Netbooks & FullHD-Filme

Den Fall eines Netbooks, welches – trotz entsprechender Werbung – einen FullHD-Film im Auslieferungszustand (bei weitem) nicht flüssig abspielen konnten, hatten wir an dieser Stelle schon einmal in Form des Asus EeePC 1015BX. Nun ergibt sich ein neuer Fall in Form des Sony Vaio E-1111M1E mit immerhin AMD E-1800 DualCore-Prozessor auf 1.7 GHz und integrierter Radeon HD 7340 Grafiklösung sowie gleich 2 GB Hauptspeicher. Sony bewirbt das Gerät zwar nicht explizit mit der Fähigkeit, FullHD-Material flüssig abspielen zu können – aber dies ist wohl heute eine Grundanforderung an alle Computer, sofern man nicht ganz bewußt auf diese Fähigkeit verzichten will.

Doch leider ergab sich dassselbe Problem wie schon mit dem Asus-Gerät: Aus dem Stand heraus ist die flüssige Wiedergabe eines FullHD-Films (1080p im MKV-Format, H.264-Codierung) nicht möglich – wobei der Film wenigstens lief und auch nicht wie bei dem Asus-Gerät nur ein Bild aller drei Sekunden brachte (das Asus-Gerät ist halt wesentlich schwächer motorisiert). Der FullHD-Film lief auf dem Sony-Gerät, war aber nicht ganz flüssig, sondern stockte ab und zu einmal, zudem ergaben sich auch Probleme beim Ton. Befriedigend und das Klassenziel im Sinne der Anforderungen erreicht ist dies natürlich nicht, womit wieder einmal die Rettung in Form des K-Lite Codes Packs (die Standard-Version reicht für diesen reinen Abspielzweck) zum Einsatz kam.

Bei dieser Gelegenheit wurde herausgefunden, daß das Codec-Pack allein noch nichts zum Guten wendet: Erst wenn man im letzten Installations-Auswahlbildschirm die Hardware-Beschleunigung aktivierte, kam die Sache in Schwung. Dies ist auch der Grund, wieso der originale Windows Media Player trotz installierter Codecs (die durch das Codec Pack installierten Codecs stehen gewöhnlich allen Medienplayern zu Verfügung) den FullHD-Film nicht flüssig abspielen kann. Relevant für die Performance sind hierbei wohl nicht direkt die Codecs, sondern eher die Hardware-Beschleunigung, welche anscheinend nur der Media Player Classic bietet und welche bei der Installation anschaltbar ist (im Zweifelsfall hilft auch noch einmal "Drüberinstallieren", um diese Option wieder zu sehen).

Hierbei wählt man schlicht den "MPC-HC internal DXVA decoder" aus, was in jedem Fall eine bessere Lösung als der per default angebotene Software-Dekoder darstellt. Bei halbwegs leistungsfähigen nVidia-Grafikkarten stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, welche das ganze noch mehr beschleunigen können – allerdings sind solche auf Netbooks im eigentlichen nie verbaut und auf den leistungsfähigeren Notebooks wie Desktop-PCs spielt dies alles keine große Rolle, dort ist gewöhnlich die CPU stark genug für die gestellte Aufgabe.

Das Problem liegt allein im Netbook-Bereich, wo die dort verbauten CPUs bei reiner Software-Dekodierung an ihre Leistungsgrenze kommen bzw. bei schwächeren Geräten jene klar zu schwach sind für diese Aufgabe. Hier kann die Hardware-Beschleunigung des Media Player Classic mit dem K-Lite Codec Pack weiterhelfen – wenn man wie gesagt bei der Installation den richtigen Dekoder auswählt. Ob man damit einem Netbook mit Atom-Prozessor noch weiterhelfen kann, ist nicht ganz sicher – bei diesen wird im gewöhnlichen der Prozessor als zu schwach angesehen und die integrierten Intel-Grafiklösungen helfen für diese Aufgabe auch nicht weiter. Unsere Empfehlung im Netbook-Bereich geht daher generell in Richtung AMD, weil hier ein (relativ) leistungsfähiger Prozessor mit einer (relativ) hochklassigen integrierten Grafiklösung gekopppelt wird, was ein sehr rundes Gesamtpaket ergibt.

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