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Die Marktanteile für x86-Prozessoren im dritten Quartal 2025

Von Tom's Hardware kommen die neuen Marktanteilszahlen im x86 Prozessoren-Markt für das dritte Quartal 2025, welche von Mercury Research stammen und üblicherweise von AMD der Presse durchgestochen werden. Genannt werden dabei üblicherweise nur die AMD-Marktanteile, aber da andere x86-Anbieter kaum existent sind bzw. in China außerhalb des westlichen Blickfelds stehen, dürfte der "Rest" zu den vollen 100% dann immer den Intel-Marktanteil ergeben. Für das dritte Quartal 2025 wurde erst einmal eine nicht steigende absolute Absatzzahl vermeldet, welches Saison-untypisch ist (drittes und viertes Quartal sehen normalerweise klar steigende Absätze). Bei den relativen Marktanteilen gewinnt AMD hingegen erneut in allen Teildisziplinen hinzu, wenngleich meistens nur um wenige Prozentpunkte und damit nicht so stark wie noch im zweiten Quartal 2025.

Absatz (Stück) Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025 Q3/2025
x86 Desktop 28,7% vs 71,3% 27,1% vs 72,9% 28,0% vs 72,0% 32,2% vs 67,8% 33,6% vs 66,4%
x86 Mobile 22,3% vs 77,7% 23,7% vs 76,3% 22,5% vs 77,5% 20,6% vs 79,4% 21,9% vs 78,1%
x86 Client 23,9% vs 76,1% 24,6% vs 75,4% 24,1% vs 75,9% 23,9% vs 76,1% 25,4% vs 74,6%
x86 Server 24,2% vs 75,8% 25,1% vs 74,9% 27,2% vs 72,8% 27,3% vs 72,7% 27,8% vs 72,2%
x86 Overall (exkl.) 24,0% vs 76,0% 24,7% vs 75,3% 24,4% vs 75,6% 24,2% vs 75,8% 25,6% vs 74,4%
x86 Overall (inkl.) 25,0% vs 75,0% ? 27,1% vs 72,9% 29,4% vs 70,6% 30,9% vs 69,1%
Stückzahlen-Marktanteile!     AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau     Quelle aller Zahlen: Mercury Research (±0,1PP)

So legte AMD im Desktop-Segment um +1,4 Prozentpunkte gegenüber dem direkten Vorquartal auf nunmehr 33,6% Marktanteil zu, das eine Drittel ist für AMD somit auch nominell erreicht. Wie bekannt, zerfällt dies natürlich enorm in ca. 80% AMD-Marktanteil im Retail-Bereich und irgendwo bei nur 10-20% AMD-Marktanteil im (deutlich größeren) OEM-Bereich. Intel ist in diesem Geschäft mit Komplett-PCs nach wie vor der überaus klare Marktführer – und nur mit den Erfolgen im Retail-Bereich stößt AMD inzwischen an gewisse Grenzen, bei schon 80% Marktanteil ist da nicht mehr viel zu holen. Aber der OEM-Bereich denkt eben anders, fürchtet zum einen die doppelte Lagerhaltung, AMDs teilweise Unzuverlässigkeit bei großen Liefermengen und setzt im Vertrieb gewöhnlich ganz auf diese Marken, welche die Käufer von Komplett-PCs üblicherweise kennen: Intel + nVidia. Dies ist aber inzwischen auch schon wieder eine überholte Grundannahme, denn auch die Käufer von Komplett-PCs wissen nunmehr teilweise schon um die Stärken von AMD und würden entsprechende PCs nehmen – wenn sie denn in derselben Breite angeboten werden wie bei Intel.

Das Mobile-Segment sieht AMD hingegen 1,3 Prozentpunkte auf nunmehr 21,9% Marktanteil zugewinnen, hier gelten dieselben Bedingungen wie im OEM-Bereich des Desktop-Segments. Im Mobile-Segment ist für AMD allerdings auch die größte Masse zu holen, denn im gesamten Client-Segment wurden im zweiten Quartal 2025 für ein Desktop-Gerät jeweils 2,5 Notebooks abgesetzt (selbst AMD-intern ist es Verhältnis von Desktop zu Mobile von 1:1,6, wie gesagt für das Q2/2025). Da beide Einzel-Segmente zulegten, erreichte AMD letztlich auch im kumulierten Client-Segment einen Zuwachs von 1,5 Prozentpunkten auf nunmehr 25,4% Marktanteil. Im Server-Segment ging es für AMD hingegen wieder einmal langsamer vorwärts, für dieses Quartal gab es einen Zugewinn von +0,5 Prozentpunkten auf nunmehr 27,8% Marktanteil. Hier dürfte der Widerstand Intels wohl auch größer ausfallen, geht es hierbei doch um sehr Margen-trächtige Produkte. Alle diese Produktgruppen zusammengezählt kommt AMD auf einen Insgesamt-Marktanteil bei regulären PC-Prozessoren von 25,6%, ein Zugewinn von +1,4 Prozentpunkten gegenüber dem direkten Vorquartal.

Die Differenz zwischen Client- und Insgesamt-Zählung liegt somit bei nur +0,2 Prozentpunkten – dies ist der Effekt der Server-Prozessoren, welcher somit mengenmäßig (logischerweise) gering ausfällt. Gemäß früherer Werte liegt das Absatzverhältnis zwischen Client und Server-Prozessoren gewöhnlich bei um die 10:1 (beim Umsatz hingegen nur 1,5:1, jeweils auf den Gesamtmarkt bezogen). Und letztlich gibt es noch die zweite Insgesamt-Rechnung, welche dann auch Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren einschließt. In selbiger Disziplin erreichte AMD einen Zugewinn um 1,5 Prozentpunkte auf nunmehr 30,9% Marktanteil, somit beachtbar höher als der Marktanteil ohne Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren. Gewöhnlich wird diese Differenz den Konsolen-SoCs zugeschrieben, da in diesem Feld derzeit nur AMD aktiv ist. Allerdings läßt sich dies ohne eine wenigstens grobe mengenmäßige Bestimmung von IoT- und Embedded-Prozessoren auch nicht wirklich sicher sagen, jenes Feld findet in aller Regel weit außerhalb der Öffentlichkeit statt.

In der Summe der Dinge hat sich AMD erneut wieder ganz nett nach vorn gearbeitet, auch wenn die quartalsweisen Sprünge etwas kleiner ausfielen als im Vorquartal. Dafür war der Zugewinn allerdings durchgegend in jedem Marktsegment und dies zudem in einem Quartal ohne absolut wachsende Absatzzahlen. Aller Vermutung nach dürfte dies auch für die nächsten Quartale ähnlich weitergehen, denn Intel hat vor "Nova Lake" zum Jahresende 2026 hin keine wirklich zugkräftigen Produkte, womit AMD jetzt (verspätet) den Lohn für die vielen gutklassigen Zen-Generationen der Vergangenheit einheimst. Allerdings muß auch klar sein, dass die Beharrungskräfte des Marktes im OEM- wie Server-Bereich ausreichend hoch sind, dass AMD in absehbarer Zeit kaum in die Nähe einer Marktparität kommen kann – dafür müsste Intel noch viele Jahre neben der Spur sein, was gemäß der (laut der Gerüchteküche) zu sehenden Intel-Roadmap doch eher unwahrscheinlich ist.

Für dieses Quartal fehlen leider jegliche Angaben zu Umsatz-Marktanteilen, welche in den letzten Quartalen noch regelmäßig geliefert wurden. Damit ist es auch nicht möglich, die Absatz- und Umsatz-Verhältnisse zwischen den einzelnen Marktsegmenten sowieso die (relativen) Differenzen bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen (ASP) zu interpolieren. Da dies allerdings ziemlich interessante Daten ergibt, wird nachfolgend noch die entsprechende Interpolation zum zweiten Quartal 2025 aufgeführt. Die quartalsweisen Differenzen dürften wahrscheinlich ziemlich gering sein, gerade von einem Quartal zum direkt nächsten. In diesem zweiten Quartal 2025 lag AMD beispielsweise bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen im Desktop-Segment mit +36% klar in Front sowie im Server-Segment mit +85% sogar massiv in Front, während es im Mobile-Segment mit +6% für AMD eher einen Gleichstand mit Intel gab. Sollte dies im dritten Quartal 2025 ähnlich liegen, könnte AMD derzeit schon bei einem Umsatz-Marktanteil von ca. 41% bei Desktop-Prozessoren sowie ca. 42% bei Server-Prozessoren stehen.

!!! *Q2*/2025 !!! AMD Intel gesamt
Absatz-Verhältnis Desktop/Mobile 1:1,6 1:2,9 1:2,5
Umsatz-Verhältnis Desktop/Mobile 1:1,0 1:2,4 1:1,8
Absatz-Verhältnis Client/Server 9,0:1 10,8:1 10,3:1
Umsatz-Verhältnis Client/Server 1,0:1 1,9:1 1,5:1
ASP Desktop: AMD vs Intel +36% pro AMD
ASP Mobile: AMD vs Intel +6% pro AMD
ASP Server: AMD vs Intel +85% pro AMD
ASP-Verhältnis Desktop/Mobile (pro Desktop) +61% +25% +38%
Hinweis: eigene Interpolationen auf Basis der Marktanteilszahlen des zweiten Quartals 2025
Absatz x86 Desktop x86 Mobile x86 Client x86 Server x86 Overall (exkl.) x86 Overall (inkl.)
Q3/2025 33,6% vs 66,4% 21,9% vs 78,1% 25,4% vs 74,6% 27,8% vs 72,2% 25,6% vs 74,4% 30,9% vs 69,1%
Q2/2025 32,2% vs 67,8% 20,6% vs 79,4% 23,9% vs 76,1% 27,3% vs 72,7% 24,2% vs 75,8% 29,4% vs 70,6%
Q1/2025 28,0% vs 72,0% 22,5% vs 77,5% 24,1% vs 75,9% 27,2% vs 72,8% 24,4% vs 75,6% 27,1% vs 72,9%
Q4/2024 27,1% vs 72,9% 23,7% vs 76,3% 24,6% vs 75,4% 25,1% vs 74,9% 24,7% vs 75,3% ?
Q3/2024 28,7% vs 71,3% 22,3% vs 77,7% 23,9% vs 76,1% 24,2% vs 75,8% 24,0% vs 76,0% 25,0% vs 74,0%
Q2/2024 23,0% vs 77,0% 20,3% vs 79,7% 21,1% vs 78,9% 24,1% vs 75,9% 21,1% vs 78,9% 24,6% vs 75,4%
Q1/2024 23,9% vs 76,1% 19,3% vs 80,7% 20,6% vs 79,4% 23,6% vs 76,4% 20,8% vs 79,2% 26,1% vs 73,9%
Q4/2023 19,8% vs 80,2% 20,3% vs 79,7% 20,2% vs 79,8% 23,1% vs 76,9% 20,4% vs 79,6% 28,6% vs 71,4%
Q3/2023 19,2% vs 80,8% 19,5% vs 80,5% 19,4% vs 80,6% 23,3% vs 76,7% 19,7% vs 80,3% 30,7% vs 69,3%
Q2/2023 19,4% vs 80,6% 16,5% vs 83,5% 17,3% vs 82,7% 18,6% vs 81,4% 17,4% vs 82,6% 31,6% vs 68,4%
Q1/2023 19,2% vs 80,8% 16,2% vs 83,8% 17,0% vs 83,0% 18,0% vs 82,0% 17,2% vs 82,8% 34,6% vs 65,4%
Q4/2022 18,6% vs 81,4% 16,4% vs 83,6% ? 17,6% vs 82,4% 17,2% vs 82,8% 31,3% vs 68,7%
Q3/2022 13,9% vs 86,1% 15,7% vs 84,3% 15,0% vs 85,0% 17,5% vs 82,5% ? 28,5% vs 71,5%
Q2/2022 20,5% vs 79,4% 24,8% vs 75,2% ? 13,9% vs 86,1% 22,5% vs 77,5% 31,4% vs 68,6%
Q1/2022 18,3% vs 81,7% 22,5% vs 77,5% ? 11,6% vs 88,4% ? 27,7% vs 72,3%
Q4/2021 16,2% vs 83,8% 21,6% vs 78,4% ? 10,7% vs 89,3% ? 25,6% vs 74,4%
Q3/2021 17,0% vs 82,9% 22,0% vs 78,0% ? 10,2% vs 89,8% ? 24,6% vs 75,4%
Q2/2021 17,1% vs 82,9% 20,0% vs 80,0% ? 9,5% vs 90,5% ? 22,5% vs 77,5%
Q1/2021 19,3% vs 80,6% 18,0% vs 82,0% ? 8,9% vs 91,1% ? 20,7% vs 79,3%
Q4/2020 19,3% vs 80,7% 19,0% vs 81,0% ? 7,1% vs 92,9% ? 21,7% vs 78,3%
Q3/2020 20,1% vs 79,9% 20,2% vs 79,8% 20,2% vs 79,8% 6,6% vs 93,4% ? 22,4% vs 77,6%
Q2/2020 19,2% vs 80,7% 19,9% vs 80,1% 19,7% vs 80,3% 5,8% vs 94,2% ? 18,3% vs 81,7%
Q1/2020 18,6% vs 81,4% 17,1% vs 82,9% 17,5% vs 82,5% 5,1% vs 94,9% ? 14,8% vs 85,2%
Q4/2019 18,3% vs 81,7% 16,2% vs 83,8% 17,0% vs 83,0% 4,5% vs 95,5% ? 15,5% vs 84,5%
Q3/2019 18,0% vs 82,0% 14,7% vs 85,3% 15,8% vs 84,2% 4,3% vs 95,7% ? 14,6% vs 85,4%
Q2/2019 17,1% vs 82,9% 14,1% vs 85,9% 15,0% vs 85,0% 3,4% vs 96,6% ? 13,9% vs 86,1%
Q1/2019 17,1% vs 82,9% 13,1% vs 86,9% ? 2,9% vs 97,1% ? 13,3% vs 86,7%
Q4/2018 15,8% vs 84,2% 12,2% vs 87,8% 13,5% vs 86,5% 3,2% vs 96,8% ? 12,3% vs 87,7%
Q3/2018 13,0% vs 87,0% 10,9% vs 89,1% 11,6% vs 88,4% 1,6% vs 98,4% ? 10,6% vs 89,4%
Q2/2018 12,3% vs 87,7% 8,8% vs 91,2% ? 1,4% vs 98,6% ? 9,1% vs 90,9%
Q1/2018 12,2% vs 87,8% 8,0% vs 92,0% ? 1,0% vs 99,0% ? 8,6% vs 91,4%
Q4/2017 12,0% vs 88,0% 6,9% vs 93,1% ? 0,8% vs 99,2% ? ?
Q3/2017 10,9% vs 89,1% 6,8% vs 93,2% ? ? ? 7,5% vs 92,5%
Q2/2017 11,1% vs 88,9% ? ? ? ? ?
Q1/2017 11,4% vs 88,6% ? ? ? ? ?
Q4/2016 9,9% vs 90,1% ? ? ? ? ?
Q3/2016 9,1% vs 90,9% ? ? ? ? ?
Stückzahlen-Marktanteile!     AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau     Quelle aller Zahlen: Mercury Research (±0,1PP)

Anmerkungen: Alle genannten Marktanteile beziehen sich (sofern nicht anders beschrieben) auf verkaufte Stückzahlen im weltweiten Markt an x86-Prozessoren. Jene werden von Mercury Research erhoben und manchmal in Teilen an die Presse gegeben – meistens nur bezogen auf die jeweiligen AMD-Marktanteile. Da der einzige weitere x86-Anbieter in Form von VIA derzeit keine echte Bedeutung mehr hat, kann man wohl davon ausgehen, dass die Differenz-Rechnung zum AMD-Marktteil immer zielgenau den Intel-Marktanteil ergibt (ein eventueller Fehler von –0,1 Prozentpunkten wäre zudem nicht wirklich schlimm). Qualcomms PC-Prozessoren können hier naturgemäß nicht einfließen, da selbige nicht x86-basiert sind (genauso wie die Apple-Prozessoren). Die von Mercury Research angegebenen Zahlen zu den einzelnen Teilsegmenten "Desktop", "Mobile", "Client" und "Server" enthalten jeweils keinerlei Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren, jene fließen allerdings in den üblicherweise genannten Insgesamt-Marktanteil "Overall" mit ein.

Inzwischen werden hierzu sogar zwei Zahlen angegeben: Einmal ohne Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren, einmal mit diesen. Darauf bezieht sich auch die Spalten-Beschriftung vorstehender Tabelle: "Overall exkl." bedeutet also ohne Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren, während "Overall inkl." die Zählung mit diesen Prozessoren ergibt. Alle früheren "Overall"-Werte beziehen sich hingegen gewöhnlich immer auf die Zählung inklusive Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren. Die (selten berichtete) Sparte "Client" stellt den kombinierten Marktanteil von Desktop- und Mobile-Prozessoren dar, wobei die Mobile-Modelle erfahrungsgemäß mit grob zwei Dritteln der Menge klar überwiegen. Die Sparte "Overall exkl." stellt zudem den kombinierten Marktanteil von Desktop-, Mobile- und Server-Prozessoren dar, wobei hier wiederum die Client-Modelle überwiegen sollten.