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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Dezember 2021

Golem & Notebookcheck berichten über eine neue Ampere-basierte Mobile-Lösung für den Einsteiger-Bereich in Form der GeForce MX550. Jene dürfte mit 16 Shader-Clustern wohl auf dem GA107-Chip basieren, welcher bislang für GeForce RTX 3050 Laptop & 3050 Ti Laptop Verwendung findet. Mutmaßlicherweise geht die GeForce MX550 jedoch mit klar niedrigeren TGP-Werten ins Rennen (üblicherweise 12-28 Watt bei der MX-Serie), womit selbige stärker auf Einsteiger-Niveau heruntergebracht wird. Der vorliegende Geekbench-Wert ergibt wohl die Performance einer GeForce GTX 1070 MaxQ bzw. liegt +15% oberhalb einer Turing-basierten GeForce MX450. Vermutlich am stärksten auf die reale Spiele-Performance dürfte sich allerdings die Speicherbestückung von nur 2 GB auswirken, welche diese Mobile-Grafiklösung trotz des erklärten Einsteiger-Niveaus als ziemlich witzlos erscheinen läßt.

Hardware MaxQ Standard 4K Perf-Index
GeForce RTX 3080 Laptop GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8/16 GB GDDR6 80-145W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps
115-150W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps
~160-220%
GeForce RTX 3070 Laptop GA104, 40 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 80-120W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps
115-125W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps
~145-190%
GeForce RTX 3060 Laptop GA106, 30 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 60-110W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps
80-115W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps
~105-150%
GeForce RTX 3050 Ti Laptop GA107, 20 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 35-50W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps
?-80W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-15W, 12 Gbps
geschätzt
~60-110%
GeForce RTX 3050 Laptop GA107, 16 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 35-50W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps
?-80W Basis-TGP,
plus dynamisch 0-15W, 12 Gbps
geschätzt
~50-90%
GeForce MX550 GA107, 16 SM @ ? Bit, 2 GB GDDR6 - üblicherweise 12-28W ?
Performance-Angaben gemäß dem 3DCenter 4K Performance-Index, bezogen auf die Spanne von niedrigster zu höchster TGP

Denn heutige Spiele lassen sich damit nicht mehr sinnvoll betreiben, teilweise selbst nicht mit einer Low-Bildqualität. Unter Umständen kommt man hierbei mit gutklassiger integrierter Grafik besser weg, welche sich zwar Grafikkartenspeicher vom PC-Hauptspeicher abzwacken muß, an dieser Stelle dann aber nicht auf nur 2 GB limitiert ist. Eine GeForce MX350 liegt zwar vom Performance-Potential her beachtbar oberhalb selbst der besten integrierten Xe-Lösungen mit gleich 96 EU (eine MX550 demzufolge nochmals besser), aber wenn der VRAM grundsätzlich bremst, können sich diese Performance-Differenzen durchaus stark reduzieren. Ob AMDs kommende RDNA2-iGPU in der Rembrandt-APU vielleicht sogar gut genug ist, um die MX-Klasse zu erreichen, bleibt abzuwarten – aber bei geringen Performance-Differenzen wäre diese AMD-iGPU mit viel Hauptspeicher einer nVidia-dGPU mit wenig dediziertem Grafikspeicher möglicherweise vorzuziehen.

U.a. WCCF Tech berichten über eine angebliche Cryptomining-Farm, welche bereits GeForce RTX 4090 Ti & Radeon RX 7000 einsetzen soll. Einen direkten Beleg dafür gibt es nicht, die benutzten Miningsysteme melden sich schlicht mit diesen Namen an – welchen man jedoch wahrscheinlich frei vergeben kann. Ein kleiner Scherz oder sogar eine Vertuschungsaktion (um einen brandneuen 5nm-ASIC zu decken) seitens der Cryptominer ist hierbei die wahrscheinlichere Auflösung. Bemerkenswert an dieser Meldung ist eher, wieso nicht auf die extreme Unwahrscheinlichkeit der realen Existenz dieser NextGen-Grafikkarten in den Händen von Cryptominern hingewiesen wird: Die hierfür benötigten Grafikchips AD102 und Navi 31 sind derzeit gerade einmal in der Tape-Out-Phase (bei Navi 31 bereits gestartet), welche einige Wochen samt nachfolgendem Packaging benötigt. Danach hält man erste Testchips in den Händen, welche noch nicht wirklich für einen Produktiveinsatz reif sind, sondern erst einmal intensiv auf Funktionalität und Lauffähigkeit untersucht werden.

Erst nach dieser Validierungsphase tastet man sich mit späteren Testchips dann an die reale Produktgestaltung heran, wozu auch das Herausarbeiten der gangbaren Taktfrequenzen zum gesetzten Stromverbrauch gehört. Diese Phase, wo man dann langsam von (dauerhaft) lauffähigen Karten sprechen kann, liegt bei den ersten Chips neuer Architekturen unter neuer Chipfertigung sicherlich gut ein halbes Jahr vom Tape-Out entfernt. Vorher wird es schlicht gar nicht möglich sein, die wenigen vorhandenen Testchips für solche Zwecke wie Cryptomining zu mißbrauchen – oder gar gleich eine ganze Palette davon für eine Miningfarm abzugeben. Üblich wäre dies sowieso nicht, technisch wahrscheinlich genauso wenig machbar – denn für irgendetwas benötigen AMD und nVidia schließlich die 2-4 Quartale zwischen Tape-Out und Marktstart, zum Spaß läßt man sich sicherlich nicht derart viel Zeit. Insofern kann man dieserart Meldungen über GeForce RTX 4090 Ti & Radeon RX 7000 in Miner-Hand mit dem derzeitigen Infostand glatt als "Nonsens" einbuchen.

Einen richtig dicken Hund haben TFTCentral ausgegraben. Danach hat die für die HDMI-Lizensierung zuständige Stelle "HDMI.org" jener Webseite bestätigt, dass der bisherige HDMI-Standard 2.0 faktisch nicht mehr existiert, sondern nur noch als Feature-Subset von HDMI 2.1 geführt wird. Ein Monitor mit den Features des früheren 2.0er Standards darf sich im Verkauf nunmehr mit dem Siegel "HDMI 2.1" schmücken – es müssten nur irgendwo im Kleingedruckten die konkret unterstützten Features notiert werden. Für die Verschleierung des Feature-Stands ist dies maximal günstig, denn die Einzelfeatures von HDMI 2.0 bzw. deren Differenz zu HDMI 2.1 hat sicherlich kaum jemand im Kopf. Selbst ein Kompromiß wie "HDMI 2.1 Feature-Level 2.0" ist nicht vorgesehen – und geht natürlich auch gegen die Hersteller-Anforderungen, welche alle Geräte nur mit dem neuesten Standard bewerben wollen.

1.  HDMI 2.0 no longer exists, and devices should not claim compliance to v2.0 as it is not referenced any more.
2.  The features of HDMI 2.0 are now a sub-set of 2.1.
3.  All the new capabilities and features associated with HDMI 2.1 are optional (this includes FRL, the higher bandwidths, VRR, ALLM and everything else).
4.  If a device claims compliance to 2.1 then they need to also state which features the device supports so there is "no confusion".
Quelle:  HDMI.org gegenüber TFTCentral, veröffentlicht am 13. Dezember 2021

Damit heißt es "Augen auf" beim Monitor/Display-Kauf – bzw. eigentlich muß man die beispielsweise bei der Wikipedia aufgeführten Feature-Listen griffbereit liegen haben, um bei Offline- wie Online-Angeboten genauestens zu kontrollieren, was man da bekommt. Dies gilt natürlich nur dann, wenn HDMI 2.1 tatsächlich eine Anforderung darstellt – hierbei muß man prüfen, ob die erhöhte Bandbreite (zugunsten höherer Auflösungen und Bildwiederholraten), VRR-Modus und Dynamic HDR als Hauptfeatures von HDMI 2.1 tatsächlich in Anwendung kommen sollen. Für standardmäßigen Betrieb unter FullHD (bis 120Hz) sowie 4K (bis 60Hz) reicht weiterhin HDMI 2.0 aus. Und abgesehen davon ist es im nicht-offiziellen Gebrauch natürlich besser, weiterhin mit den bisherigen Begriffen zu arbeiten: HDMI 2.0 bezeichnet den bekannten, früheren Standard – und HDMI 2.1 den neuen Standard in seiner Maximalausführung.