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Fast vollständige Hardware-Daten zu AMDs Radeon RX 500 Serie geleakt

Das japanische Jisakutech (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt reihenweise Präsentationsfolien aus einem AMD-Vortrag zur Radeon RX 500 Serie – welche dann auch die (fast) vollständigen technischen Daten zu diesen vier Grafikkarten enthalten (Update: eine Kopie der inzwischen gelöschten Meldung ist bei Videocardz zu finden). Die früher schon genannten technischen Daten werden damit zum einen bestätigt und zum anderen ergänzt – insbesondere mit den genauen Hardware-Daten zu Radeon RX 550 & 560. Bei den Radeon RX 570 & 580 Karten gibt es dagegen keine Überraschungen – allenfalls bestätigt sich hierbei erneut, das AMD den früheren Polaris-10-Chip nun als "Polaris 20" rebrandet. Gemäß der bei dieser Gelegenheit überarbeiteten Performance-Prognosen könnte die Radeon RX 580 im übrigen im bestmöglichen Fall die Performance der GeForce GTX 1060 6GB (Perf.Index 590%) einholen – und selbst wenn es nicht ganz reicht, wird es in jedem Fall sehr viel näher herangehen.

Radeon RX 470 Radeon RX 570 Radeon RX 480 Radeon RX 580
Chipbasis AMD Polaris 10 AMD Polaris 10 AMD Polaris 10 AMD Polaris 10
Technik 4 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten 926/1206/3300 MHz 1168/1244/3500 MHz 4GB: 1120/1266/3500 MHz
8GB: 1120/1266/4000 MHz
1257/1340/4000 MHz
Speicherausbau 4/8 GB GDDR5 4/8 GB GDDR5 4/8 GB GDDR5 4/8 GB GDDR5
Vorteil 3,2% mehr Rechenleistung & 6,1% mehr Speicherbandbreite 5,8% mehr Rechenleistung
FullHD Perf.Index 480% ~500-510% 4GB: 520%
8GB: 550%
~570-590%

Die spannenden Informationen ergeben sich dann zu den beiden kleineren Grafikkarten: Bei der Radeon RX 560 gibt es mit 1175/1275/3500 MHz eine minimal niedrigere Taktraten-Angabe (vorher mit ≤1287/3500 MHz genannt), die Differenz dürfte allerdings kaum etwas ausmachen. Viel entscheidender wird sein, das die Radeon RX 560 nunmehr mit den vollen 1024 Shader-Einheiten des Polaris-11-Chips bestätigt wurde. Dies dürfte es in Verbindung mit den höheren Taktraten unmöglich machen, die Karte – wie bisher die Radeon RX 460 – auf unter 75 Watt TDP herunterzuzwingen und damit bei der Performance künstlich zu beschneiden. Mit der Radeon RX 560 ist in jedem Fall ein kräftiger Performancesprung drin – welcher sicherlich aber erneut davon abhängen wird, wieviel TDP AMD der neuen Karte zugesteht. Im Idealfall könnte die Radeon RX 560 die Performance der GeForce GTX 1050 (Perf.Index 310%) einholen – und hätte dann als 4-GB-Lösung gegenüber der 2-GB-Lösung von nVidia automatisch die Nase vorn.

Radeon RX 550 Radeon RX 460 Radeon RX 560
Chipbasis AMD Polaris 12 AMD Polaris 11 AMD Polaris 11
Technik 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten ≤1183/? MHz 1090/1200/3500 MHz 1175/1275/3500 MHz
Speicherausbau 2 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5 4 GB GDDR5
Vorteil - 21,4% mehr Rechenleistung
FullHD Perf.Index ~140-170% 260% ~290-310%

Die Daten zur Radeon RX 550 auf Polaris-12-Basis überraschen etwas mit nur 512 Shader-Einheiten an aber einem 128 Bit GDDR5-Speicherinterface – ob dies eine sinnvolle Kombination ist, muß sich erst noch herausstellen. Auch wurde der Polaris-12-Chip bisher als mit gleich 640 Shader-Einheiten ausgerüstet beschrieben – aber womöglich benötigt AMD den Polaris-12-Vollausbau für andere Aufgabenfelder (Mobile oder/und Apple) und schickt deshalb in das Desktop-Segment (vorerst?) nur eine abgespeckte Variante. Jene ist dann natürlich wirklich absolutes LowCost, aus heutiger Sicht eher schon LowEnd, selbst wenn sich die Performance derzeit wegen des fehlendes Speichertakts und der Unsicherheit über das Wirken der vergleichsweise wenigen Shader-Einheiten an dem (dafür) vergleichsweise großem Speicherinterface eher nur schwer schätzen läßt. Gleich wie bei nVidias GeForce GTX 1030 dürfte es sich hierbei um Grafikkarten handeln, die einfach als besserer Ersatz von integrierten Lösungen dienen sollen, welche jedoch nicht für ernsthafte Gaming-Ansprüche gedacht sind.