auftauchen von nVidia-Konkurrenz in erheblichem Maße abschmelzen werden. Schließlich hat der Grafikkarten-Käufer derzeit keinen Vorteil von der 28nm-Generation – die schnellere 28nm-Grafikkarte kostet soviel mehr, wieviel sie schneller ist. Langfristig gesehen gibt es den 28nm-Vorteil aber umsonst, sprich der Performance-Vorteil der 28nm-Grafiklösungen wird zum selben Abgabepreis an den Grafikkartenkäufer weitergereicht. Demzufolge ist es ganz natürlich, daß Radeon HD 7970 & 7970 im Preis absinken werden, der Launch des GK104-Chips mit seinem interessantem Preispunkt wird diesen Prozeß nur beschleunigen.

Im übrigen ist der GK104-Chip mit 299 Dollar noch nicht einmal wirklich günstig bepreist – die beiden letzten Mainstream-Lösungen von nVidia traten sogar mit niedrigeren Listenpreisen von 229 Dollar (GeForce GTX 460 1024MB) bzw. 249 Dollar (GeForce GTX 560 Ti) an. Daß der GK104-Preis so niedrig wirkt, hängt allein an den sehr hohen Launchpreisen von Radeon HD 7950 & 7970 – welche es sich ohne jede 28nm-Konkurrenz derzeit leisten können, ihren ganz eigenen Preisrahmen aufzumachen. Mit dem Aufkommen von nVidia-Konkurrenz fällt diese spezielle Situation jedoch in sich zusammen und wird sich ein realistischer Preispunkt für Radeon HD 7950 & 7970 herausbilden.