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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. März 2021

Laut dem chinesischen ITHome (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Harukaze5719 @ Twitter) hat nVidia die GeForce RTX 3080 Ti erneut verschoben – ausgehend von den jüngsten Berichten von Mitte April auf nunmehr Mitte Mai. Die Karte ist aber natürlich schon seit letztem Herbst im Gespräch und wird seitdem regelmäßig nur verschoben bzw. in deren Spezifikationen verändert. Andererseits gab es kürzlich die Meldung, wonach die Boardpartern nun nVidias Referenz-Layout vorliegen haben, insofern sollte sich an den Karten-Spezififikationen nun eigentlich nichts mehr ändern. Die Termin-Änderung erscheint hingegen als zu kurz gegriffen, insofern man eine wirkliche Verfügbarkeit garantieren wollte – denn die ist in den nächsten Monaten für keinen der anstehenden (erstaunlich zahlreichen) Grafikkarten-Launches zu erwarten.

Technik Segment Terminlage Verfügbarkeits-Prognose
Radeon RX 6600 XT Navi 23, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream April megamies
GeForce RTX 3060 6GB GA106, 22-26 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 Mainstream April/Mai unterirdisch
Radeon RX 6700 Navi 22, 32-40 CU @ 192 Bit, 6/12 GB GDDR6 Midrange April/Mai desaströs
GeForce RTX 3080 Ti GA102, 80 SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X HighEnd Mitte Mai katastrophal
GeForce RTX 3070 Ti GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6X Midrange Ende Mai unsagbar
GeForce RTX 3050 GA107, 16-18 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Mainstream Juni wen interessiert es noch?
Anmerkung: Hardware-Daten & Terminlagen zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Vorstehende Auflistung enthält auch eine "Radeon RX 6700" (non-XT) mit allerdings noch fließender Angabe zu deren Hardware-Daten, da hierzu noch nichts definitives vorliegt. AMD kann bei der kleineren Navi-22-Ausführung entweder viel Performance mit kleiner Speichermenge (6 GB) bieten – oder aber eine (gegenüber der XT-Ausführung) abgespeckte Performance mit gleicher Speichermenge (12 GB). Beide Negative zu verbinden dürfte hingegen kaum zielführend sein, denn dafür ist der darunterliegende Navi-23-Chip schließlich von seinen Hardware-Daten her zu nahe. Zur Radeon RX 6700 (non-XT) kommt von TechPowerUp zudem der Hinweis auf eine entsprechende Karte seitens PowerColor mit nur 6 GB Grafikkartenspeicher, was somit auf erstgenannte Auflösung hindeuten würde. Als gänzlich sicher darf diese Auslegung (trotz abgebildeter Grafikkarten-Kartonage) jedoch nicht betrachtet werden – denn letztlich geht die Radeon RX 6700 in Konkurrenz zu GeForce RTX 3060 (12GB) und GeForce RTX 3060 Ti (8GB), gegenüber welchen man mit nur 6 GB Grafikkartenspeicher eigentlich nicht anzutreten braucht.

Wie Intel @ Twitter bekanntgegeben hat, geht "Meteor Lake" im zweiten Quartal 2021 in sein Tape-In. Sofern man hierbei nicht spitzfindigerweise etwas anderes meint (regulär ist allein der Begriff "Tape-out"), bedeutet dies den Abschluß aller Designarbeiten und die Übersendung des Chip-Entwurfs an die Fertigungsabteilung zur Produktion eines ersten Siliziums (früher mittels Tape übermittelt). Nachdem jenes erste Silizium hergestellt ist (dauert auch ein paar Wochen), schließt sich eine gut ein Jahr dauernde umfangreiche Phase der Validierung an, bei welcher der Chip auf Herz & Nieren abgeklopft wird. Vorbehaltlich etwaiger Respins (Neuauflagen mit gefixten/verbesserten Entwurf) folgt danach die Vorbereitung zur Massenfertigung sowie im Fall von Intel mit dem Bedarf von Millionen an Chips gleich am Launchtag auch noch eine gewisse Vorproduktion, um die Lager zu füllen. Ein Tape-Out im zweiten Quartal 2021 könnte also im allerbesten Fall einen Launch von "Meteor Lake" im vierten Quartal 2022 ergeben – allerdings hat Intel in seinem Tweet diese zukünftige Prozessoren-Generation selber schon dem Jahr 2023 zugeordnet.

Dies läßt auch weiterhin die Möglichkeit offen, dass zwischen "Alder Lake" und "Meteor Lake" noch ein Alder-Lake-Refresh in Form von "Raptor Lake" kommt – so wie dies kürzlich erst berichtet wurde. Ganz allgemein will Intel das Tempo wieder anziehen und peilt eine Rückkehr zum früheren Tick-Tock-Schema an, wie AnandTech notieren. Selbige Absicht gilt natürlich nur für die langfristige Roadmap, kurz- und mittelfristig muß bei Intel alles bereits in Vorbereitung sein, die Vorlaufzeiten sind wie vorstehend dargelegt enorm. Denkbar wäre auch eine teilweise gleichzeitige Markt-Existenz von Raptor Lake (10nm) und Meteor Lake (7nm) – beispielsweise, wenn Raptor Lake ein volles Portfolio aufbietet und das Meteor-Lake-Portfolio hingegen langsam von der Spitze abwärts aufgebaut wird. Dies läßt Intel die Möglichkeit, den Bedarf anhand der erstmals bei Meteor Lake eingesetzten 7nm-Fertigung zu steuern – je nachdem wie schnell deren Chip-Ausstoß die benötigten Mengen für ein breiterwerdendes Angebots-Portfolio ergibt.

CPU-Serie Fert. Kerne CPU-Arch. iGPU-Arch. Speicher PCI Express Sockel Release
Rocket Lake Core i-11000 14nm 8C Willow Cove Gen 12 (Xe) DDR4/3200 PCIe 4.0 LGA1200 30. März 2021
Alder Lake Core i-12000 10nm 8C+8c Golden Cove Gen 12 (Xe) DDR5/4800 PCIe 5.0 LGA1700 Dez. 2021
Raptor Lake Core i-13000 10nm ? Golden Cove Gen 12 (Xe) DDR5/? ? LGA1700 2022
Meteor Lake Core i-14000 7nm ? Ocean Cove Gen 12 (Xe) DDR5/? ? LGA1700 2023
Lunar Lake Core i-15000 7nm ? OCC-Nachfolger Gen 13 DDR5/? ? ? 2023/24
bezogen ausschließlich auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)

Stichwort "Alder Lake": VideoCardz zeigen einige Intel-Präsentationsfolien zum Rocket-Lake-Nachfolger. Primär interessant sind hierbei die durch Intel getroffenen Performance-Aussagen von bis zu 20% mehr Singlethread-Performance sowie bis zur doppelten Multithread-Performance. Beide Angaben entwerten sich automatisch etwas selber durch das "bis zu" – weil damit natürlich der (nicht relevante) Spitzenwert unter einem einzelnen Benchmark notiert ist, nicht jedoch das übliche Performance-Profil beschrieben wird. Dabei ist die Singlethread-Angaben nicht einmal unrealistisch, mittels verbesserter Architektur und höherem Realtakt könnte etwas ähnliches vielleicht sogar machbar sein. Die Multithread-Angabe ist hingegen augenscheinlicher Nonsens, dafür müssten die kleinen CPU-Kerne von "Alder Lake" nahezu auf dem Niveau der großen CPU-Kerne laufen. Wenn die real ausgemessenen Verbesserungen am Ende die Hälfte der Intel-Prognosen erreichen, wäre man schon gut bedient – wobei selbst dies im Fall der Multithread-Performance noch zweifelhaft ist.