Zusammenbau & Test

Sonntag, 26. Juli 2009
 

Komplettiert wird unser kleiner Spiele-PC nun also mit den folgenden Komponenten:

  • CPU: Intel Pentium E2220 @ 3GHz
  • Festplatte: Samsung F1 320GB
  • Arbeitsspeicher: 2x 2GB DDR2-RAM PC800
  • Grafikkarte: Zotac GeForce 9800 GT AMP! 512MB

Der Zusammenbau war, wie erwartet, zum Teil etwas kniffelig. Wer einmal in einem Mini-ITX Gehäuse geschraubt hat, dem kommt ein µATX-Gehäuse plötzlich wie ein BigTower vor. Die Platzverhältnisse sind erwartungsgemäß beengt. Das Mainboard inklusive montiertem CPU-Kühler und dem Speicherriegeln lässt sich am besten ins Gehäuse zwängen, wenn man zuvor den Festplattenkäfig entfernt. Nach einigem vorsichtigen Ruckeln und Schieben des Boards sowie gefühlten fünf Liter vergossenem Schweiß sitzt dann alles an seinem Platz. Nun muss das Mainboard lediglich noch mit vier Schrauben gesichert werden. Für die anstehende Verkabelung hat sich herausgestellt, dass kleine Hände mit langen Fingern ein unschätzbarer Vorteil sein können.

Der 86mm hohe Arctic Alpine 7 Pro passt gerade so, ein Blatt Papier könnte man nicht mehr zwischen den Kühler und das Netzteil schieben. Auch die 23cm messende Zotac GeForce 9800 GT AMP! passt nach einer 30minütigen Fummelorgie in das kleine Gehäuse. Diese Grafikkarte stellt damit, was die Abmessungen betrifft, auch das Maximum dessen dar, was in das Gehäuse passt.

Die Montage des Laufwerkes war dagegen ein Kinderspiel, es wird einfach in den dafür vorgesehenen Schacht geschoben und mit vier winzigen Schrauben fixiert.

Temperaturen:

Bei einem solch kleinen Gehäuse sind die Temperaturen natürlich besonders interessant. Alle Werte wurden bei einer Raumtemperatur von 22°C gemessen. Zuerst die gemessenen Werte mit eingebauter Zotac GeForce 9800 GT AMP!:

Zotac GeForce 9800 GT AMP! Idle Load
CPU 32°C 49°C
Grafikkarte 68°C 77°C
Festplatte 22°C 24°C

Die Werte für CPU und GPU gehen in Ordnung und enthalten Reserven für warme Sommertage und schlecht belüftete Räume. Die Temperaturen der Festplatte liegt im absolut grünen Bereich – dies ist der Tatsache zu verdanken, dass der Datenspeicher direkt hinter dem einsaugenden 120mm Lüfter montiert wird. Somit muss auch nicht auf aktuelle Festplatten verzichtet werden, ein generelller Zwang zu den "green"-Modellen der Hersteller besteht damit ebenfalls nicht.

Es folgen die gemessenen Temperaturen ohne PCI Express Grafikkarte:

GeForce 9300 IGP Idle Load
CPU 29°C 48°C
Grafikkarte 72°C 90°C
Festplatte 22°C 24°C

Die Auswirkungen der zusätzlichen Grafikkarte scheinen keinen starken Auswirkungen auf die Kühlleistung des CPU-Kühlers zu haben. Der IPG (und damit der Chipsatz) werden jedoch sehr heiß. Dies liegt an der passiven Kühllösung, deren Werte jedoch in Ordnung gehen. Insgesamt hatten wir aufgrund der kompakten Bauform, der 3-GHz-CPU und der zusätzlich belastenden GeForce 9800 GT sogar höhere Temperaturen erwartet. Die geringen Temperaturen verdankt das Sugo zu einem Großteil dem einsaugen 120mm-Lüfter. Dieser ist zudem von der Geräuschentwicklung her völlig unauffällig, macht seine Sache also ausgesprochen gut.

Benchmarks:

In Anbetracht der Auslegung als Spielesystem könnte man nun von einem Fokus auf Benchmarks ausgehen. Allerdings haben wir uns gegen ausgedehnte Versuchsreihe entschieden. Grafikkarten des Typs GeForce 8800 GT und 9800 GT wurden im Laufe der Zeit schließlich zur genüge getestet. Je nach Auflösung und Einstellungen liegen sie zwischen 50% und 100% unterhalb aktueller SingleChip-Karten. Auch der Pentium E2220 mit 3 GHz liegt im guten Mittelfeld aktueller Mainstream-Systeme, insofern wird hier nichts überraschendes herauskommen können.

Ein weit größerer Faktor ist allerdings die Art und Weise, wie die Benchmarks entstehen sollten. Optimal wäre eine Auflistung aller WorstCase-Szenarien mit Frameverläufen auf Savegame-Basis. Am Ende stünden eindeutige Aussagen über das Zusammenspiel zwischen Pentium E2220 und GeForce 9800 GT, allerdings nur halb so aussagekräftige Daten über andere Kombinationen.

Wir haben uns daher für das absolute Minimum an Benchmarks, einmal mit GeForce 9800 GT und einmal mit dem GeForce 9300 IGP entschieden. Zum Einsatz kommen H.A.W.X, Anno 1404 und Far Cry 2 in ihren jeweiligen DirectX10-Versionen. Wird hier ein flüssiges Spielgefühl erreicht, reicht die Leistung für DirectX9 und ältere Spiele meist ebenfalls aus. Wer zu einer aktuellen CPU ab Core 2 Duo mit über 2.6 GHz greift, profitiert je nach Applikation automatisch von höherer CPU-Leistung gegenüber unserem Pentium E2220.

Benchmarks mit GeForce 9800 GT AMP!
Auflösung 1680x1050
maximale Detailstufe
DirectX10 2xAA/1xAF (4x bei Anno 1404)

Bei 1680x1050 liefert die Kombination aus Pentium E2220 und GeForce 9800 GT AMP! durchaus spielbare Werte bei hohen Details und 2x Anti-Aliasing. Reserven nach unten sind vorhanden, Spiele mit DirectX9 erlauben mitunter höhere Einstellungen. Auf Basis der bekannten Abweichungen von Average-fps und limitierten Messreihen, darf man gut und gerne 20% weniger Leistung im tatsächlichen Spielfluss annehmen. Wer auf Windows-XP setzt, kann je nach Spiel dagegen noch das ein oder andere Prozent gewinnen.

Benchmarks mit GeForce 9300 IGP
Auflösung: 1280x800
minimale Detailstufe
bei Far Cry 2 allgemeine Leistung auf "Niedrig", erweiterte Optionen auf "Hoch" (vom Spiel so gefordert)
DirectX10 1xAA/1xAF

Anders die integrierte Grafik GeForce 9300 bei 1280x800: Die DirectX10-Versionen der Spiele zwingen den Chip in die Knie, im realen Spielfluss darf man starke Einbrüche erwarten und den Spielspaß ersteinmal vergessen. Je nach Spiel und DirectX9-Renderpfad sind jedoch akzeptable Werte möglich. Wer auf aktuelle Shooter verzichtet, kann die IGP durchaus für eine große Anzahl an Spielen nutzen – ob Sins of a Solar Empire, Adventures wie Book of Unwritten Tales oder eine Runde Blood Bowl. Wer auf maximale Detailstufen verzichtet, muss also nicht extra erst die GeForce 9800 GT bemühen.