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Bringt nVidia mit der "GeForce GTX 780i" eine weitere GK110-basierte Grafikkarte?

Beim chinesischsprachigen eNet (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ist der GPU-Z-Screenshot einer neuen nVidia-Grafikkarte aufgetaucht, welche derzeit als "GeForce GTX 780i" bezeichnet wird und 1920 Shader-Einheiten samt 160 TMUs an einem 384 Bit DDR Speicherinterface mit 48 ROPs tragen soll. Die Daten zum verbauten Chip wurden unkenntlich gemacht, die Hardware-Daten sind jedoch komplett sichtbar – was letztlich auf einen schon bekannten Chip hindeutet und nicht auf einen neuen Chip, denn dann hat GPU-Z so seine Schwierigkeiten mit dem Erkennen der Hardware-Daten. Der einzige bekannte nVidia-Chip, worauf die genannten Hardware-Daten zutreffen, ist der GK110-Chip von GeForce GTX 780 & Titan – wobei dieser damit ausgehend von maximal 2880 Shader-Einheiten auf nur noch 1920 Shader-Einheiten ziemlich stark abgespeckt wäre.

Andererseits stehen dafür GK110-ungewohnt hohe Chiptaktraten zur Verfügung: 1033 MHz Base-Takt und 1150 MHz Turbo-Takt sind für eine HighEnd-Grafikkarte sehr hoch – womit die neue Karte sogar auf 6 Prozent mehr Rechenleistung wie die reguläre GeForce GTX 780 kommen würde. Da das Speicherinterface und der Speichertakt gleich zur regulären GeForce GTX 780 sind, hätte diese GeForce GTX 780i sogar das Potential, die reguläre GeForce GTX 780 leicht zu überrunden – womit sich dann auch der etwas ungewöhnliche Name erklären würde. Auf der Gegenseite würde man angesichts der hohen Taktraten wohl jegliches Overclocking-Potential einbüßen – was aber womöglich sogar so geplant ist, denn gut übertaktete GeForce GTX 780 Karten erreichen spielend die Performance der (viel teureren) GeForce GTX Titan.

GeForce GTX 780i GeForce GTX 780 GeForce GTX Titan
Chipbasis nVidia GK110, 7,1 Mrd. Transistoren in 28nm auf 561mm² Chipfläche
Architektur Kepler-Architektur, DirectX 11.0
Technik x Raster-Engines, 1920 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit Interface 4 bis 5 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 192 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface 5 Raster-Engines, 2688 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface
Taktraten 1033/1150/3000 MHz 863/902/3000 MHz 837/876/3000 MHz
Speicher 3 GB GDDR5 3 GB GDDR5 6 GB GDDR5
3DC Perf.Index
(1920x1080 4xAA)
~450-460% 440% 480%

Nichtsdestotrotz wäre die Auflage einer solchen Karte eher verwunderlich – und muß demzufolge einen Anlaß haben. Dieser könnte sich aus den kommenden neuen AMD-Grafikkarten ergeben: Die GeForce GTX 780i könnte dafür dienen, entweder mit der Radeon R9 290 (ohne "X") gleichzuziehen oder wieder einen gewissen, kleinen Vorsprung gegenüber dieser herauszuarbeiten, nachdem die reguläre GeForce GTX 780 dafür wohl minimal zu schwach ist – je nachdem, wie nVidias Pläne für dieses Performance-Segment aussehen. Als kleinen Zweitnutzen kann man damit haufenweise GK110-Dies losschlagen, die ansonsten auf der Halde gelandet wären – und zeigt als Drittnutzen AMD an, mit hoch der GK110-Chip wirklich takten kann, wenn man unbedingt will.

Derzeit ist das ganze aber natürlich nur eine völlig unbestätigte Meldung aus Fernost und es muß daher keinesfalls zu einer solchen Karte kommen. Es wäre sogar möglich, daß nVidia derzeit nur herumexperimentiert und sich erst dann final entscheidet, wenn Performance & Preis der Radeon R9 290 feststehen. Selbst wenn es diese neue nVidia-Karte also wirklich geben sollte, könnte sich an deren Daten noch etwas ändern – dato ist das ganze schlicht und ergreifend nur als Gerüchtemeldung zu betrachten, ohne daß man hierauf bauen sollte. Da die GeForce GTX 780i (zu diesen Daten) aber sowieso nahezu dieselbe Performance wie die reguläre GeForce GTX 780 bieten sollte, würde sich am Ende (zu diesen Daten) sowieso nichts bedeutsames ändern.

Nachtrag vom 15. Oktober 2013

In unserem Forum findet sich ein weiterer GPU-Z-Screenshot der GeForce GTX 780i, welcher die bisher schon bekannten Daten zu dieser GK110-basierten Karte mit nur 1920 Shader-Einheiten am vollen 384 Bit DDR Speicherinterface bestätigt. Als Taktraten werden hohe 1150/3000 MHz gezeigt, was aber auch nur den bisher schon vermeldeten Boost-Taktraten der GeForce GTX 780i entspricht, deren Base-Takt bei 1033/3000 MHz liegt. Was oftmals mißverstanden wird bei dieser GeForce GTX 780i ist deren Leistungspotential: Aufgrund der nur 1920 Shader-Einheiten wird diese Karte oftmals zwischen GeForce GTX 770 und 780 eingeordnet – und sich dann gewundert, daß da dazwischen eigentlich kaum noch eine weitere Karte hineinpasst. Die GeForce GTX 780i hat allerdings die Rohleistungen einer GeForce GTX 780 bzw. auf Boost-Taktraten sogar 6% mehr Rechenleistung als diese.

Abzüglich etwaiger Verluste durch die nicht ganz perfekte Ausnutzung des Boost-Takts auf diesen hohen Taktraten sollte die GeForce GTX 780i daher ziemlich exakt das Leistungsniveau der GeForce GTX 780 erreichen oder minimal besser herauskommen als jene. nVidia plant mit der GeForce GTX 780i also ganz offensichtlich keine weitere Karte zwischen GeForce GTX 770 und 780, sondern vielmehr den glatten Ersatz der GeForce GTX 780. Vermutlich geht es hierbei darum, eine etwas schnellere Variante als Konter zur Radeon R9 290 aufzulegen, welche wahrscheinlich die originale GeForce GTX 780 minimal überflügelt. Alternativ könnte nVidia die GeForce GTX 780i auch deshalb auflegen, weil sich jene aufgrund ihrer sehr hohen Taktraten nicht mehr so gut wie die originale GeForce GTX 780 übertakten lassen wird und somit die Titan-Verkäufe nicht so stark angreift. Möglich sind auch beide Gründe gemeinsam – genaueres wird sich dann ergeben, wenn echte Leistungswerte zu Radeon R9 290 und GeForce GTX 780i bekannt sind.