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nVidia stellt GeForce GTX 1050 & 1050 Ti für Notebooks vor

Mit dem beginnenden Start der CES hat nVidia wie erwartet seine kleineren Notebook-Grafiklösungen auf Pascal-Basis offiziell vorgestellt, auf der CES sind nachfolgend sicherlich einige neue Notebooks-Designs mit GeForce GTX 1050 (Mobile) und GeForce GTX 1050 Ti (Mobile) zu sehen. Wie schon zuvor bei den Mobile-Lösungen auf Basis der Pascal-Chips GP106 und GP104 bietet nVidia auch bei diesen GP107-basierten Mobile-Beschleunigern die gleiche Hardware-Ausstattung und nominell dieselbe Performance wie im Desktop-Segment an. Der primäre Unterschied zwischen GeForce GTX 1050 und 1050 Ti liegt damit wiederum in der Anzahl der (freigeschalteten) Shader-Einheiten – wobei die klare Trennung des Desktop-Segments bezüglich der erlaubten Speichermenge bei diesen Mobile-Beschleunigern entfällt, welche beiderseits mit 2 oder 4 GB GDDR5-Speicher ausgerüstet werden können.

Eine gewisse Überraschung stellen die (nominellen) Taktraten dar, welche bei den Mobile-Ausführungen sogar beachtbar höher ausfallen als bei den Desktop-Ausführungen. Besonders deutlich ist der Unterschied bei der GeForce GTX 1050 Ti, welche im Desktop (nominell) mit 1290/1493/3500 MHz taktet, im Notebook allerdings mit gleich 1493/1620/3500 MHz daherkommt – nominell sind dies immerhin ein um 9-16% höherer Chiptakt. Aber natürlich funktioniert dies Rechnung nur, weil nVidia die offiziellen Spezifikationen seiner GP107-basierten Desktop-Lösungen faktisch "untertaktet" angibt, real laufen GeForce GTX 1050 & 1050 Ti im Desktop wie bekannt mit Taktraten von ~1730 MHz (GeForce GTX 1050) bzw. ~1640 MHz (GeForce GTX 1050 Ti). Verglichen mit den nominellen Taktraten der Mobile-Ausführungen liegen die Desktop-Ausführungen somit doch wieder vorn.

GeForce GTX 1050 GeForce GTX 1050 Ti
Mobile Desktop Mobile Desktop
Chip-Basis nVidia GP107 nVidia GP107
Shader-Einheiten 640 640 768 768
Speicher 2/4 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5 4 GB GDDR5
Basetakt 1354 MHz 1354 MHz 1493 MHz 1290 MHz
offizieller Boosttakt 1493 MHz 1455 MHz 1620 MHz 1493 MHz
Ø-Chiptakt ? ~1730 MHz ? ~1640 MHz
Speichertakt 3500 MHz 3500 MHz 3500 MHz 3500 MHz
FullHD Perf.Index ? 310% ? 360%

Ob die Mobile-Ausführungen dann ebenfalls mit höheren Real-Taktraten dagegenhalten können, ist unklar und sollte zuerst in der Praxis nachgewiesen werden, ehe man darüber spekuliert. Zumindest bei früheren Mobile-Beschleunigern war es bekannterweise eher so, das jene gern nach nur kurzer Belastungszeit auf ihren Basetakt zurückgefallen sind, ihren nominellen Boosttakt nur sporadisch erreicht haben. Bei nVidias neuem Ansatz der nahezu Desktop-Performance im Notebook darf man sich dies natürlich nicht mehr erlauben – aber ob es in diesem speziellen Fall der GP107-Beschleuniger sogar klar mehr wird als die nominellen Taktraten es vorgeben, darf vorerst doch bezweifelt werden. Einen guten Hinweis darauf liefert der erste Performance-Wert zu einer GeForce GTX 1050 (Mobile), welchen Heise mit 5312 Punkten im 3DMark13 FireStrike einstreuen. Auf dem Desktop (mit allerdings leistungsfähigeren CPUs) erreicht dieselbe Karte jedoch zwischen 6121 Punkten und 6643 Punkten.

Eventuell schlägt hier auch mit hinein, das gerade diese GP107-basierten Mobile-Beschleunigern gern in kleineren Gaming-Notebooks oder besseren Mainstream-Geräten verbaut werden – wo allerdings meistens der Notebook-Gedanke noch aufrecht erhalten wird und daher kein Platz für großartige Kühllösungen, riesige Akkus und leistungsfähige Netzteile besteht, von dem damit aufkommenden Notebook-Gewicht ganz zu schweigen. Gerade GP107-basierte Mobile-Beschleuniger dürften also eher in Notebooks verbaut werden, wo Kühlung und Netzteil eher knapp bemessen sind – mit solchen Geräten wäre das dauerhafte Erreichen des nominellen Boost-Taktes eher unwahrscheinlich. Insofern dürften Notebooks mit GeForce GTX 1050 (Mobile) und GeForce GTX 1050 Ti (Mobile) sogar in größerem Maßstab voneinander abweichende Gaming-Leistungen erreichen können – je nachdem welchem Ansatz der Hersteller bei der Kühllösung gefolgt ist, kann da eine Differenz von bis zu (geschätzt) 25% herauskommen.

Von dieser prinzipiellen Problematik der Performance-Bestimmung von Mobile-Lösungen (welche heutzutage eigentlich nur noch für einzelne Geräte möglich ist) abgesehen ist der GP107-Chip im Notebook natürlich bestmöglich aufgehoben, wird mit diesem doch echte Mobile-Freundlichkeit (unter 60 Watt Stromverbrauch im Desktop) zu einer immer noch ausreichend hohen Performance für Einsteiger-Bedürfnisse geboten. Gerade, da man unter Notebook-Bedingungen meistens nicht den ganz großen Anspruch an Auflösung und Bildqualität hat, wird sich die von GP107-Lösungen gebotene Performance sehr gut dazu nutzen lassen, um das Notebook eben auch mal als Spielemaschine zu benutzen – trotzdem aber eben den Notebook-Gedanken dabei nicht zu verlieren, sprich weiterhin eine wirklich mobile Lösung in der Hand zu haben. Alle größere nVidia-Chips verlangen in der Regel dann schon größere Kühllösungen und Netzteile und landen damit schnell in der DTR-Schiene – der GP107 bleibt dagegen klar bei "Mobile".