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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. April 2020

Von Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Videocardz) kommt ein erster Test zur GeForce GTX 1650 GDDR6, welcher einige Fragen klärt und eine erste Performance-Einordnung abseits der bisherigen Abschätzungen ermöglicht. Wie schon bei den kürzlich genannten Gigabyte-Karten geben auch Expreview bei ihrer Zotac-Karte einen niedrigeren (nominellen) Boost-Takt von 1590 MHz an (die reguläre GeForce GTX 1650 GDDR5 hat dagegen 1665 MHz), dies scheint ergo tatsächlich der Standard bei der GeForce GTX 1650 GDDR6 zu sein. Der höhere Speichertakt wird somit durch einen etwas niedrigeren (nominellen) Boost-Takt erkauft – während die Karten-TDP beiderseits gleich ausfällt und diese Taktraten-Differenz somit in der Praxis durchaus wieder etwas verwischen dürfte. Im Schnitt der 8 bei Expreview angetretenen Spiele-Benchmarks liegt die GeForce GTX 1650 GDDR6 dann um +6,1% vor der regulären GDDR5-Ausführung – was sich allerdings durch die Verwendung von werksübertakteten Karten noch leicht in die eine oder andere Richtung verschieben könnte.

GeForce GTX 1650 GDDR5 GeForce GTX 1650 GDDR6 GeForce GTX 1650 Super
Chipbasis nVidia TU117 nVidia TU117 nVidia TU116
Technik 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage)
Speicherausbau 4 GB GDDR5 4 GB GDDR6 4 GB GDDR6
Taktraten 1485/1665/4000 MHz (DDR) 1410/1590/3000 MHz (QDR) 1530/1725/3000 MHz (QDR)
Rohleistungen 3,0 TFlops & 128 GB/sec 2,8 TFlops & 192 GB/sec 4,4 TFlops & 192 GB/sec
off. Verbrauch 75W (GCP) 75W (GCP) 100W (GCP)
FHD Perf.Index 450% geschätzt ~470-490% 610%
Release 23. April 2019 April 2020 22. November 2019

An dem generellen Bild, das die GDDR6-Version etwas schneller läuft als die GDDR5-Version, dürfte dies dann aber nichts mehr ändern. Die neue Performance-Abschätzung gemäß des 3DCenter FullHD Performance-Index lautet somit auf ~470-490% bei der GeForce GTX 1650 GDDR6 – und damit weiterhin etwas hinter der Radeon RX 570 (520%). An der Problematik, das nVidia derzeit kein vernünftiges Gegenangebot zu dieser eigentlich auslaufenden, aber immer noch gut (gerade in Fernost) verkauften Polaris-Karte hat, ändert also auch die GeForce GTX 1650 GDDR6 nichts. Interessanterweise wird jene neue GeForce GTX 1650 GDDR6 in China nunmehr tatsächlich etwas teurer verkauft – obwohl zwischen GeForce GTX 1650 GDDR5 und GeForce GTX 1650 Super eigentlich nur ein minimaler Preisabstand existiert und die ältere GeForce GTX 1650 GDDR5 diesen kleinen Performance-Schub eher ohne jeden Preisaufschlag gebrauchen könnte. Wer wirklich in diesem inzwischen klaren Einsteiger-Bereich eine nVidia-Grafikkarte sucht, ist damit nach wie vor mit der GeForce GTX 1650 Super besser beraten – da nur wenig mehr kostend, aber mit einem Performance-Index von 610% deutlich schneller als alles vorgenannte.

Eurogamer (via PC Games Hardware) haben mit Sonys Konsolen-Chefarchitekt Mark Cerny über die verschiedenen Eigenschaften und Neuerungen der Playstation 5 gesprochen. Besonderes Augenmerk erhalten dabei natürlich die Ausführungen zum Boost-System, da an dieser Stelle reichlich Unsicherheiten existieren, inwiefern die von Sony angegebenen Rohleistungen mit der Microsoft-Konsole Xbox Series X überhaupt vergleichbar sind. So war erst einmal zu erfahren, das der PS5-Boost keineswegs an der Temperatur hängt – womit das Kühlsystem der Konsole augenscheinlich ausreichend dimensioniert ist, auch unter schlechten Bedingungen jederzeit hohe Taktraten anzubieten (sowie selbst unter extrem kühlen Bedingungen trotzdem keine höheren Taktraten). Fast nur zwischen den Zeilen deutet sich hierbei eher ein Boost-System an, welches nur dann hochtaktet, wenn viel Rechenarbeit ansteht – und dann jedoch heruntertaktet, wenn die Ziel-Framerate auch mit weniger Energieverbrauch zu bewältigen ist.

Dies haben Sony bzw. Mark Cerny nicht so direkt gesagt, aber diese These ergibt sich aus den verschiedenen Teil-Aussagen – wie beispielsweise, wenn Mark Cerny auf einen teilweise sinnlosen Boost bei heutigen PCs hinweist, wo der höchste Boost-Takt zumeist in Szenarien mit wenig Rechenlast erreicht wird. Dies bringt dann zwar ein wenig extra-fps zum Gewinnen von Benchmarks, hat aber auf einer Spielekonsole mit einem festen Frameraten-Ziel keinerlei Relevanz: Es gibt dort weder Benchmarks noch einen Sinn für (deutlich) über der Ziel-Framerate liegenden fps-Zahlen. Sofern Sony wirklich in diese Richtung bei der PS5 gegangen ist, war allerdings die Präsentation des ganzen arg suboptimal: Mit entsprechenden Info-Grafiken hätte man das diese Problematik gut sowohl Fachpublikum als auch Massenmarkt beibringen können – anstatt den Weg zu gehen, das ganze jetzt in kleinen Häppchen und mit vielen umständlichen Worten zu erklären, welche dann nur noch einen Bruchteil der potentiellen Kundschaft erreichen. Sollte unsere Annahme richtig liegen, hätte Sony hiermit vielmehr ein sehr fortschrittliches Boost-Verfahren am Start, welches man eher proaktiv bewerben könnte, anstatt es (mehr oder weniger) zu verstecken.