Die PC Games Hardware hat sich mit der Grafikkarten-Performance unter "Warlords of Draenor" beschäftigt, dem fünften AddOn zu "World of WarCraft". Das immerhin zehn Jahre alte Spiel gilt zwar allgemein als genügsam, durch die ständige Grafik-Aufrüstung mit allen bisherigen Addons ist es jedoch dennoch mit der Zeit mitgewachsen, sowohl bei der Optik als auch der benötigten Performance. Zudem hat sich die PCGH eine wirklich stark fordernde Szene für ihre Benchmark-Durchläufe herausgesucht, welche man als "WorstCase" im eigentlichen Sinne des Wortes bezeichnen kann – die normalerweise unter WoW anzutreffende Performance ist also weit höher als gemäß dieser Benchmarks.
Interessanterweise hat Blizzard bei "Warlords of Draenor" das bislang unter WoW verfügbare Multisampling Anti-Aliasing gestrichen und setzt nur noch auf die Postsampling-Filter FXAA und CMAA, wobei letztere Variante von der herauskommenden Bildqualität vorzuziehen ist. Richtig toll wird es allerdings erst beim Einsatz von Super- bzw. Downsampling Anti-Aliasing, welches aufgrund der hohen Frameraten von HighEnd-Grafikkarten durchaus zu schultern wäre, derzeit aber nur nVidia-Usern mittels DSR Anti-Aliasing zur Verfügung steht. Schade, daß der Spieleentwickler an dieser Stelle nicht mehr bietet, selbst Multisampling Anti-Aliasing dürfte aufgrund der alten Engine (ohne extremen Shader-Einsatz) noch gute Kantenglättungsergebnisse bieten.
Die neuen Grafikverbesserungen unter WoW tun dann ihr übrigens, daß Grafikkarten, welche es zum WoW-Start anno 2003 noch (lange) nicht gab, heuer nun nicht einmal mit schwachen Frameraten mitkommen – zu nennen hier beispielsweise eine Radeon HD 5750 mit nur 15 fps, welche zum Launchzeitpunkt anno 2009 mal eine respektable Performance-Lösung darstellte. Andererseits ist heutzutage kaum jemand noch mit solchen Karten unterwegs, spielt es kaum eine Rolle, ob jene nun unter "Warlords of Draenor" nicht mehr so toll laufen. Alles, was halbwegs neu und auch nur halbwegs leistungsstark ist, hat mit dem neuesten WoW-Addon keinerlei Performance-Probleme.
World of WarCraft: Warlords of Draenor – 1920x1080 MaxQuality & CMAA (Quelle: PCGH) | |||||||
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AMD HD5+6000 | AMD HD7000 | AMD R200 | nVidia GF400 | nVidia GF500 | nVidia GF600 | nVidia GF7+900 | |
25-29 fps | 5870 6950 6970 |
7790 | 260 | 460SE | 550Ti | 650 | 740-GDDR5 |
30-39 fps | 7850 | 260X 265 |
460 465 |
560SE | 650Ti | ||
40-49 fps | 7870 7870-Boost |
270 270X |
470 | 560 560Ti 560Ti-448 |
650Ti-Boost 660 |
750 750Ti |
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50-59 fps | 7950 7950-Boost 7970 7970-GHz |
280 285 280X |
480 | 570 580 |
660Ti | 760 | |
ab 60 fps | 290 290X |
670 680 Titan |
770 780 Titan Black 780Ti 970 980 |
Dies trifft natürlich insbesondere auf nVidia-Hardware zu, welche unter WoW gewohnt viel besser als AMD-Hardware läuft – so daß erstmals auch so eine wahre LowEnd-Lösung (aus Gamer-Sicht) wie die GeForce GT 740 GDDR5 an dieser Stelle mit genannt werden kann. Allgemein betrachtet kommt aber alles mit, was man derzeit als Grafikkarte überhaupt noch im Rechner haben darf, selbst einige Altsünden wie eine GeForce GTX 460 SE oder GeForce GTX 550 Ti konnten noch mit notiert werden. Durchgehend werfen natürlich die nVidia-Grafikkarten die besseren Frameraten ab, was aber im HighEnd-Bereich kaum eine Rolle spielt, da ab Radeon R9 280 bei AMD und ab GeForce GTX 660 Ti bei nVidia das 50-fps-Land erreicht ist. Viel schnellere Frameraten (und damit größere Unterschiede an der Leistungsspitze) werden dann durch die unterschwellige CPU-Limitierung verhindert, welche ab ca. 95 fps einsetzt.
World of WarCraft: Warlords of Draenor – 2560x1440 MaxQuality & CMAA (Quelle: PCGH) | |||||||
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AMD HD5+6000 | AMD HD7000 | AMD R200 | nVidia GF400 | nVidia GF500 | nVidia GF600 | nVidia GF7+900 | |
25-29 fps | 7850 | 260X | 560 | 650Ti | |||
30-39 fps | 7870 7870-Boost |
265 270 270X |
470 480 |
560Ti 560Ti-448 570 |
650Ti-Boost | 750 750Ti |
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40-49 fps | 7950 7950-Boost 7970 7970-GHz |
280 285 280X |
580 | 660 660Ti |
760 | ||
50-59 fps | 290 290X |
670 | |||||
ab 60 fps | 680 Titan |
770 780 Titan Black 780Ti 970 980 |
Unter 2560x1440 fallen dann die ganzen schwachen Mainstream-Lösungen heraus, auch können weniger ältere Modelle notiert werden. Trotzdem reicht es bei den allermeisten der modernen Grafikkarten für eine ansprechende Performance, ab Radeon R9 280 auf AMD-Seite sowie ab GeForce GTX 660 auf nVidia-Seite liegt man hier bei 40 fps oder mehr. An der Leistungsspitze wird nunmehr nVidias klarer Vorteil unter WoW offensichtlicher, wo eine ganze Reihe an nVidia-Grafikkarten die 60-fps-Marke knackt, von den AMD-Grafikkarten jedoch hier keine einzige. Limitierungen bezüglich der verbauten Speichermenge sind nirgendwo zu sehen, dies wäre unter einem solch alten Titel jedoch auch nicht zu erwarten.
In der Summe der Dinge reicht unter World of WarCraft: Warlords of Draenor damit auch weiterhin Mainstream-Hardware aus, selbige muß bei AMD einfach nur etwas stärker als bei nVidia ausfallen. Für die teilweise sehr CPU-lastigen Kampfszenen ist laut der PC Games Hardware eher denn ein moderner Vierkern-Prozessor als Unterbau zu empfehlen – bis zu drei CPU-Kernen skaliert das Spiel perfekt und bis zu sechs CPU-Kerne werden mit Performancegewinn genutzt. HighEnd-Grafikkarten sind unter WoW dagegen etwas verschwendet – es sei denn natürlich, man nutzt die überschüssige Performance für Downsampling Anti-Aliasing. WoW sollte eines der wenigen Spiele sein, wo man trotz (2x2) Downsampling-Einsatz noch auf Frameraten oberhalb von 50 fps kommen kann.