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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. November 2021

Die neueste Erhebungen zu den Grafikkarten-Preisen der aktuellen Ampere/RDNA2-Grafikkarten sieht ein gemischtes Bild: Nominell ist der Durchschnitt der niedrigsten Preise zu den einzelnen Grafikkarte bei AMD (entgegen dem letzten Trend) leicht zurückgegangen, bei nVidia hingegen wiederum leicht nach oben gegangen – so dass beide Grafikchip-Entwickler derzeit bei 90-95% durchschnittlicher Preisübertreibung bei den bis Frühjahr 2021 in den Markt gebrachten Karten rangieren. Allerdings basiert jener "Fortschritt" bei AMD primär auf einer faktischen Wiederaufnahme der Nachlieferungen zur Radeon RX 6800, womit diese Grafikkarten nunmehr wenigstens mit einem gewissen Preisabstand zu den 6800XT- und 6900XT-Modellen angeboten werden kann. Bei den restlichen AMD-Grafikkarten gab es dagegen eher einen Gleichstand zu konstatieren, mit oftmals nur geringen Änderungen an der Höhe des Preises sowie dem Verfügungbarkeits-Level.

Klarer ist dagegen die Entwicklung bei nVidia, wo die Preise – trotz grob gleichbleibender Verfügbarkeit – mal mehr und weniger deutlich nach oben gingen. Inzwischen hähert sich die GeForce RTX 3080 wieder deutlich der Marke von 1500 Euro, während die GeForce RTX 3080 Ti die 2000-Euro-Marke ins Visier nimmt und die GeForce RTX 3090 sogar die 3000-Euro-Marke. Insbesondere bei letztgenanntem Top-Modell überrascht diese hohe Preislage, deren Preisübertreibung zum Listenpreis beträgt damit derzeit schon +81% (und damit vergleichsweise nahe dem nVidia-Durchschnitt von +95%). Dies steht entgegen der bisher zu beobachtenden Tendenz, wonach die teuersten Karten in ihrer Preisübertreibung eher deutlich unterhalb des jeweiligen Durchschnitts liegen. Eine gewisse Korrelation mit dem erstmals (in gelber Farbe) eingezeichneten Ethereum-Kurs (Durchschnitt der jeweiligen Woche laut Market Watch) ist dabei nicht von der Hand zu weisen, immerhin wird die GeForce RTX 3090 weiterhin ohne jede Miningbremse ausgeliefert.

Während man bei AMD die nachfolgenden Wochen abwarten muß, um sich in der Frage des Preistrends klarer zu werden, ist nVidias (negativer) Preistrend somit ungebrochen. Sofern da keine sehr großen Nachlieferungen kommen, sind alsbald wiederum im Schnitt doppelte Preislagen gegenüber dem Listenpreis zu erwarten. In gewissem Sinne zeigt dies durchaus darauf hin, dass die Gerüchte seitens MLID über eine schlechtere Verfügbarkeit bei nVidia zum Jahresende hin möglicherweise Substanz haben. Ob nVidia hier nur groß Luft holt und im neuen Jahr mit neuen Grafikkarten (Ampere-Refresh) dann viel besser liefern kann, bleibt noch abzuwarten. Bestätigt wird dieser generelle Preistrend nunmehr auch seitens Hardware Unboxed für den US-Markt: Nachdem jene bis zum Oktober noch keine weiteren Preissteigerungen erkennen konnten, sind selbige im November nun auch in den USA sichtbar geworden. Möglicherweise gab es dort die größeren Liefermengen, womit jener in Deutschland & Österreich vorher schon zu sehende Preistrend erst etwas später wirksam wurde.

6600 6600XT 6700XT 6800 6800XT 6900XT
Geizhals 579-713€ 649-1099€ 889-1260€ 1299-1598€ 1399-1690€ 1529-1853€
Alternate 599-639€ 669-819€ 989-1159€ 1299€ 1399-1569€ 1549-2049€
Caseking nix nix 889-941€ nix 1411-1538€ 1619-1789€
Computeruniverse 544€ nix nix 1259€ nix 1427-1706€
Equippr nix nix nix nix nix nix
Galaxus 626€ 703-900€ 963-1258€ nix nix 1623-1852€
Hardwarecamp24 619-629€ 699€ 1019€ nix 1499€ 1629€
Mindfactory 579-599€ 649-900€ 979€ nix 1399-1449€ 1529-1699€
Notebooksbilliger 609-629€ 699-749€ nix 1399€ 1449-1499€ 1549-1849€
ProShop 690€ nix nix nix nix 1549-1904€
Listenpreis 339€ 380€ 479€ 579€ 649€ 999€
Mehrpreis ab +60% ab +71% ab +86% ab +117% ab +116% ab +43%
Veränd. zum 31.10. +1PP +8PP –10PP –42PP +8PP +3PP
Verfügbarkeit ★★★☆☆ ★★★☆☆ ★★★☆☆ ★★☆☆☆ ★★★☆☆ ★★★★☆
Preisstand: 21. November 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte
3060 3060Ti 3070 3070Ti 3080 3080Ti 3090
Geizhals 719-1127€ 799-1067€ 989-1799€ 1179-1449€ 1449-1999€ 1859-2399€ 2799-3569€
Alternate nix 889-939€ 989-1199€ 1199-1249€ 1549-1679€ 1949-2099€ 2929€
Caseking nix 991-1056€ 1348€ nix 1720€ 2046-2461€ 3211€
Computeruniverse nix nix nix nix nix nix nix
Equippr nix nix nix nix nix nix nix
Galaxus 873-1280€ 946-1199€ 1114-1197€ 1299-1730€ 1779-1811€ 1809-2361€ 3089€
Hardwarecamp24 709€ nix 1129€ nix 1469€ 1929€ nix
Mindfactory nix 799-839€ 989-1129€ nix 1449€ 1879€ nix
Notebooksbilliger 699-749€ 829-879€ 1199€ 1199-1229€ 1499-1599€ 1899€ 2799-2999€
ProShop nix nix nix nix nix nix nix
Listenpreis 329€ 419€ 519€ 619€ 719€ 1199€ 1549€
Mehrpreis ab +112% ab +91% ab +91% ab +90% ab +102% ab +51% ab +81%
Veränderung zum 31.10. ±0 +19PP +6PP +29PP +7PP +13PP +7PP
Verfügbarkeit ★★★☆☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★☆☆ ★★★☆☆ ★★★★☆ ★★★☆☆
Preisstand: 21. November 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte
6700XT 6800 6800XT 6900XT 3060 3070 3080 3090
Listenpreis 479€ 579€ 649€ 999€ 329€ 519€ 719€ 1549€
17. Januar - 809-1019€ 999-1199€ 1249-1841€ - 769-1049€ - 1649-2406€
22. Januar - 879-1049€ 1019-1279€ 1249-1718€ - 729-999€ - 1849-2379€
2. Februar - 859-1049€ 1049-1329€ 1299-1755€ - 799-1249€ 1399-1449€ 1750-2899€
14. Februar - 969-1489€ 1129-1399€ 1339-1729€ - 899-1349€ - 2223-2819€
24. Februar - 999-1199€ 1098-1399€ 1429-2045€ - 979-1569€ - 2469-3669€
18. März 970-1049€ 1179-1199€ 1259-1539€ 1499-1960€ 559-1199€ 1299-1699€ 2299-2499€ 2459-3915€
19. April 860-1521€ 1379-1699€ 1444-1699€ 1654-2527€ 589-1181€ 1290-1699€ 2299-2399€ 2699-3049€
2. Mai 899-1417€ 1373-1699€ 1632-1773€ 1799-2528€ 740-1349€ 1269-1699€ 2299-2499€ 2539-3499€
16. Mai 909-1580€ 1499-1699€ 1299-1799€ 1699-2999€ 999-1122€ 1498-1649€ 2999€ 3199€
30. Mai 899-1246€ 989-1699€ 1159-1649€ 1699-2799€ 829-1049€ 1269-1649€ 1999-2499€ 2699-3499€
20. Juni 798-999€ 1199-1826€ 1248-2109€ 1589-2999€ 679-1429€ 989-1399€ 1579-1999€ 2169-3330€
4. Juli 714-962€ 929-1819€ 1089-1499€ 1327-2493€ 589-1005€ 799-1490€ 1199-1842€ 1932-3084€
18. Juli 664-1099€ 999-1245€ 1159-1299€ 1327-2099€ 579-799€ 879-1290€ 1199-1719€ 1890-2552€
8. August 689-1099€ 1049-1299€ 1157-1575€ 1327-2493€ 526-805€ 789-1290€ 1199-1848€ 1890-3199€
29. August 763-1192€ 1129-1846€ 1149-1778€ 1259-2099€ 549-1280€ 879-1639€ 1249-2436€ 1999-3454€
19. September 829-1159€ 1099-1799€ 1299-1950€ 1343-2069€ 599-1280€ 884-1605€ 1249-1821€ 2469-3632€
10. Oktober 879-1159€ 1239-1709€ 1299-1690€ 1343-2086€ 599-1280€ 889-1816€ 1329-1961€ 2349-3469€
31. Oktober 939-1520€ 1499-1709€ 1349-1690€ 1399-2089€ 699-1280€ 959-1883€ 1431-2569€ 2699-4029€
21. November 889-1260€ 1259-1598€ 1399-1690€ 1427-2049€ 699-1280€ 989-1799€ 1449-1999€ 2799-3569€
Hinweis: angegeben wurde jeweils der beste und schlechteste (lieferbare) Händlerpreis

Twitterer Komachi notiert den ersten Hinweis auf konkrete Produkte basierend auf dem AMD "Navi 24" Grafikchip – in Form der Desktop-Grafikkarten "Radeon RX 6400" und "Radeon RX 6500 XT" mit jeweils nur 4 GB GDDR6-Speicher. Letzteres ist wohl der Leistungsklasse von Navi 24 geschuldet, welcher mit nur 16 Shader-Clustern an einem 64 Bit Speicherinterface (und nur 16 MB "Infinity Cache") gerade so die Performance von Navi 14 der Radeon RX 5500 Serie erreichen wird. Die Radeon RX 6500 XT wird wahrscheinlich die Radeon RX 5500 XT glatt ersetzen, eine vermutlich deutlich abgespeckte Radeon RX 6400 dann eher ins OEM-Segment gehen bzw. AMDs langfristig genutzte Lösung für einfachstmögliche Office-Grafikkarten sein. Die Radeon RX 6400 kratzt dabei sicherlich an der Leistungsklasse künftiger iGPUs – aber dennoch werden extra Grafikkarten auf diesem niedrigem Leistungsniveau für manche Anwendungszwecke immer noch benötigt, die wie Verkäufe von GeForce GT 710, 730 & 1030 beweisen.

RX 6500XT.
RX 6400.

Quelle:  Komachi @ Twitter am 20. November 2021
 
GDDR6 4GB
Quelle:  Komachi @ Twitter am 20. November 2021

Moore’s Law is Dead @ YouTube bringen ein paar Neuigkeiten zur HEDT-Ausführung von Sapphire Rapids, bei VideoCardz findet sich eine textliche Form dieser Ausführungen. Im generellen Maßstab ist das ganze wohl noch zu weit weg, um sich bezüglich der Produkt-Ausgestaltung schon sicher sein zu können – denn verschiedene Quellen von MLID berichten hierzu verschiedenes, manchmal sogar gegensätzliches. Eine vergleichsweise starke Tendenz hat wohl der Verzicht auf den Markennamen "Core X" – zugunsten einer Einordnung dieser HEDT-Varianten ins Xeon-Programm als "Xeon Workstation". Dies könnte aber natürlich nicht nur einfach einen Namens-Wechsel bedeuten, sondern auch einen Strategie-Wechsel andeuten – weiter weg vom Consumer-Segment, hin mehr zum professionellen Segment. Damit könnte Intel es sich ersparen, mit Consumer-Prozessoren verglichen zu werden – was angesichts der derzeit genannten Taktraten bis (maximal) 4 GHz kaum erfolgreich sein kann.

MLID spekulieren zwar auf Taktraten von 4.5 bis eventuell sogar 5.0 GHz, aber dies ist klar eine eigene Spekulation ohne irgendeinen belastbaren Hintergrund. Für Intel liegt hier sicherlich das Problem in der sehr unterschiedlichen Optimierung, welche die beiderseits verwendeten Golden-Cove-Kerne bei den Consumer-Prozessoren wie auch den Server-Modellen erfahren: In ersterem Fall auf hohe Taktraten im Boost-Betrieb, in zweiterem Fall auf einen effizienten Betrieb von möglichst vielen CPU-Kernen nebeneinander. Gut möglich, dass das zugrundeliegende Silizium bei Sapphire Rapids letztlich gar nicht zu Desktop-typischen Taktraten in der Lage ist – womit HEDT-Prozessoren darauf basieren vor deutlichen Probleme stehen würden: Unter Singlethread-Aufgaben – und damit auch im Spiele-Einsatz – würden jene immer gegenüber Consumer-Prozessoren zurückliegen. Der einzige solide Anwendungszweck wären reine Multithread-Aufgaben, was dann eben die Verschiebung dieses Produktzweigs ins professionelle Segment weiter unterstützt.