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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Juli 2019

WCCF Tech berichten über den (angeblichen) Auslaufstatus von Radeon RX Vega 56/64 und Radeon VII – wobei dies zu Vega 56/64 neu wäre, zur Radeon VII wurde selbiger schon genannt. Eine Quelle oder Bestätigung hierzu existiert allerdings nicht – und die darniederliegenden Straßenpreise für die Vega 56/64 Karten können kaum als Beweis dieser Meldung angesehen werden, jene waren auch vor dem Navi-Launch schon lange Zeit über ähnlich niedrig. Im genauen benötigt AMD derzeit eigentlich die Radeon Vega 56 & 64 Karten auch weiterhin für den Preisbereich von 200-300 Euro, welcher weder durch Polaris-Abkömmlinge noch durch die neuen Navi-Karten besetzt wird – allenfalls die Radeon VII ist unter Umständen verzichtbar, stellte sowieso immer nur ein Halo-Produkt zum Jahresanfang dar. Natürlich werden Radeon RX Vega 56 & 64 irgendwann aus dem Grafikkarten-Markt verschwinden – aber dies dürfte erst dann passieren, wenn Grafikkarten basierend auf den kleineren Navi-Chips "Navi 12" & "Navi 14" erscheinen, mittels welchen AMD möglicherweise alle vorhandenen Alt-Lösungen zugunsten eines rein Navi-basierten Angebotesportfolios ablösen wird. Davon abgesehen ist speziell die Radeon RX Vega 56 zur aktuellen Preislage (von ab 240 Euro) ein durchaus interessantes Angebot – und dies sogar mit einem Stromverbrauch, welcher noch nicht in (früher für AMD typische) Grenzbereiche hineingeht.

FHD-Index 4K-Index TDP Liste Straße
Radeon VII 1110% 173% 300W 699$ 630-700€
Radeon RX 5700 XT ~1080% ~157% 225W 399$ 420-430€
Radeon RX 5700 ~970% ~138% 185W 349$ 370€
Radeon RX Vega 64 930% 132% 295W 499$ 350-400€
Radeon RX Vega 56 840% 117% 210W 399$ 240-290€
Radeon RX 590 650% 87% 225W 279$ 190-230€
Radeon RX 580 8GB 590% 80% 185W 229$ 170-190€

Phoronix berichten über neue Linux-Patches zugunsten von "AMD Arcturus", welche AMD kürzlich dem Linux-Kernel hinzugefügt hat. "Arcturus" ist als AMD-Codename schon vor einiger Zeit aufgetaucht, mangels besserer Erklärung hat man jenen Codenamen gern der Navi nachfolgenden AMD-Grafikgeneration in der 7nm+ Fertigung zugesprochen – was allerdings auch immer schon hier und da bezweifelt wurde. Auch bei Phoronix meldet man hierzu neue Zweifel an und geht bezüglich "Arcturus" eher denn von einem weiteren Vega-Derivat für den professionellen Einsatz aus. Dies wäre allerdings als Auflösung genauso unwahrscheinlich, denn es sind augenscheinlich keine weiteren Vega-Grafikchips in der Pipeline und für eine weitere Grafikkarten-Lösung auf Basis der existierenden Vega-Chips benötigt man sicherlich keine Patches am Linux-Kernel. Für die AMD-Grafikgeneration in der 7nm+ Fertigung ist es allerdings auch noch zu früh, jene dürfte kaum vor dem späten 2020 ein Thema werden, vorher kommt schließlich noch mindestens die Navi-basierte neue HighEnd/Profi-Lösung "Navi 21". Insofern gibt es derzeit keine gute Auflösung zur Frage, was "Arcturus" nun wirklich ist – allenfalls kann man mitnehmen, das es mal wieder eine neue Wasserstandsmeldung hierzu gibt.

WCCF Tech haben im LinkedIn-Profil eines AMD-Entwicklers einen Eintrag zugunsten von "AMDs Zen 5" gefunden, was die Arbeiten an dieser kommenden CPU-Generation bestätigt. Regulär wäre Zen 5 im Jahr 2022 zu erwarten (vorbehaltlich irgendwelcher neuer Plus-Generationen), da AMD derzeit jährlich eine neue CPU-Generation herausbringt, auf Zen 2 dann nächstes Jahr also Zen 3 (7nm+ Fertigung), im Jahr 2021 dann Zen 4 und im Jahr 2022 dann Zen 5 folgen sollte. Probleme mit der Fertigung oder der rechtzeitigen Ausführung der CPU-Roadmap könnten dies allerdings hier und da durchaus verschieben, derzeit liegt AMDs Launchtermin schließlich schon im Sommer des Jahres, während es bei Zen und Zen+ noch das jeweilige Frühjahr war. Viel Platz für weitere Verschiebungen ist da nicht – und wenn es irgendwann dann nur mehr für einen Launch zum Jahresende reichen sollte, dürfte man auch bei AMD in den sauren Apfel beißen und dies dann besser auf den nächsten Jahresanfang verlegen, auch wenn dies dann ein Jahr ohne neue CPU-Generation bedeuten würde. Eine solche Problematik kann jederzeit einmal auftreten, schon kleinere Verzögerungen könnten dazu führen – insofern ist "jährlich eine neue CPU-Generation" nur der Plan, aber irgendwann wird da sicherlich auch einmal ein kleiner Aussetzer auftreten.

Fertigung Sockel Launch Desktop Launch HEDT Launch APU Intel-Konter
Zen 14nm GloFo AM4 & TR4 2. März 2017 10. Aug. 2017 26. Okt. 2017 Coffee Lake (14nm)
Zen+ 12nm GloFo AM4 & TR4 19. April 2018 10. Aug. 2018 6. Jan. 2019 Coffee Lake Refresh (14nm)
Zen 2 7nm TSMC AM4 & TR4 7. Juli 2019 vorausstl. Herbst 2019 vorausstl. Jahresanfang 2020 Comet Lake (14nm)
Zen 3 7nm+ TSMC whrschl. AM4 & TR4 vorausstl. Sommer 2020 vorausstl. Herbst 2020 vorausstl. Winter 2020/21 Rocket Lake (14nm)
Zen 4 ? whrschl. neue Sockel regulär irgendwann im Jahr 2021 ?
Zen 5 ? whrschl. neue Sockel regulär irgendwann im Jahr 2022 ?

Die NachDenkSeiten berichten über den Fall der Löschung des YouTube-Kanals von "NuoViso" speziell unter dem Blickwinkel des hierbei augenscheinlich werdenden DeFacto-Monopols großer SocialMedia-Plattformen wie YouTube & Facebook. Denn dem gelöschten Kanal bleiben kaum noch große Möglichkeiten, irgendwo anders unterzukommen – jedenfalls nicht mit einer derartigen Reichweite wie YouTube sie bietet. YouTube & Facebook sind in ihrem Bereich zu Monopolisten geworden – was eigentlich eine entsprechend starke Regulierung erfordern würde. In den USA ist dies in der Vergangenheit teilweise umgesetzt wurden, man denke an die Zerschlagung von Standard Oil (1911) oder auch AT&T (1984) – wobei die seinerzeitige Aufteilung in kleinere Einzel-Unternehmen (mit der Zielsetzung der Konkurrenz untereinander) sowohl in diesen früheren Beispielen nicht wirklich gut funktioniert hat als auch im Falle von YouTube & Facebook am Nutzer-Interesse (weit) vorbeigeht. Schließlich zählt bei solcherart Internet-Plattformen für deren Nutzer vor allem, das es jeweils nur eine große Plattform für eine bestimmte Aufgabe gibt – ansonsten müssten die Nutzer auf mehreren Plattformen für den gleichen Zweck angemeldet sein, was den Aufwand der Nutzer erhöht, ohne direkte Vorteil für jene aufzuweisen.

Sinnvoll könnte man dieser Ausgangslage eigentlich nur mit einer Monopolregelung begegnen, welche die Plattformen unter staatlich gesetzte Rahmenbedingungen stellt. Dazu würde dann auch gehören, das faktisch niemand kündbar ist, der sich im Rahmen der Gesetze bewegt – egal ob es sich um abweichende Meinungen etc. handelt. In gewissem Sinne gilt diese Rechtslage (in Deutschland) derzeit schon: Der Bäckermeister hat sein Hausrecht und kann sich jedem Kunden auch mit unsinnigen Begründungen verwehren – ein kommunaler Wasserversorger, welcher definiert als alleiniger Anbieter auftritt, hat dieses Recht dann nicht mehr. Da YouTube & Facebook übergeordnete Fragen der Meinungsfreiheit berühren und eben als DeFacto-Monopolisten auftreten, wäre eine ähnliche Klassifizierung wie im vorstehenden Beispiel mit dem kommunalen Wasserversorger auch für diese SocialMedia-Riesen sinnvoll – selbst wenn man damit abweichende oder teilweise absurde Meinungen schützen sollte (siehe das berühmte Voltaire-Zitat, welches jedoch nicht von Voltaire stammt). Ob man diesen Status erreichen kann, ist allerdings eher fraglich, denn die Regulierungsanstrengungen seitens der EU gehen eher in die Richtung, die Meinungsfreiheit unter den Filter der sagbaren Positionen zu stellen – sprich eine Überregulierung anstatt Schutz der Meinungsfreiheit. Natürlich ist dies (indirekt) auch eine Methode, den großen SocialMedia-Plattformen beizukommen – durch verordnete Disneyfizierung und damit dem langfristigen Gang in die inhaltliche Bedeutungslosigkeit.