Laut einem Bericht des chinesischen MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird Intels "Rocket Lake" Prozessoren-Generation offiziell am 15. März 2021 antreten (Montag der dritten März-Woche) – womit nach der GeForce RTX 3060 (25. Februar) der zweite (konkrete) Launchtermin des Jahres 2021 feststeht. Gleichfalls wird etwas zur Terminlage der nachfolgenden "Alder Lake" Prozessoren-Generation notiert: Jene soll augenscheinlich im September 2021 nur vorgestellt werden, weil als Markteintritts-Termin hingegen der Dezember 2021 genannt wird. Ob Intel in diesem Dezember dann schon eine komplette Prozessoren-Serie in den Markt entläßt oder aber nur ein paar einzelne Prozessoren-Modelle, bleibt noch abzuwarten – aber zumindest wird Alder Lake somit frühestens zu Weihnachten 2021 marktwirksam werden, ist damit im groben Maßstab eher eine Angelegenheit des Jahres 2022.
(konkrete) Hardware-Launches 2021 | ||
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25. Februar 2021 | nVidia GeForce RTX 3060 | Midrange Gaming-Grafikkarte |
15. März 2021 | Intel Rocket Lake | Consumer Desktop-Prozessoren |
Inwiefern dies dann mit AMDs Zen 4 zusammentrifft, bleibt den konkreten Ablauf abzuwarten – derzeit läuft dies erst einmal auf eine direkte Konkurrenz-Situation mit AMDs Zen 3+ hinaus, da Zen 4 eher denn ein Produkt des zweiten Halbjahrs 2022 zu sein scheint. Interessanterweise wird seitens MyDrivers zur Performance von Alder Lake dann sehr ähnliches gesagt, was eben erst von "Moore's Law Is Dead" verkündet wurde: +20% IPC-Fortschritt für die verwendeten Golden-Cove-Kerne gegenüber den Willow-Cove-Kernen von Tiger Lake. Ob zu dieser IPC-Angabe tatsächlich eine abweichende Quelle vorliegt oder gar nur der einen vom anderen abgeschrieben hat, läßt sich natürlich nicht ermitteln. Zudem soll Intel die 10nm-Fertigung nunmehr um –15% weniger (gegenüber Tiger Lake) stromfressend hinbekommen haben, was insbesondere für Achtkerner und Desktop-Bedürfnisse wichtig ist.
Ziemlichen Ärger an Land gezogen hat sich Zotac USA mit einem (inzwischen gelöschten) Tweet, dessen Retweets und Kopien natürlich weiterhin für Ungemach sorgen. Denn hierbei hatte Zotac das Bild mehrerer augenscheinlicher GeForce RTX 3060 Grafikkarten mit einem expliziten pro-Mining-Kommentar versehen ("GPU's hungry for coin!"), dies ganze zudem mit mehreren Gaming-bezogenen Tags versehen. Jene Gamer dürften hierüber weniger erfreut sein, wenn sich ein Grafikkarten-Hersteller derart offensiv dazu bekennt, lieber an die Cryptominer zu verkaufen anstatt an die (teilweise händeringend wartenden) Gamer. Der Tweet ist inzwischen wie gesagt entschwunden, die dargelegte Intention dürfte jedoch kaum eine andere geworden sein. Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist es verständlich, was hier passiert (die professionellen Cryptominer nehmen Paletten-weise zu höheren Preisen und ohne Garantieversprechen ab) – andererseits muß der Herstellerindustrie auch klar sein, das es jetzt zu Pandemie- und Lockdown-Zeiten der schlimmstmögliche Zeitpunkt ist, den Gamern mal eine kleine Freude (ob einer neuen Grafikkarte) nicht zu gönnen.
Stichwort Hardware-Verfügbarkeit: Jene hat sich bei AMDs Ryzen-Prozessoren in letzter Zeit erheblich verbessert, betreffend sowohl die neuen Ryzen 5000 Modelle als auch die Ryzen 3000 Modelle, deren Lieferbarkeit über den Jahreswechsel vom Käuferansturm genauso in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bis auf den Ryzen 3 3300X (augenscheinlich ein Dauerproblem) und den Ryzen 9 5950X ist derzeit alles erhältlich. Zwar liegen Ryzen 5 5600X und Ryzen 9 5900X immer noch +20% oberhalb ihrer Listenpreise, aber insbesondere die Ryzen 3000 Prozessoren, welche teilweise genauso im Preis angezogen waren, rangieren nunmehr wieder fast durchgehend unterhalb ihrer Listenpreise – und erfüllen somit die zugedachte Funktion als günstige Alternative zum Ryzen 5000 Programm. Dies führt dann auch zu der weniger angedachten Situation, dass ein Ryzen 5 5600X als Zen-3-Sechskerner mit ab 349 Euro teurer angeboten wird als ein Zen-2-Achtkerner, wie der Ryzen 7 3800X für ab 289 Euro. Ironischerweise läßt sich diese Preisdifferenz jedoch teilweise sogar aus Performance-Sicht begründen: Denn der Ryzen 5 5600X mag bei der Anwendungs-Performance ein paar Punkte hinter dem Ryzen 7 3800X zurückstecken müssen, liegt jedoch bei der Spiele-Performance beachtbar vor dem älteren Achtkerner.
Hardware | Liste | Straßenpreis | Verfügbarkeit | |
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Ryzen 9 5950X | Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz | $799 | ab 969€ (+21%) | ☆☆☆☆☆ |
Ryzen 9 5900X | Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz | $549 | ab 669€ (+22%) | ★★☆☆☆ |
Ryzen 7 5800X | Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz | $449 | ab 448€ (±0) | ★★★☆☆ |
Ryzen 5 5600X | Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz | $299 | ab 349€ (+17%) | ★★★★☆ |
Ryzen 9 3950X | Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz | $749 | ab 679€ (–9%) | ★★★☆☆ |
Ryzen 9 3900XT | Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.7 GHz | $499 | ab 491€ (–2%) | ★★☆☆☆ |
Ryzen 9 3900X | Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz | $499 | ab 419€ (–16%) | ★★★★☆ |
Ryzen 7 3800XT | Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.7 GHz | $399 | ab 338€ (–15%) | ★★★★☆ |
Ryzen 7 3800X | Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz | $399 | ab 289€ (–28%) | ★★★★☆ |
Ryzen 7 3700X | Zen 2, 8C/16T, 3.6/4.4 GHz | $329 | ab 277€ (–16%) | ★★★★☆ |
Ryzen 5 3600XT | Zen 2, 6C/12T, 3.8/4.5 GHz | $249 | ab 244€ (–2%) | ★★★☆☆ |
Ryzen 5 3600X | Zen 2, 6C/12T, 3.8/4.4 GHz | $249 | ab 209€ (–16%) | ★★★☆☆ |
Ryzen 5 3600 | Zen 2, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz | $199 | ab 172€ (–14%) | ★★★★☆ |
Ryzen 3 3300X | Zen 2, 4C/8T, 3.8/4.3 GHz | $129 | ab 145€ (+12%) | ☆☆☆☆☆ |
Ryzen 3 3100 | Zen 2, 4C/8T, 3.6/3.9 GHz | $109 | ab 112€ (+3%) | ★★☆☆☆ |
Preisstand: 17./18. Februar 2021 |
Ein Posting im 3DCenter-Forum weist darauf hin, dass laut den seitens Twitterer Momomo kolportierten Hardware-Daten zu den Zen-3-basierten Epyc-Prozessoren eigentlich auch die Aktivierung von nur 7 CPU-Kernen pro Chiplet bei Zen 3 möglich sein müssten. Als Vorlage hierfür dienen die Epyc-Modelle 7453 und 7663, welche nominell mit 4x bzw. 8x 7 CPU-Kernen erzeugt zu sein scheinen. Ob AMD hierbei allerdings nicht eventuell doch eine Mischvariante von Chiplets mit nur 6 aktiven CPU-Kernen samt Chiplets mit 8 aktiven CPU-Kernen gewählt haben könnte, ist unsicher und würde eine explizite Bestätigung durch AMD bedingen. Davon ausgehend gibt es dann eine Spekulation zum möglichen Modell-Portfolio von Warhol bzw. Zen 3+: Danach würde die Ryzen 6000 Serie vor allem mal wieder ein breiter ausformuliertes Modell-Programm erhalten, was dann womöglich den bisherigen Portfolio-Mix aus Ryzen 3000/5000 ersetzen würde. Wie AMD sich dies wirklich denkt, ist aber noch nicht heraus – genauso gut könnten zur Ryzen-5000-Serie doch noch weitere Modelle nachgereicht werden.