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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. November 2021

VideoCardz haben eine klare Bestätigung für die Existenz einer "Intel Arc DG2-448" Grafikkarte gefunden – zumindest als Testboard muß jene vorhanden sein, da mit selbiger interne Testläufe absolviert wurden. Dabei wurde eine solche Lösung bereits in diesem Juni erwähnt und passt auch am besten zur letzten Information, wonach das zweitschnellste Arc-Modell mit 175 Watt TDP antreten soll. Rein theoretisch könnte auch die lange Zeit genannte DG2-384 in den TDP-Unterschied von 175 zu 225 Watt hineinpassen, dies würde allerdings eine über-perfekte Skalierung zum Spitzen-Produkt voraussetzen (nur +28% höherer Stromverbrauch für gleich +33% mehr Recheneinheiten), was für Spitzen-Produkte (auf selber Chip-Basis) nun einmal arg untypisch ist.

Chip vermutliche Hardware TDP grobe Performance-Richtung
DG2-512 SOC1 32 Xe-Cores (4096 FP32) @ 256 Bit Interface 225W Radeon RX 6700 XT & GeForce RTX 3070
DG2-448 SOC1 28 Xe-Cores (3584 FP32) @ 192/256 Bit Interface 175W GeForce RTX 2080 bis 2080 Super
DG2-128 SOC2 8 Xe-Cores (1024 FP32) @ 96 Bit Interface 75W GeForce GTX 1650 bis (bestenfalls) 1650 Super
Hinweis: Angaben zu noch nicht veröffentlichen Karten basieren auf Gerüchten & Annahmen

Mit DG2-448 auf 175 Watt und DG2-512 auf 225 Watt ergibt sich hingegen eine Differenz der Recheneinheiten von +14% zu einer Stromverbrauchs-Differenz von +28%, letzteres wird dann üblicherweise durch höhere Taktraten des Spitzen-Produkts und der damit einhergehenden größeren Energie-Ineffizienz forciert. Eine DG2-448-Grafikkarte sollte, sofern die Performance-Angabe zu DG2-512 passend ist, irgendwo in Richtung GeForce RTX 2080 bis 2080 Super herauskommen. Dies wäre innerhalb der aktuellen Ampere/RDNA2-Generation genau in der Mitte zwischen GeForce RTX 3060 & 3060 Ti sowie auch in der Mitte zwischen Radeon RX 6600 XT & 6700 XT. Dies könnte dann Intels primären Angriff auf AMD & nVidia darstellen, denn die größere DG2-512 dürfte sicherlich stärker ausgereizt werden und wird bei Performance/Preis- und Performance/Stromverbrauchs-Verhältnissen somit sicherlich nicht so gut wie DG2-448 abschneiden.

Laut dem bekannten Programmierer von Tuning-Tools für Ryzen-Prozessoren Yuri Bubliy @ Twitter treten die nächsten Ryzen-Prozessoren erst Ende Januar 2022 an – und machen damit den Weg frei für Intels "Alder Lake", sich mit den K/KF-Modellen ab November-Anfang und dem "Rest" des Portfolios ab Januar 2022 (wahrscheinlich zur CES 2022 vorgestellt und direkt in den Markt geschickt) auszubreiten. Was genau zu diesem Zeitpunkt Ende Januar 2022 von AMD kommt, wurde jedoch nicht gesagt. Doch sofern hiermit nicht gerade die sowieso zuerst nur für das Mobile-Segment erscheinenden "Rembrandt"-APUs gemeint sind, kann es sich fast nur um "Zen 3D" handeln, sprich die Zen-3-Ausführungen mit 3D V-Cache – womöglich gleich als "Ryzen 6000" laufend. Damit kommt der primäre Alder-Lake-Konter erst einigermaßen zeitversetzt um drei Monate gegenüber Intel in den Markt – was an beiden Prozessoren interessierte Anwendern vor die schwierige Wahl stellt, erneut abwarten zu müssen oder umgehend bei Alder Lake zuzuschlagen.

Ryzen family update at the end of January
Quelle:  Yuri Bubliy @ Twitter am 2. November 2021

Bei TechPowerUp ist man einen feinen 50-Spiele-Test zwischen Radeon RX 6800 XT vs. GeForce RTX 3080 angegangen, dessen Ergebnisse dann auch aufgeteilt nach Grafik-APIs und Alter der jeweiligen Spieletitel ausgewiesen wurden. Im groben Maßstab kommt das Resultat dieses extrem umfangreichen Tests durchaus dem 3DCenter Performance-Index nahe: Unter der 4K-Auflösung nennt selbiger einen Vorteil der nVidia-Karte von +2,5%, bei TechPowerUp kommen sehr ähnliche +2,1% heraus. Unter der FullHD-Auflösung unterscheiden sich die Ergebnisse hingegen auffällig – was aber auch damit zusammenhängen könnte, dass TechPowerUp eine erhebliche Anzahl an älteren Spieletiteln mit hinzunehmen musste, um auf diese hohe Benchmark-Anzahl zu kommen.

Radeon RX 6800 XT vs. GeForce RTX 3080
nach Auflösung FullHD: 1,2% pro 3080 WQHD: gleich schnell 4K: 2,1% pro 3080
nach Releasejahr (@4K) bis 2018: 3,8% pro 3080 2019: 4,3% pro 3080 2020: 0,9% pro 3080 2021: 2,9% pro 6800XT
nach Grafik-API (@4K) DirectX11: 5,0% pro 3080 DX12 & Vulkan: 0,8% pro 6800XT
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp unter 50 Spiele-Titeln

Und jene zeigen deutlich darauf, wo die Stärken und Schwächen in dieser Hardware-Paarung liegen: Die Radeon RX 6800 XT liegt unter der 4K-Auflösung bei Spielen von 2019, 2018 und früher beachtbar zurück, erkämpft sich bei Spielen von 2020 fast einen Gleichstand und liegt bei Spielen des Jahres 2021 dann sogar noch vor der GeForce RTX 3080. Von der Differenz eher noch klarer ist das Resultat dann bei der Betrachtungsweise nach Grafik-APIs: Unter allen DirectX-11-Titeln liegt die GeForce RTX 3080 um immerhin 5,0% vorn (ziemlich viel bei dieser knappen Paarung), unter Spieletiteln unter dem Einsatz von DirectX 12 und Vulkan ist dann jedoch die Radeon RX 6800 XT mit 0,8% in Front. Neuere Spiele und aktuelle Grafik-APIs liegen RDNA2 etwas besser als Ampere, womit AMDs Grafikkarten mit der Zeit sich auch immer näher an nVidias Modelle heranrobben.

Nachdem bei der Launch-Analyse zur Radeon RX 6600 mit Tom's Hardware eine weitere Wertequelle zu Stromverbrauchs-Messungen der reinen Grafikkarte hinzugekommen ist, sollen auf dieser Basis auch die Durchschnitts-Werte zu den größeren, in dieser Launch-Analyse nicht betrachteten Ampere/RDNA2-Grafikkarten neu gebildet werden. Da sich auch von der ComputerBase neue Werte eingefunden haben, ergeben sich hier und da leichte Abweichungen zu allen früheren Stromverbrauchs-Aufstellungen – welche jedoch durchgehend im Bereich weniger Watt liegen, da die Anzahl der Quellen inzwischen ausreichend hoch ist und grob aus dem Rahmen fallende Werte sowieso selten geworden sind. Jene neuen durchschnittlichen Stromverbrauchswerte wurden somit auch in den entsprechenden Übersichts-Artikel eingepflegt.

Stromverbrauch 6800 6800XT 6900XT 3070Ti 3080 3080Ti 3090
Generation & Speicher RDNA2, 16GB RDNA2, 16GB RDNA2, 16GB Ampere, 8GB Ampere, 10GB Ampere, 12GB Ampere, 24GB
ComputerBase 220W 295W 296W 289W 319W 359W 353W
Golem 221W 301W 301W 286W 319W 350W 357W
Guru3D 239W 300W 322W 285W 338W 347W 364W
Hardwareluxx 267W 334W 338W 305W 332W 355W -
Igor's Lab 226W 297W 303W 298W 329W 343W 358W
Le Comptoir du Hardware 236W 303W 305W 299W 323W 358W 363W
Les Numeriques 252W 304W 305W 290W 335W 351W 371W
PC Games Hardware 232W 302W 301W 295W 330W 348W 355W
TechPowerUp 223W 292W 302W 298W 318W 356W 355W
Tom's Hardware 233W 303W 308W 284W 333W 297W 361W
Tweakers 229W 284W 296W 298W 309W 338W 357W
gemittelter Verbrauch 231W 298W 303W 292W 325W 350W 359W
TDP (TBP/GCP) 250W 300W 300W 290W 320W 350W 350W
Power-Limit 200W (ASIC) 255W (ASIC) 255W (ASIC) 290W (Karte) 320W (Karte) 350W (Karte) 350W (Karte)
gemittelter Verbrauch gegen die (wenigen) deutlich danebenliegenden Werte gewichtet; vorzugsweise FE/Referenz-Modelle (oder gleichwertige); werksübertaktete Karten sind in blauer Schrift markiert