Laut Fudzilla soll AMD die Radeon R9 390X auf Fiji-Basis einst mit 4 GB Grafikkartenspeicher geplant haben – diese Entscheidung aber zugunsten von 8 GB Grafikkartenspeicher nunmehr umgestoßen haben. Dafür soll es zwei Gründe geben: Zum einen nVidias GeForce GTX Titan X mit gleich 12 GB Speicher – und zum anderen die Erkenntnis, daß unter der immer bedeutsameren 4K-Auflösung ein Speicherausbau von nur 4 GB wohl schnell zum Bremsklotz werden würde. Beides ist überaus nachvollziehbar und so kann die Entscheidung, die Radeon R9 390X gleich mit 8 GB Speicher zu bringen, nur begrüßt werden. Einschränkenderweise muß dazugesagt werden, daß nicht sicher bestätigt werden kann, ob Fudzilla eine echte Quelle für diese Meldung hat – oder ob man eventuell nicht einfach nur gut spekuliert angesichts der vorliegenden Ausgangslage. Unsicher ist zudem, ob es die Radeon R9 390X ausschließlich als 8-GB-Version geben wird, oder ob beide Versionen verfügbar werden – und mit wieviel Speicher die abgespeckte Radeon R9 390 dann ausgerüstet werden wird.
Technisch möglich ist die Verwendung von 8 GB HBM-Speicher schon bei der Radeon R9 390X mit einiger Sicherheit: Trotz daß der Fiji-Chip nur HBM in der ersten Generation verwendet und die entsprechende Spezifikation für ein 4096 Bit DDR Speicherinterface fest 4 GB HBM-Speicher vorsieht, ist es möglich, daß die Speicherchip-Hersteller für einen Kundenauftrag bereits Anleihen aus der zweiten HBM-Generation nehmen und eben bereits 2 GB Speicher pro HBM-Stack ermöglichen (das Speicherinterface des Fiji-Chips verträgt genau vier HBM-Stacks) – und damit 8 GB HBM-Speicher insgesamt. Auch daß dies bei den Speicherchip-Herstellern noch nicht auf deren Webseiten gelistet ist, muß gar nichts bedeuten – Sonderformen für Kundenaufträge sind normal und werden zudem aus NDA-Gründen gern bewußt nicht gelistet. Der einzige echte Grund, der gegen 8 GB HBM-Speicher bei der Radeon R9 390X sprechen würde, wäre der hohe Preis dieses Mehrspeichers. Sofern sich die Radeon R9 390X wirklich mit der GeForce GTX Titan X anlegen könnte, kann AMD dies jedoch über entsprechend hohe Verkaufspreise wieder egalisieren – und in jedem Fall sollte in der aktuellen Situation von AMD der Markterfolg mehr zählen als eine größtmögliche Rendite.
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Nicht korrekt an der Darstellung von Fudzilla ist allerdings, daß sich mit der Speicher-Verdopplung auch die Bandbreite auf 1024 GB/sec verdoppeln würde: Ganz egal wieviel Speicher man an eine Grafikkarte hängt, entscheidet immer das verbaute Speicherinterface (samt dem Speichertakt) über die Speicherbandbreite – und das Speicherinterfaces des Fiji-Chips steht mit 4096 Bit DDR mehrfach bestätigt fest. Auf den genannten 500 MHz DDR Speichertakt (ohne DDR-Verdoppelung) kommen dabei immerhin 512 GB/sec Speicherbandbreite heraus – wie gesagt egal, ob man dann 4 oder 8 GB Speicher dranhängt. Offen bleibt noch die exakte Höhe des Speichertakts des benutzten HBM-Speichers bei der Radeon R9 390X: Einige Vorserien-Samples des Fiji-Chips waren sogar schon auf 625 MHz Speichertakt unterwegs, was eine Bandbreite von gleich 640 GB/sec ergeben würde – um satte 90% höher als bei der GeForce GTX Titan X, was eine erstklassige Ausgangslage für die Benutzung der Radeon R9 390X unter sehr hohen Auflösungen ergeben würde.