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Vorzeitiger Vega-Teaser offenbart 16 GB HBM2-Speicher samt "Vega Next Compute Unit"

Unser aufmerksames Forum hat ein paar öffentlich einsichtbare Dateien auf AMDs VE.GA-Webseite entdeckt, welches Marketing-Material für das am 5. Januar (um 15 Uhr deutscher Zeit) stattfindende "Vega Architecture Preview" enthält. Bislang liegt nur eine einzelne gesicherte Folie vor, welche augenscheinlich erst einmal alle auf Vega bezogenen Schlagworte in eine Präsentationsfolie fasst. Allerdings lassen sich schon allein aus dieser Folie auch konkrete Angaben entnehmen: Die "2x Bandwith per Pin" bedeuten einen HBM-Takt von 1000 MHz DDR, nachdem das HBM1 bei AMDs Fiji-basierten Grafikkarten mit einer Taktrate von 500 MHz DDR daherkam. Damit nutzt AMD bei Vega den verbauten HBM2-Speicher im Gegensatz zu nVidia auch wirklich aus, selbige betreiben den HBM2-Speicher der GP100-basierten Profi-Lösungen wie bekannt nur mit einer Taktung von 700 MHz DDR.

Zum anderen ergibt sich aus "8x Capacity/Stack", das AMD bei Vega nunmehr HBM2-Stacks mit 8 GByte HBM2-Grafikkartenspeicher pro Speicherstack benutzt – nachdem es bei den Fiji-basierten Grafikkarten noch 1 GByte HBM1-Grafikkartenspeicher pro Speicherstack waren und damit deren Speicherausbau wegen der maximal 4 Speicherstacks fest auf nur 4 GB beschränkt war. Bei 8 GB HBM2 pro Stack stehen AMD dann alle Wege nach oben offen – mit vier Speicherstacks wären auch bis zu 32 GB Speicher zu bieten. Dies ist mit zukünftigen Vega-Chips (Vega 20) denkbar, Vega 10 wird hingegen allgemein als mit nur zwei Speicherstacks ausgerüstet beschrieben. Dies ergibt 16 GB HBM2-Speicher mit einer Speicherbandbreite von 512 GB/sec. Bei der Speicherbandbreite wäre dies exakt so viel wie bei AMDs Fiji-basierten Grafikkarten Radeon R9 Nano, Fury und Fury X schon geboten – allerdings erreicht auf einem einfachen Weg, welcher die Möglichkeiten der HBM-Technologie viel besser ausnutzt und wie gesagt vor allem endlich die geforderten größeren Speichermengen bietet.

Im übrigen verhindert dies nicht die Möglichkeit zu geringeren Speichermengen für die kleineren Vega-Grafikkarten. Der größere Vega-10-Chips kann unter Verwendung von (bei HBM2 ebenfalls verfügbaren) Speicherstacks mit nur 4 GB HBM2-Speicher am gleichen Speicherinterface auch mit "nur" 8 GB HBM2-Speicher ausgerüstet werden. Sofern der kleinere Vega-11-Chip mit nur einem einzelnen HBM2-Speicherstack ausgerüstet wird, sind über diese Methode bei selbigem Grafikchip dann Speichergrößen von 4 und 8 GB HBM2-Speicher erreichbar. Zudem kann man natürlich über einen niedrigeren Speichertakt (nVidias 700 MHz oder auch etwas höhere Taktraten) die Speicherbandbreite für kleinere Grafikkarten auf Vega-Basis entsprechend nach Gusto anpassen. HBM2 ist in diesen Fragen viel flexibler als das frühere HBM1, welches rückblickend eher denn wie ein öffentlicher Beta-Test für die HBM-Technologie erscheint.

Daneben wirft AMD in seiner Präsentationsfolie noch mit reihenweise neuen Marketing-Schlagworten zur Vega-Architektur um sich – augenscheinlich hat man frühere nVidia-Launches analysiert und dabei entdeckt, das es ohne ein neues Buzzwort für jede auch noch so unbedeutende Chip-interne Technologie nicht wirklich geht. Dabei macht besonders die Nennung von "Vega NCU" auf sich aufmerksam – augenscheinlich will AMD mittels jener "Next Compute Unit" auf intern veränderte Shader-Einheiten bei der Vega-Architektur hinweisen. Sicherlich kann unter der Masse an Marketing-Schlagworten auch viel "alter Wein in neuen Schläuchen" dabei sein – und trotzdem wird es interessant werden zu sehen, wie sich die Vega-Architektur anläßt. In der Summe müsste AMD hiermit nun doch einiges an echten (sprich wirksamen) Architektur-Verbesserungen aufbieten können – was sich dann wie gesagt zu AMDs "Vega Architecture Preview" am 5. Januar um 15 Uhr deutscher Zeit ergeben sollte.

Nachtrag vom 3. Januar 2017

Nachdem uns nunmehr die kompletten, ausversehen öffentlich zu sehenden Daten der VE.GA-Webseite vorliegen (freundlicherweise bereitgestellt durch Foren-Mitglied "Skysnake"), muß leider berichtet werden, das alles bedeutsame mit der schon gezeigten Präsentationsfolie bereits abgehandelt wurde. Ein daneben vielleicht noch interessantes Rendering-Video ist zudem nach wie vor noch öffentlich sichtbar. Allenfalls gibt es einen bislang nicht bekannten Ansatzpunkt in Form der Dateinamen einiger augenscheinlich als Präsentations-Hintergrund gedachter Grafiken: So wurden hierfür zum einen die bekannten Namen "Radeon", "Radeon Instinct", "Radeon Pro" und "Radeon RX" verwendet – daneben aber auch die bisher noch nirgendwo erwähnten Namen "Radeon 185" und "VEGA TYLER". Beides ist derzeit schwer bis gar nicht einzuordnen und bedarf daher weiterer Informationen – und zugleich gilt auch, das beide Dateinammen am Ende nicht wirklich etwas bedeuten müssen, hieraus also noch keinerlei sinnvollen Schlüsse über irgendwelche AMD-Zukunftspläne ziehbar sind.