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Erste Benchmarks zur GeForce GTX 1080 zeigen auf (bis zu) 30-36% Performance-Gewinn zur GeForce GTX 980 Ti

Videocardz haben die ersten zwei Benchmarks einer GeForce GTX 1080 anzubieten, der größten der demnächst antretenden GP104-Lösung auf Basis von nVidias Pascal-Architektur. Geboten werden zwei 3DMark-Benchmarksets – einmal im 3DMark11 Performance-Test, welcher allerdings mit einer Auflösung von nur 1280x720 kaum geeignet ist, die Performance einer HighEnd-Grafikkarte des Jahres 2016 korrekt abzubilden. Und einmal im 3DMark13 FireStrike Extreme-Test, welcher mit einer Auflösung von 2560x1440 hierfür viel besser geeignet ist. Zwar funktioniert der 3DMark13 kaum für Hersteller-übergreifende Vergleiche und auch Effekte wie zu kleine Speichermengen oder zu wenig Speicherbandbreite werden von diesem nur unzureichend abgebildet, aber für einen allerersten, rein Hersteller-internen Vergleich von neuer nVidia-Lösung zu "alter" nVidia-Lösung ist dies wohl noch ausreichend. Nachfolgend sind daher die vorliegenden Messungen zur GeForce GTX 1080 in Vergleich gestellt zu bekannten Benchmarks von GeForce GTX 980 und 980 Ti, letztere auch angereichert um Benchmarks zu übertakteten Versionen.

Denn die GeForce GTX 1080 überrascht – zumindest nach der Auslesung von 3DMark13 – mit einem Boosttakt von satten 1860 MHz, was einen monströsen Sprung zumindest gegenüber den offiziellen Taktraten der Maxwell-Generation ergibt. Jener Takt ist sogar so hoch, das nicht sicher gesagt ist, das hierbei nicht vielleicht doch ein Auslesefehler vorliegt – oder das die benutzte Grafikkarte bewußt hochgetaktet wurde. Diese beiden Möglichkeiten sind bitte mit einzukalkulieren, wenn man sich das platte Ergebnis anschaut, das jene GeForce GTX 1080 um zwischen 30-36% gegenüber auf Referenz-Takt laufenden GeForce GTX 980 Ti Karten davonzieht. Dies liegt klar am obersten Ende der Erwartungen – normalerweise hätten wir die GeForce GTX 1080 auf nicht besser als +15% gegenüber der GeForce GTX 980 Ti eingeschätzt. Dies kann sich allerdings trotz dieser 3DMark13-Ergebnisse noch ergeben – zum einen wie gesagt ist die ausgelesene Taktrate vakant, zum anderen werden echte Spielebenchmarks womöglich anders skalieren als der 3DMark13. Als Bremsschuh könnte sich für die GeForce GTX 1080 hierbei auswirken, das jene auf 2500 MHz Speichertakt an einem 256 Bit GDDR5X-Speicherinterface nur 95% der Speicherbandbreite einer GeForce GTX 980 Ti mitbringt – gut genug für dieselbe Performance (und für gute 3DMark-Werte), aber ungünstig, wenn es darum geht, deutlich mehr Performance unter echten Spielen zu erzielen.

Boosttakt 3DM11 Perf. (GPU) 3DM13 FS Extr. (ges.) 3DM13 FS Extr. (GPU) (Quelle)
benutzte Auflösung - 1280x720 (einfaches HD) 2560x1440 (WQHD) -
GeForce GTX 1080 angebl. 1860 MHz 27683 8959 10102 (Videocardz)
GeForce GTX 980 Ti (Eigen-OC #1) 1886 MHz - 14432 15121 (FutureMark)
GeForce GTX 980 Ti (Eigen-OC #2) off. 1311 MHz - 8690 9201 (Legit Reviews)
GeForce GTX 980 Ti (Werks-OC) off. 1355 MHz 25079 8138 8538 (TweakPC)
GeForce GTX 980 Ti (Ref. #1) off. 1070 MHz - 7489 7779 (Legit Reviews)
GeForce GTX 980 Ti (Ref. #2) off. 1070 MHz 20971 7164 7399 (TweakPC)
GeForce GTX 980 (Ref. #1) off. 1216 MHz - 5853 6022 (Legit Reviews)
GeForce GTX 980 (Ref. #2) off. 1216 MHz 16739 5633 5808 (TweakPC)

Daneben ergibt sich aus diesem 3DMark13-Wert auch, das der GP104-Chip mit klar weniger Shader-Einheiten als der GM200-Chip antreten wird: Selbst wenn das von Videocardz hierzu herangezogenen Vergleichsergebnis einer extrem übertakteten GeForce GTX 980 Ti auf 1886 MHz Chiptakt nicht passend ist, weil hierzu eine ebenso extreme CPU-Lösung zur Verfügung stand (man schaue sich den monströsen Unterschied beim Overall-Wert an), zeigen die Werte anderer übertakteter GeForce GTX 980 Ti Karten durchaus in die Richtung, als das eine GeForce GTX 980 Ti auf OC-Takt Richtung 1400-1500 MHz sich mit einer GeForce GTX 1080 auf ihrem hohen Takt von 1860 MHz anlegen kann. Anders formuliert: Die GeForce GTX 1080 braucht ihren hohen Takt, weil deutlich weniger Shader-Einheiten vorhanden sind, ansonsten kann sie nicht an der GeForce GTX 980 Ti vorbeikommen. Bisher schon hat man den GP104-Chip auf 2560 Shader-Einheiten geschätzt (die GeForce GTX 980 Ti hat 2816 aktive Shader-Einheiten), denkbar wäre angesichts dieses großen Unterschieds aber auch, das es nur 2304 Shader-Einheiten sind oder bei der GeForce GTX 1080 nur 2304 Shader-Einheiten aktiv sind. Rein rechnerisch ergibt der Vergleich mit der extrem übertakteten GeForce GTX 980 Ti auf 1886 MHz Chiptakt auch die Möglichkeit, das es nur 2048 Shader-Einheiten (wie beim GM204-Chip) sind – aber da wir die Werte dieser Karte für nicht vergleichbar halten, dürfte diese Auslegung wohl zu extrem sein.

Der beste Vergleich, welcher sich hier ergibt, sind wie gesagt die +30-36% gegenüber einer GeForce GTX 980 Ti auf Referenz-Taktraten, hierzu liegt einfach viel mehr an solidem Zahlenmaterial vor. Allein dieser Vergleich bedingt allerdings auch schon, das die Benchmark-Werte zu dieser GeForce GTX 1080 auch wirklich ohne Übertaktung zustandegekommen sind (kann derzeit nicht bestätigt werden) – trifft dies nicht zu, ist der ganze Vergleich und damit auch die Performance-Hochrechnung zur GeForce GTX 1080 umgehend hinfällig. Gleichfalls ist zu erwarten, das ein solider Hardware-Test über eine Vielzahl an Benchmarks ein anderes, niedrigeres Ergebnis als jene +30-36% auswerfen wird, der 3DMark13 (gerade im GPU-Score) skaliert halt extrem gut und schließt bekanntermaßen solche Faktoren wie Speichermenge und Speicherbandbreite weitgehend aus – was im Spielealltag dann eben nicht mehr der Fall ist. Vielleicht kann man angesichts dieser Benchmarks die bisher genannte Performance-Schätzung von "+10-15% zur GeForce GTX 980 Ti" etwas nach oben setzen (auf "+15-25% zur GeForce GTX 980 Ti") – alternativ kann man auch abwarten, bis sich hierzu irgendetwas bestätigen läßt, einzelne 3DMark-Werte haben schließlich noch nie einen Sommer gemacht.