Mit einer Umfrage von Anfang Februar wurde wieder einmal nach der Prozessoren-Architektur des im Spiele-System eingesetzten Prozessors gefragt, gleichlautend zu früheren Umfragen zurück bis ins Jahr 2014. Gegenüber der letzten dieserart Umfrage von Ende 2020 hat sich allerdings einiges getan, auf AMD- und Intel-Seite kamen jeweils zwei neue Prozessoren-Generationen hinzu. Seinerzeit wurde die Umfrage noch von Zen 2 angeführt, mit Zen (+) sowie den kumulierten Skylake-Derivaten auf den nachfolgenden Plätzen. Die aktuelle Umfrage sieht dieses Bild komplett gewandelt: Die Zen-3-Architektur ist in der Zwischenzeit zum regelrechten Dominator aufgestiegen, die derzeit erzielten 41,3% Nutzergrad sind ein in letzter Zeit unerreichtes Spitzen-Ergebnis.

Umfrage-Auswertung: Auf welcher Architektur basiert der im Spiele-System eingesetzte Prozessor (2023)?

Dieses sehr hohe Ergebnis wurde bislang nur einmalig (minimal) überboten von den 42,0% für Sandy & Ive Bridge anno 2014 zu einer Zeit, wo die Architektur-Auswahl (mangels großem AMD-Wettbewerb) deutlich geringer war. Heuer nun führt dieser hohe Nutzeranteil für nur eine einzelne Prozessoren-Architektur dazu, dass sich die Prozentwerte bei den anderen Kandidaten stark verteilen und es nur noch zwei andere Prozessoren-Architekturen gibt, welche (knapp) zweistellige Prozentzahlen erreichen: Zen 2 mit 12,4% sowie die Skylake-Riege mit 11,4%. Der Umfrage-Sieg für Zen 3 wird um so plastischer, wenn man sich ansieht, wo Intels zur gleichen Zeit erschienene Prozessoren-Architektur gelandet ist: Die gemeinsame Gruppe von Alder Lake & Raptor Lake kommt gerade einmal auf 8,9% – weit weg von den 41,3% für Zen 3 oder auch den kumuliert 45,7%, wenn man hier der Fairniss halber Zen 3 & Zen 4 zusammenrechnet.

Dies führt in der Summe auch zu einem neuem Spitzen-Wert an AMD-Nutzern innerhalb dieser langjährig durchgeführten Prozessoren-Umfragen: Satte 65,2% der 2023er Umfrage-Teilnehmer haben einen AMD-Prozessor im Spiele-System, nur noch 34,8% einen Intel-Prozessor. Der Umschwung kam zwar schon mit der 2020er Umfrage, hat sich allerdings über die letzten zweieinhalb Jahre nur weiter fortgesetzt. Interessant ist hierzu, dass AMD mit den ersten Zen-Generationen anno 2017-2019 sich zwar bereits eine positive Ausgangslage und durchaus gewisse weitere Nutzergruppen erkämpfen konnte, der echte Umschwung allerdings erst mit Zen 2 und Zen 3 kam. Nur jene AMD-Architekturen erreichten dann Nutzeranteile in einer Höhe, welche es vorher nur bei Intel gegeben hatte (30% und mehr).

Intel hingegen steht derzeit in einem klaren Zuspruch-Loch, wenigstens im diesem Teilsegment der Gaming-Enthusiasten des primären DIY-Segment auf dem deutschsprachigen Markt in Mitteleuropa. Logischerweise ist dies nur eine Mini-Teilmenge vom weltweiten Prozessoren-Markt und kann diese Gruppe wenig am weltweiten Gesamt-Marktanteil ändern. Dennoch kann diese Hersteller-Verteilung irgendwann doch einmal ihre beachtbaren Auswirkungen haben. Denn die hohe Stellung von Intel im OEM- und Server-Segment basiert schließlich auch auf den (guten) Erfahrungen, welche mit Intel-Produkten über Jahrzehnte hinweg gemacht wurden. AMD ist jetzt dabei, im nicht unbedeutsamen Maßstab ebenfalls diese Erfahrungswerte bei vielen Nutzern & Multiplikatoren aufzubauen – was aktuell womöglich sogar weniger hilft als denn in der langfristigen Zukunft.

Und davon ganz abgesehen kann Intel natürlich nicht damit zufrieden sein, wenn deren neue Architekturen allesamt nur auf mittelmäßigen Nutzerzuspruch im Gaming-Segment stossen bzw. die einzige Intel-Architektur mit zweistelligem Nutzerzuspruch immer noch die Skylake-Architektur (samt Derivaten) darstellt, welche über ihre immerhin fünf Prozessoren-Generationen diesbezüglich sowieso einen natürlichen Vorteil hat. Daneben basiert ein guter Teil jener 34,8% Nutzerzuspruch, welchen Intel derzeit hält, immer noch auf älteren Generationen – welche mit der Zeit aber abgelöst werden und somit ganz natürlich den Nutzeranteil Intels weiter senken werden. Hier wäre dann doch einmal eine wirklich zugkräftige neue Intel-Generation vonnöten, um das AMD-Wachstum zu stoppen und selber wieder Nutzerzuspruch hinzuzugewinnen.