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Exakte Modelldaten & Taktraten zu den ersten Trinity-Prozessoren bekannt

Donanim Haber zeigen eine im AMD-Stil gehaltene Präsentation zum AMD Trinity Desktop-Portfolio – und da die Webseite in dieser Frage bisher sehr zuverlässig war, kann man diese Daten als gegeben ansehen. Nicht unerwartet bestätigt sich so erst einmal, daß Trinity im Sockel FM2 antreten wird – der Upgrade-Pfad von einem bestehenden Llano-System wird also leider versperrt bleiben. Dafür soll der Sockel FM2 dann wenigstens auch vom direkten Nachfolger Kaveri benutzt werden, welcher in 28nm gefertigt wird und im Jahr 2013 antreten soll.

Auch gibt es erstmals eine Klarstellung zur integrierten Trinity-Grafikeinheit: Es sind nun "nur" noch 384 Shader-Einheiten – angesichts der Anzahl sind diese aber definitiv als VLIW4 ausgelegt (bei VLIW5 hätte die Anzahl der Shader-Einheiten durch 80 teilbar sein müssen, bei VLIW4 muß es durch 64 teilbar sein – was hier zutrifft). Die neuen GCN-basierten Shader-Einheiten wird es wie bekannt erst beim Trinity-Nachfolger Kaveri geben. Als Ausgleich für die eher mittelprächtige Anzahl an Shader-Einheiten geht AMD mit deutlich mehr GPU-Takt an die Sache heran, es sollen bei Trinity bis zu 800 MHz sein (Llano bis zu 600 MHz). Nominell ergibt dies aber auch nur 28 Prozent mehr Rechenleistung (und 60 Prozent mehr Texturierleistung) – bei allerdings dem gleichen Speichertakt, denn Trinity wird von AMD offiziell nun doch nur bis DDR3/1866 freigegeben.

Trinity A4 Trinity A6 Trinity A8 Trinity A10
CPU-Kerne 2 2 4 4
Level2-Cache 1 MB 1 MB 4 MB 4 MB
Grafikeinheit 128 VLIW4 SE 192 VLIW4 SE 256 VLIW4 SE 384 VLIW4 SE
Grundlage Trinity Zweikern-Die mit 2 Rechenkernen, 1 oder 2 MB Level2-Cache (unsicher) und Grafikeinheit mit 192 Shader-Einheiten Trinity Vierkern-Die mit 4 Rechenkernen, 4 MB Level2-Cache und Grafikeinheit mit 384 Shader-Einheiten

Eine Freigabe bis DDR3/2133 würde aber nicht wirklich etwas ändern, da diese Speichertaktfrequenz viel zu teuer für den Mainstream-Anspruch von Trinity ist. Allerdings dämpft dies die Performanceerwartungen der integrierten Trinity-Grafik etwas nach unten: Konnte man bisher von im Schnitt 35 Prozent und in einzelnen Fällen bis zu 50 Prozent Mehrperformance gegenüber der integrierten Llano-Grafik ausgehen, könnten jene 35 Prozent sich jetzt vielleicht schon als das höchste der Gefühle erweisen. Im Normalfall sollten aufgrund dieser Hardware-Ansetzung in etwa 20 bis 25 Prozent Grafik-Performancegewinn gegenüber Llano herauskommen.

Aber die GPU-Seite war bisher nie das eigentliche Problem von AMDs APU-Ansatz – dies war (zumindest bei Llano) immer die CPU-Seite, die nur mit größter Mühe eine halbwegs vergleichbare CPU-Performance abliefern konnte. Mit Trinity scheint sich dies nunmehr klar zum besseren zu wenden, denn zumindest die Taktfrequenzen sind sehr ansprechend bei 3.2 bis 3.8 GHz Nominaltakt und bis zu 4.2 GHz maximalem TurboCore-Takt. Natürlich bleibt noch die Frage offen, wie die Pro/MHz-Leistung der nun schließlich Bulldozer-basierten Trinity-Prozessoren ausfällt – aber dies läßt sich derzeit noch gar nicht bestimmen, da Trinity eben nicht die originalen Bulldozer-Rechenkerne, sondern schon die verbesserten Piledriver-Rechenkerne ansetzt.

(Desktop) Technik Grafik TDP Listenpreis Release
A10-5800K 4 Trinity-Kerne, 3.8 GHz (TC 4.2 GHz), 4 MB L2, DDR3/1866 Radeon HD 7660D: 384 VLIW4 SE @ 800 MHz 100W ? Q2
A10-5700 4 Trinity-Kerne, 3.4 GHz (TC 4.0 GHz), 4 MB L2, DDR3/1866 Radeon HD 7660D: 384 VLIW4 SE @ 760 MHz 65W ? Q2
A8-5600K 4 Trinity-Kerne, 3.6 GHz (TC 3.9 GHz), 4 MB L2, DDR3/1866 Radeon HD 7560D: 256 VLIW4 SE @ 760 MHz 100W ? Q2
A8-5500 4 Trinity-Kerne, 3.2 GHz (TC 3.7 GHz), 4 MB L2, DDR3/1866 Radeon HD 7560D: 256 VLIW4 SE @ 760 MHz 65W ? Q2
A6-5400K 2 Trinity-Kerne, 1 MB L2, DDR3/1866 Radeon HD 7540D: 192 VLIW4 SE 65W ? Q3
A4-5300 2 Trinity-Kerne, 1 MB L2, DDR3/1600 Radeon HD 7480D: 128 VLIW4 SE 65W ? Q3

Es müsste aber regelrecht mit dem Teufel zugehen, wenn AMD nicht aus der hohe Taktrate der Trinity-Prozessoren eine satte CPU-Mehrperformance gegenüber Llano hinbekommen könnte – und dies dürfte dann der entscheidende Punkt sein, welcher AMD bisher im Vergleich mit Intels Mainstream-Programm gefehlt hat. AMD erreicht also vermutlich mit Trinity endlich eine zu Intel vergleichbare CPU-Performance – und dürfte dann weiterhin mit der höheren Grafik-Performance punkten können, während Intels Prozessoren höchstwahrscheinlich weiterhin beim Verbrauch ihre Stärken haben.