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Erster Test des Radeon RX 6950 XT Referenzdesigns ermöglicht Direkt-Vergleich zu den Werksübertaktungen

Von TechPowerUp kommt ein erster Test der Radeon RX 6950 XT in Referenz-Ausführung, nachdem der Launch von AMDs 50er Refresh ausschließlich mit werksübertakteten Herstellerlösungen absolviert wurde. Große Überraschungen gibt es nicht, die gemessene Performance liegt komplett im Rahmen der Ausarbeitungen zu simulierten Referenz-Karten seitens ComputerBase und PC Games Hardware. Ganz exakt läßt sich dies sowieso nicht vergleichen, da TechPowerUp seine Performance-Werte nur gerundet auf den vollen Prozentpunkt angibt. Dennoch wurden diese Werte nunmehr in die Launch-Analyse zu AMDs 50er Refresh eingearbeitet – womit es bei der Radeon RX 6950 XT zu kleinen Bewertungs-Verschiebungen kam, welche hiermit dokumentiert werden sollen:

Radeon RX 6950 XT Launch-Review Update vom 19.5.
FullHD-Performance vs. 6900XT +4,3% = +4,3%
WQHD-Performance vs. 6900XT +4,7% +4,9%
4K-Performance vs. 6900XT +5,8% +5,9%
Spiele-Stromverbrauch Ø 352 Watt Ø 348 Watt
Stromverbrauch vs. 6900XT +16% +15%
bezogen auf die Launch-Analyse zu AMD Radeon RX 6x50 Refresh

Wie zu sehen, sind die Differenzen marginal, ändert sich somit auch nichts an der Einstufung der Radeon RX 6950 XT im FullHD & 4K Performance-Index (worin AMDs 50er Refresh nunmehr ebenfalls aufgenommen wurde). Die einzige echte Abweichung gibt es beim Stromverbrauch, denn dort kommt AMDs Referenzdesign laut der TPU-Messung mit 341 Watt tatsächlich in der Nähe der offiziellen TDP von 335 Watt heraus – die bisherigen Messungen (zu Herstellerdesigns simuliert auf Referenz-Takt) lagen beiderseits noch etwas höher. Damit sinkt auch der Durchschnitt der Meßwerte zum Stromverbrauch von 352 auf 348 Watt – was natürlich nichts an der grundsätzlichen Lage ändert, ganz besonders nicht bei den (viel) stärker saufenden Werksübertaktungen. Daneben bietet der Artikel von TechPowerUp nunmehr den ersten soliden Vergleich von Referenzdesign und Werksübertaktungen zur Radeon RX 6950 XT:

Radeon RX 6950 XT AMD-Referenz Gigabyte Gaming OC MSI Gaming X Trio Sapphire Nitro+ Pure
Testbericht TechPowerUp TechPowerUp TechPowerUp TechPowerUp
Karten-Abmaße 27x12cm, 3 Slots, 1529g 33.5x14.5cm, 3 Slots, 1712g 32x14cm, 3 Slots, 1605g 32.5x13.5cm, 4 Slots, 1576g
Game/Boosttakt & ASIC-Power 2100/2310 MHz & 284W 2116/2324 MHz & ?W 2244/2454 MHz & 332W 2162/2368 MHz & 303W
Realtakt avg: 2405 MHz, median: 2404 MHz avg: 2503 MHz, median: 2502 MHz avg: 2520 MHz, median: 2598 MHz avg: 2570 MHz, median: 2600 MHz
FullHD-Performance 100% +2% +3% +2%
WQHD-Performance 100% +3% +4% +3%
4K-Performance 100% +3% +6% +4%
Gaming-Stromverbrauch 341W 389W 436W 381W
Last-Temperatur (GPU/Hotspot) 77 / 94 °C 68 / 86 °C 77 / 95 °C 76 / 91 °C
Geräuschbelastung (Last) 32,5 dBA 36,4 dBA 31,4 dBA 29,4 dBA
Übertaktungs-Taktraten avg: 2521 MHz & 18,6 Gbps avg: 2738 MHz & 18 Gbps avg: 2792 MHz & 18,56 Gbps avg: 2807 MHz & 18,8 Gbps
Übertaktungs-Performance * +5,2% +7,7%  (+13,7% auf Referenz) +7,6%  (+16,3% auf Referenz) +10,6%  (+16,1% auf Referenz)
aktueller Straßenpreis $1099 (~1239€) ab 1210€ ab 1357€ ab 1499€
* ... Übertaktungs-Performance ermittelt allein unter Ungine Heaven

Wie zu sehen, hängt es augenscheinlich primär am Power-Limit respektive dem realen Stromverbrauch, wie stark sich die Werksübertaktungen vom Referenzdesign absetzen können. Effizient ist dabei allerdings keine der Werksübertaktungen: Gigabyte und Sapphire hängen bei 3-4% Mehrperformance fest, brauchen dafür aber auch 40-48 Watt mehr. MSI bietet wenigstens 4-6% Mehrperformance, verbrennt dafür aber auch gleich 95 Watt mehr (!) als bei der Referenz. Im Fall der MSI-Karte wird somit grob nur ein Fünftel von deren Stromverbrauchssteigerung in tatsächliche Mehrleistung umgesetzt. Im gewissen Sinne vermiesen sich die Werksübertaktungen damit selber den Braten: Den geringen Performanceanstieg könnte man noch mittragen, aber wenn dies zu derartig hohen Leistungsaufnahmen erkauft wird, dann lohnt eher der Blick zu einer Grafikkarte auf Referenz-Niveau.

Leider nicht zu klären ist anhand dieser Daten, ob Referenz-Taktungen das Übertaktungsergebnis der Werksübertaktungen erreichen können. Es ist schließlich gar nicht so selten der Fall, dass beide Varianten am Ende auf einem nahezu gleichen Übertaktungsergebnis landen – wenn die Grundlage dassselbe Grafikkarten-Design ist. Deutlich abweichend ist in dieser Frage nur AMDs Referenz, welche das klar schwächste Übertaktungsergebnis zeigt, womit dann auch unter Übertaktung die Performance-Differenz zu den Werksübertaktungen auf ca. 8-11% hochgeht. Wieviel Stromverbrauch unter Übertaktung anliegt, wurde leider (oder glücklicherweise?) nicht gemessen. In der Summe können sich die Werksübertaktungen somit nur teilweise beachtbar vom Referenzdesign absetzen. Dafür ist deren relativer Aufpreis jedoch zumeist nicht besonders hoch, das Gigabyte-Modell liefert (derzeit) sogar den günstigen Preis aller Angebote zur Radeon RX 6950 XT.