Praxisbewertung & Fazit

Sonntag, 26. Juli 2009
 

Das System im Alltagseinsatz:

Im Alltagsbetrieb verhält sich unser Gaming-System grundsätzlich angenehm leise. Lediglich der Lüfter der Zotac 9800 GT ist deutlich herauszuhören. Die restlichen Komponenten machen sich dagegen nur durch ein leises Rauschen bemerkbar. Die Temperaturen sind für ein so kleines Gehäuse mehr als ordentlich, Gedanken um die verbaute Hardware muss sich diesbezüglich keiner machen. Das zum Test installierte Betriebssystem Windows Vista Ultimate in der 32-Bit-Version lief mit den installierten 4 GB Arbeitsspeicher erwartungsgemäß flüssig. Es war zu jeder Zeit ein zügiges Arbeiten möglich, ungewöhnliche Verzögerungen oder ähnliches konnten wir im Betrieb nicht feststellen.

Der Silverstone DVD-Brenner überzeugte mit seiner angenehmen Laufruhe, die Leistung des Laufwerkes war in allen Lebenslagen ausreichend. Wer auch gerne Blu-Ray Discs ansehen möchte, kann alternativ zum dem von uns getesteten Modell auch für 160 Euro ein entsprechendes Laufwerk von Silverstone erwerben oder gleich auf ein externes Laufwerk zurückgreifen. Damit wird das Mini-ITX-System im übrigen zum vollwertigen Blu-Ray-Player. Alle nötigen Anschlüsse im Bereich Video/Audio sind vorhanden, die IGP greift der CPU während des Abspielens unter die Arme – auf die zusätzliche Grafikkarte kann in diesem Fall verzichtet werden.

Für Freunde des gepflegten "Kartenspiels" ist das Sugo SST-SG05 allerdings definitiv nicht die richtige Wahl. Der Einbau der Grafikkarte ist nicht ohne Tücken und erfordert eine gewisse Geduld und Zeit. Ein schneller Wechsel der Karte ist also faktisch ausgeschlossen.

Kosten und Alternativen:

Die von uns zusammengestellte Konfiguration hat sich als ausgesprochen preisgünstig erwiesen. Die Komponenten kosten im Einzelnen:

  • Gehäuse: 90€
  • Laufwerk: 75€
  • Grafikkarte: 97€
  • Mainboard: 107€
  • Festplatte: 35€
  • Arbeitsspeicher: 40€
  • CPU: 48€
  • CPU-Kühler: 7€

Das macht 499€ für den kompletten Rechner. Dieser Preis entspricht einem der günstigen Notebooks, die man überall in Supermärkten und Angeboten entdecken kann. Schnell stellt sich die Frage, ob ein Notebook nicht ähnliche Möglichkeiten wie das Mini-ITX-System bietet. Wie unser System ist ein Notebook platzsparend, relativ leise und bietet meist alles, was man an Anschlüssen und Funktionen benötigt, um es ein Multimedia-System zu nennen. Als große Pluspunkte müssen jedoch die hohe Mobilität und der geringe Stromverbrauch des Notebooks angesehen werden. Ob der integrierte Bildschirm des Notebooks ein großer Vorteil ist, muss jeder für sich entscheiden. Aktuelle Flachbildschirme sind teilweise günstig in der Anschaffung, solange man keine professionellen Anforderungen stellt.

Allerdings muss eindeutig angeführt werden, dass keines der Notebooks in diesem Kostenbereich (und 200-300€ höher) an die Spieleperformance dieses Mini-ITX-Systems heranreichen kann. Die billigsten Vertreter setzen auf Intels integrierte Chipsätze und scheiden völlig aus, Notebooks mit nVidias GeForce 9600M Grafiklösungen kommen ebenfalls nicht annähernd heran. Auch in diesem Preisbereich beliebte Vertreter auf Seiten von ATI wie die Mobility Radeon 4650 können hier nicht mithalten. Will man in vergleichbare Performance-Regionen vorstoßen, findet man sich bei Notebooks schnell bei Preisen über 1.000 Euro und mehr wieder. Wer auf die vergleichbar hohe Mobilität verzichten kann und auch die erhöhte Leistungsaufnahme durch die zusätzliche Grafikkarte verschmerzen will, der bekommt mit einem Mini-ITX durchaus einen ansprechenden Kompromiss mit dem Besten aus beiden Welten geboten.

Alternativen zur verwendeten Hardware gibt es viele. So lässt sich die Größe und der Preis der Festplatte beliebig nach oben skalieren, insbesondere durch den Einsatz einer SSD oder aktueller 1-2TB Festplatten. Ein optionales Blu-Ray-Laufwerk wurde bereits angesprochen. Ursprünglich war für diesen Artikel eine schnellere CPU geplant, die das Budget mit 80-100€ belastet, je nach Einsatzgebiet jedoch noch einmal ein paar Prozent mehr Leistung liefert. Generell ist die Leistung des Pentium E2220 jedoch völlig ausreichend, so dass die größte Auswahl an Alternativen im Bereich der Grafikkarten besteht. Solange die Karte innerhalb des Limits von 23cm bleibt und das Netzteil nicht übermäßig belastet, kann jede aktuelle Karte verwendet werden. Natürlich bieten sich hier auch Karten aus ATIs Radeon-Serie an, solange sie denn ausreichend leise sind.

Fazit:

Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass ein Computer auf Mini-ITX Basis in der Leistung einem ausgewachsenen Desktop-Rechner in nichts nachstehen muss. Je nach eingesetzter Grafikkarte kann er sogar als Ersatz für die liebgewonnene Spielkonsole dienen. Eine perfekte Basis für einen solchen Mini-Rechner ist das Sugo SG06 Gehäuse, welches sehr gut mit dem Zotac 9300-ITX Mainboard harmoniert. Das Board lässt in Sachen Ausstattung keinerlei Wünsche offen, selbst ein WLAN-Modul findet auf der kleinen Platine noch einen Platz.

Durch die leistungsstarke integrierte Grafiklösung kann man sich bei einem rein als HTPC eingesetzten Rechner den Kauf einer weiteren Grafikkarte sparen. Je nach den verbauten Komponenten ist es möglich, einen sehr leisen Computer zu bauen, der auch bei einem DVD-Abend nicht zum Spielverderber wird. Das laufruhige Silverstone-Laufwerk fügt sich dabei perfekt ein und bietet in jeder Lebenslage eine ausreichende Leistung. Ein solches Mini-ITX System können wir jedem empfehlen, der einen leistungsstarken Computer bei minimalem Platzbedarf benötigt. Die Kombination aus Sugo SG06 und Zotac 9300-ITX hat sich dabei als echtes Dreamteam herausgestellt. Es ist die ideale Alternative zu den bekannten Shuttle-Barebones.

Bedanken möchten wir uns bei Zotac und Caseking, die uns freundlicherweise mit Samples unterstützt haben.