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Skylake-Refresh "Kaby Lake" kommt mit neuen 200er Mainboard-Chipsätzen

BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) berichten über die für den Skylake-Refresh "Kaby Lake" geplanten neuen Mainboard-Chipsätze der 200er Serie. Bei Kaby Lake handelt es sich um einen glatten Refresh von Skylake – also im Gegensatz zu früheren Refresh-Architekturen nicht mit der Zielsetzung von Optimierungen an der eigentlichen CPU-Architektur, sondern einfach nur das (nahezu) selbe Stück Silizium zur Überbrückung bis zur nächsten wirklich neuen Intel-Architektur (Cannonlake im Jahr 2017) gedacht. Faktisch ist Kaby Lake wie der seinerzeitige Haswell-Refresh einzuschätzen – nur daß Intel diesesmal mehr Vorbereitungszeit hat und daher versucht, daß ganze etwas freundlicher als beim Haswell-Refresh darstellen.

Eine Maßnahme dabei sind die 200er Mainboard-Chipsätze, welche auch wirklich neue Funktionalitäten mit sich bringen: So wird offiziell bis zu DDR4/2400 unterstützt, die Anzahl der PCI Express Lanes (des Mainboard-Chipsatzes selber) geht von 20 auf 24 nach oben, zudem gibt es einen nativen Support für Intels Optane-Technologie auf Basis von "3D XPoint" Speicher. Interessanterweise wird dagegen der native Support von USB 3.1 weiterhin fehlen – dies werden die Mainboard-Hersteller natürlich über entsprechende Zusatzchips ausbügeln, aber hier hätte Intel sicherlich besser gleich eine runde Sache draus machen können. Aller Vermutung nach wird Kaby Lake aber auch in Mainboards der 100er Chipsätze laufen, der Sockel 1151 ist schließlich gleich zu Skylake.

Intel 200 Series Chipset Overview
Intel 200 Series Chipset Overview
Intel Kaby Lake Platform Overview
Intel Kaby Lake Platform Overview

Andererseits scheint es derzeit doch in die Richtung zu gehen, daß auch die Kaby-Lake-Chips nicht gänzlich baugleich zu Skylake sind, wie anfänglich noch angenommen wurde. Denn Kaby Lake wird in der Tat neue Hardware-Fähigkeiten mit sich bringen: Hardware-Support für 5K, HEVC 10-Bit und VP9 10-Bit erfordern zumindest eine aktualisierte Videoeinheit – und jene liegt nun einmal im Prozessor selber. Da die theoretisch auch denkbare Lösung eines extra Video-Chips (für Intel) nicht besonders wahrscheinlich ist, bliebe als Ausweichlösung allein, daß diese Hardware-Fähigkeit bereits in Skylake existiert, dort aber noch nicht freigeschaltet ist. Trifft auch diese These nicht zu, ist Kaby Lake dann am Ende doch ein eigenes Stück Silizium – selbst wenn vielleicht nur an dieser Videoeinheit herumgedoktert wurde. Denn von Architektur-Verbesserungen sprechen die gezeigten Intel-Unterlagen wohlweislich nicht. Zwar soll auch Kaby Lake wieder mehr Performance mitbringen, dies kann (und wird) aber schlicht über höhere Taktraten zu erreichen sein.

Zudem wird mal wieder eine bessere Übertaktungsfähigkeit für die K-Modelle versprochen – angesichts dessen, daß es diesbezüglich keine Problem bei den bisherigen Intel-Prozessoren gibt, sollte man sich hiervon allerdings nicht viel versprechen. Jene Intel-Aussage kann man auch ganz billig mit dem Support für höhere Multiplikatoren erfüllen, was nun aber natürlich nichts über die wirkliche Overclocking-Eignung aussagt. Grob gesehen kann man Kaby Lake auch weiterhin als direkten Skylake-Refresh im selben Sockel 1151 beschreiben, dessen Haupt-Unterschied einfach mehr Taktrate sein wird. Wieviel Megahertz Intel hierbei oben drauf legen wird, ist die eigentlich spannende Frage zu Kaby Lake. Die 200er Mainboard-Chipsätze sind dagegen nur Beiwerk, um die Sache optisch aufzuhübschen – und aller Wahrscheinlichkeit nicht einmal eine Bedingung für Kaby Lake, welches womöglich (nach BIOS-Updates) auch auf aktuellen Mainboards mit Intels 100er Chipsätzen lauffähig ist.