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Die Grafikkarten-Performance unter Dragon Age: Inquisition

Seitens verschiedener Webseiten hat man sich die Grafikkarten- und Prozessoren-Performance unter Dragon Age: Inquisition angesehen. Das Spiel auf Basis der Frostbite-Engine ergibt sich erstaunlich genügsam bei den Systemanforderungen gegenüber anderen aktuellen Spielen, haut dann aber bei den realen Anforderungen um so deutlicher ins Kontor. Offiziell gefordert werden ein Vierkern-Prozessor – wobei auch Core 2 Quads und Athlon IIs dafür noch durchgehen – sowie 4 GB Hauptspeicher, ein 64-Bit-Windows und eine DirectX-10-Grafikkarte mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher vom Schlage Radeon HD 4870 oder GeForce 8800 GT. Rein praktisch kommt man damit auf Grafikkarten-Seite nicht weit, während die inzwischen ins Spiel eingeflossene Mantle-Unterstützung die Spielbarkeit auf älteren bzw. leistungsschwächeren CPUs überaus deutlich verbessert.

Viele der ursprünglich angetretenen Benchmarks sind inzwischen durch Spiel-Patch und neue Performance-Treiber seitens AMD und nVidia nicht mehr aktuell, so daß die beste Möglichkeit zur Performance-Bestimmung derzeit der Artikel des TechSpots bietet. Hier wird der allgemein als wenig passend angesehene integrierte Benchmark des Spiels vermieden und auf eine eigene Benchmark-Sequenz gesetzt – allerhöchstens der Einsatz von nur 2x Multisampling Anti-Aliasing erscheint auf den ersten Blick fragwürdig. Allerdings gibt Dragon Age: Inquisition keine anderen Anti-Aliasing-Methoden her, das einzig gebotene MSAA funktioniert jedoch auf vielen Grafikteilen überhaupt nicht und ist daher eine sehr ineffektive Lösung. Dafür viel Performance zu verschwenden ist nicht wirklich klug, insofern geht die Wahl von "nur" 2x MSAA seitens des TechSpots dann wohl doch in Ordnung:

Dragon Age: Inquisition – 1920x1200 "Ultra"-Quality & 2x MSAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7870 270
30-39 fps 7870-Boost
7950
7950-Boost
270X
285
280
660Ti
670
680
760
770
40-49 fps 7970
7970-GHz
280X Titan 780
Titan Black
970
50-59 fps 290
290X
780Ti 980

Richtig hohe Frameraten gibt es aber auch so nicht, große Reserven für 4x Multisampling Anti-Aliasing oder gar Downsampling Anti-Aliasing sind nicht zu sehen. Für eine gutklassige Performance in allen Lagen wird auch unter Dragon Age: Inquisition eine HighEnd-Grafikkarte ab Radeon R9 280X oder GeForce GTX 780 erforderlich. Wie zu sehen, kommt AMD deutlich besser mit Dragon Age: Inquisition zurecht: An der Leistungsspitze kommt die Radeon R9 290X der GeForce GTX 980 sehr nahe (und läßt die GeForce GTX 970 klar hinter sich), in niedrigeren Gefilden kommen bei nVidia nur noch GK104-basierte Grafikkarten auf halbwegs passable Frameraten, während bei AMD wenigstens noch die größeren Pitcairn-basierten Modelle in diesem Feld mitspielen können.

Dies dürfte teilweise auch an der Menge an verbautem Grafikkartenspeicher hängen, denn im Mittelfeld hat AMD hier durchgehend mehr zu bieten und kann dies hier und da auch für gewisse Frameraten-Vorteile nutzen. Dies ist gut zu sehen an dem schwachen Resultat der Radeon R9 285 2GB (Perf.Index 330%), welche nur minimal schneller ist als die nominell langsamere Radeon HD 7950 3GB (Perf.Index 300%). Zudem kommt es bei Dragon Age: Inquisition auch nicht gerade selten zu Nachladerucklern bei zu kleinem Grafikkartenspeicher, welche weniger die erzielten Frameraten reduzieren als vielmehr den allgemeinen Flüssigkeitseindruck schmälern. Mehr Grafikkartenspeicher ist also in jedem Fall ein klarer Vorteil unter Dragon Age: Inquisition, unter 1920x1200 sind 3 GB regelrecht zu empfehlen.

Dragon Age: Inquisition – 2560x1600 "Ultra"-Quality & 2x MSAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7970-GHz 280X 780
30-34 fps 290 Titan Titan Black
780Ti
970
35-39 fps 290X 980

Unter 2560x1600 geht es dann in absolute Grenzbereiche – keine einzige Grafikkarte erreichte hier die Marke von 40 fps, dies gilt im übrigen genauso auch für die Messungen der PC Games Hardware und der ComputerBase. Es ist fraglich, ob man das Spiel unterhalb einer Radeon R9 290X oder GeForce GTX 980 (beide zwischen 35 und 39 fps) überhaupt unter dieser Auflösung im "Ultra"-Setting mit 2x MSAA starten sollte, oder nicht besser eine der vielen Optionen zur Reduktion der Grafikpracht bemühen sollte. In diesem Fall würden sich sicherlich weitere Benchmarks mit einer abgespeckten Grafikqualität anbieten, welche für mehr als nur zwei Grafikkarten flüssige Frameraten ausweisen könn(t)en.

Die PC Games Hardware bietet zudem in einem extra Artikel noch ganz interessante Ausführungen zum Einfluß der Mantle-API auf die CPU-Performance des Spiels. Mittels Mantle lassen sich bei den in Dragon Age: Inquisition problemlos zu findenden CPU-limitierten Szenen deutliche Vorteile insbesondere bei schwächeren CPUs erzielen – aber selbst ein Haswell-Vierkerner auf nur 3.0 GHz legt noch um 26% zu. Ein Einfluß auf die Grafikkarten-Performance wurde leider nicht vermessen, aber der Einfluß auf die CPU-Performance ist in jedem Fall beachtenswert und unter diesem Spiel nützlich. Zudem sorgt Mantle bei einer CrossFire-Lösung wie der Radeon R9 295X2 auch mal wieder dafür, daß das typische Mikrorucklern von MultiChip-Kombinationen weitgehend unterbunden wird.