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Die Systemanforderungen zu Sea of Thieves

Spieleentwickler Rare und Spielepublisher Microsoft zeigen auf der Spiel-eigenen Webseite sehr detaillierte wie aussagekräftige PC-Systemspezifikationen für den am 20. März 2018 antretenden Piraten-Titel "Sea of Thieves" Das aus der Ego-Sicht zu spielende kooperative Action-Adventure basiert auf der Unreal-4-Engine, setzt daher auf DirectX 11 – und ist natürlich trotzdem (wegen Microsoft) strikt an Windows 10 gebunden. Interessanterweise wird nicht die Bedingung eines 64-Bit-Windows aufgestellt, was heutzutage ziemlich selten geworden ist – was sowohl ein Fehler als auch bewußt derart gesetzt sein könnte, immerhin bietet das Spiel neben seinen Minimum-Anforderungen dann auch noch explizite "iGPU-Anforderungen" für die Nutzung mit einer (leistungsfähigen) integrierten Grafiklösung samt nur 4 GB Hauptspeicher auf.

iGPU Minimum 2K Empfohlen 4K Extreme
Ziel-Setting 540p @ 30 fps
BQ: Minimum ("Cursed")
720p @ 30 fps
BQ: Low ("Common")
1080p @ 30 fps
BQ: Medium ("Rare")
1080p @ 60 fps
BQ: Medium ("Rare")
4K @ 30 fps
BQ: Ultra ("Mythical")
4K @ 60 fps
BQ: Ultra ("Mythical")
OS Windows 10 v1607, DirectX 11, 60 GB Platzbedarf
CPU Broadwell GT3e & Skylake GT3e Core 2 Quad Q9450 oder Phenom II X6 1100T Core i3-4170 oder FX-6300 Core i5-4690 oder FX-8150 Core i5-4690 oder FX-8150 Core i7-4790 oder Ryzen 5 1600
Speicher 4 GB RAM & 1 GB VRAM 4 GB RAM & 1 GB VRAM 8 GB RAM & 2 GB VRAM 8 GB RAM & 4 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM
Gfx Iris Pro Graphics 6200 & Iris Graphics 540 GeForce GTX 650 oder Radeon HD 7750 GeForce GTX 660 oder Radeon R9 270 GeForce GTX 770 oder Radeon R9 380X GeForce GTX 980 Ti oder Radeon RX Vega 56 GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX Vega 64

Die zugelassenen iGPUs beschränken sich allerdings auf die besten Exemplare der Broadwell- und Skylake-Klasse mit GT3e-Grafiklösung – sprich, dicke Grafiklösung samt integrierten eDRAM, was letztlich doch recht selten verkauft wurde. Alternativ sollte eigentlich auch AMDs neue Raven-Ridge-APUs dies ganze gut schultern können, gerade unter der niedrigen Auflösung von 540p bei niedrigster Bildqualität. Die eigentliche Minimum-Anforderung sieht mit Core 2 Quad Q9450 oder Phenom II X6 1100T auf 4 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 650 oder Radeon HD 7750 absolut bezwingbar aus, dies dürften wohl die allermeisten heutzutage noch aktiven PCs mit extra Grafikkarte hinbekommen (anstatt des Core 2 Quad macht es auf Intel-Seite sicherlich auch ein älterer Core i3). Selbst die Hardware-Empfehlung, welche für 1080p @ 60 fps in Medium-Bildqualität gedacht wurde, ist mit Core i5-4690 oder FX-8150 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 770 oder Radeon R9 380X eine lösbare Aufgabe für einen gutklassigen Gaming-PCs selbst älteren Datums (nur die angeforderten 4 GB VRAM dürften die wenigsten GeForce GTX 770 Modelle bieten).

Interessant ist immer, wie das absolute Maximum aussieht: Jenes soll mit der 4K-Auflösung @ 60 fps in Ultra-Bildqualität erreicht werden, hierfür ist eine Hardware á Core i7-4790 oder Ryzen 5 1600 auf 16 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX Vega 64 vonnöten (wobei die genannte Vega 64 hier natürlich nicht hinpasst). Da für eine separate 4K-Empfehlung auf "nur" 30 fps tatsächlich klar niedrigere Grafik-Hardware abgefragt wird, könnte tatsächlich mit dieser Hardware dann die UltraHD-Auflösung auf (annähernd) 60 fps zu stemmen sein – etwas, was bei vielen Titeln angestrebt wird, aber in der Praxis selbst mit einer GeForce GTX 1080 Ti nicht gerade oft erreicht wird. Allerdings zeigen die Minimum- und iGPU-Anforderungen schon an, das "Sea of Thieves" trotz der in der Vorberichterstattung gelobten Grafikqualität nicht darauf ausgelegt ist, aktuelle Hardware-Grenzen zu sprengen – sondern ganz im Gegenteil so viele wie möglich Gamer (und damit potentielle Käufer) zu erreichen.

Natürlich gibt es auch in den Systemanforderungen zu "Sea of Thieves" kleinere Zuordnung-Ungereihmtheiten, speziell den Vergleich zu AMD-Hardware betreffend: So passt zwar die Kombinationen Core i7-4790 zu Ryzen 5 1600 sowie Core 2 Quad Q9450 vs. Phenom II X6 1100T, aber die gegenüber Bulldozer-basierten CPU-Kombinationen sind auf AMD-Seite (typischerweise) zu schwach angesetzt. Die Kombination Core i3-4170 vs. FX-6300 liegt wenigstens nicht gänzlich daneben, aber bei Core i5-4690 vs. FX-8150 ist die AMD-Seite vollkommen falsch angesetzt, hierfür wird man schon einen Ryzen 5 1400 als passenden AMD-Gegenpart bemühen müssen. Die Grafikkarten-Vergleiche funktionieren hingegen – bis auf einen: GeForce GTX 1080 Ti vs. Radeon RX Vega 64 wird natürlich niemals gut gehen, gerade wenn man wirklich damit die 4K-Auflösung auf 60 fps anstrebt. Eine AMD-Grafikkarte, welche sich mit der GeForce GTX 1080 Ti unter diesem Setting anlegen kann, ist wie bekannt (bei weitem) noch nicht gebaut. Zu notieren wäre abschließend noch, das fast alle Grafikkarten-Vergleiche immer so 5-10% mehr Performance auf AMD-Seite (gemäß unseres Performance-Index) abfordern.