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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. September 2019

Von Fudzilla kommt eine weitere Erklärung für AMDs stark angestiegenen Grafikkarten-Marktanteil im zweiten Quartal 2019, welcher gegenüber dem ersten Quartal von 22,7% auf 32,1% um fast 10 Prozentpunkte zulegen konnte. Für ein Quartal ohne Grafikkarten-Launches ist dies erstaunlich viel und wurde unsererseits erst einmal mit einem Rückgang der internen Bestellungen bei nVidia zu den auslaufenden nVidia-Grafikkarten GeForce RTX 2070 & 2080 erklärt. Laut Fudzilla sollen hier allerdings eher gute Verkäufe der Polaris-Grafikkarten Radeon RX 570 & 580 am Wirken gewesen sein. Jene sind wegen ihrers Alters inzwischen ein wenig aus dem Blickfeld, haben allerdings gerade ab diesem Jahr wirklich niedrige Preispunkte unterhalb von 200 Euro erreicht – wo nVidia mit der GeForce GTX 1060 6GB nicht mehr vollumfänglich mitgehen wollte, wo die GeForce GTX 1060 3GB wegen ihrer Speichermenge nichts zu melden hat und wo selbst die neuere GeForce GTX 1650 einfach nicht potent genug ist, um mitspielen zu können. Insbesondere im Preissegment von ca. 150 Euro tut sich nVidia derzeit ziemlich schwer, da die alten Pascal-Beschleuniger auslaufen und die neuen Turing-Beschleuniger kein vergleichbar gutes Preis/Leistungs-Verhältnis aufbieten.

AMD FHD-Index April 2019 FHD-Index nVidia
180-220€ 590% GeForce GTX 1060 6GB
Radeon RX 580 8GB 590% 175-210€
170-200€ 520% GeForce GTX 1060 3GB
Radeon RX 580 4GB 570% 165-200€
140-160€ 360% GeForce GTX 1050 Ti 4GB
Radeon RX 570 8GB 520% 135-160€
Radeon RX 570 4GB 520% 120-150€

Die genannten AMD-Grafikkarten wurden (und werden) hingegen teilweise zu Kampfpreisen vertickt, womit AMD in diesem Preissegment insbesondere im zweiten Quartal wesentlich mehr fürs Geld bot als nVidia. Dies mag den westlichen Grafikkarten-Enthusiasten vielleicht weniger interessieren, aber in anderen Teilen der Welt (mit anderer Einkommensstruktur) ist dieses Preissegment teilweise schon "HighEnd", sind da also nach wie vor erhebliche Absätze realisierbar. Natürlich verdient AMD an diesen (niedrigen) Grafikkarten-Preisen für ehemalige Midrange-Beschleuniger wahrscheinlich nicht mehr viel – währenddessen nVidia wiederum die AMD-Preise wohl teilweise bewußt nicht mitgeht, um sich die eigene Gewinnmarge nicht maßlos zu versauen. Andererseits bringt AMD diese niedrige Preislage der Polaris-Beschleuniger zukünftig unter gewissen Druck bei der als nächstes auf dem Plan stehenden Mainstream-Ausführung von Navi: Mit dem Navi-14-Chip wird eine Ablösung von Radeon RX 570, 580 & 590 erwartet, wobei dies Performance-seitig wohl problemlos zu erreichen sein wird – ob Navi 14 bzw. die daraus wahrscheinlich resultierende Radeon RX 5600 Serie allerdings die Preispunkte der günstigsten Radeon RX 570 Karten erreichen kann, bleibt noch etwas zu bezweifeln.

Eine Seiten-Möglichkeit, wie die ausgelesenen geringeren Boost-Taktraten von Ryzen 3000 teilweise zu erklären sind, besteht auch in der Problematik, das verschiedene Rechenkerne bei AMDs Prozessoren (ganz regulär und nach AMD-Spezifikationen) verschieden hohe Maximal-Taktraten erreichen. Da geht es durchaus um Unterschiede von 100 MHz und mehr zwischen dem schwächsten und dem stärksten Rechenkern – wie in unserem Forum am Beispiel eines Ryzen 7 2700X (bereits mit der gleichen Boost-Mechanik wie bei Ryzen 3000) dargelegt. Je nachdem, wie die Auslese-Software da herangeht, kann es also sein, das man hierbei nur das Taktraten-Ergebnis eines der schlechteren CPU-Kerne zu Gesicht bekommt. Im konkreten Fall des Ryzen 7 2700X gab selbst AMDs "Ryzen Master" nur 4200-4225 MHz als maximalen Boost-Takt an, obwohl der beste Rechenkern in der Tat seine 4300 MHz erreichen konnte (und zwei weitere 4250 & 4275 MHz erzielten). Für die von der8auer aufgezeigte (anscheinende) Taktraten-Diskrepanz bei Ryzen 3000 hat diese Problematik allerdings höchstwahrscheinlich keine Relevanz, da das dort eingesetzte Auslese-Tool "HWiNFO" normalerweise die Taktraten gleich aller CPU-Kerne anzeigt. Andere Tools – gerade jene mit nur einer singulären Taktraten-Anzeige wie der Windows Task-Manager – könnten sich an dieser Stelle aber durchaus in die Irre führen lassen.

Heise berichten über die frisch verabschiedete USB4-Spezifikation – welche wie bekannt technisch auf Thunderbolt 3 aufbauen wird, mit allerdings nun doch einigen Detail-Abweichungen daherkommt. Wie schon bei den direkten Vorgängern behält man das Namens-Wirrwarr bei, womit sich auch Gerätschaften unterhalb der für USB4 gedachten Übertragsrate von 40 GBit/sec im Markt als "USB4" bezeichnen dürfen. Jene werden sicherlich auch den Anfang machen respektive zuerst in den Handel kommen – während für "echte" USB4-Gerätschaften (sprich mit der maximalen Datenrate von 40 GBit/sec) man eher von einigen Jahren Wartezeit ausgehen kann. Der ganz große Bedarf existiert hier sowieso nicht, dies hat Intel schon bei Thunderbolt 3 bemerken müssen, welches trotz technologischer Überlegenheit auf wesentlich weniger Resonanz gestoßen ist als die vorherigen Thunderbolt-Normen. Die einstmalige Idee, hiermit Kasse (über die Lizenzkosten an Thunderbolt-Chips) zu machen, hat Intel im Laufe dieser Entwicklung ebenfalls beerdigen müssen – Thunderbolt fließt mit USB4 in den USB-Standard ein, dürfte nachfolgend kaum noch weiterentwickelt werden.

offizielle Bezeichnungen Übertragungsrate
USB1 USB1 12 MBit/sec
USB2 USB2 480 MBit/sec
USB3.0 USB3, USB3.1 Gen 1, USB3.2 Gen 1 5 GBit/sec
USB3.1 USB3.1 Gen 2, USB3.2 Gen 1x2, USB3.2 Gen 2x1 10 GBit/sec
USB3.2 USB3.2 Gen 2x2, USB4 Gen 2x2 20 GBit/sec
USB4 USB4 Gen 3x2 40 GBit/sec

Steam sowie die Spiele-Webseite liefern die offiziellen PC-Systemanforderungen zum am 9. September in den Handel gehenden "Gears 5", wobei nur in der Steam-Variante auch Systemangaben zugunsten von Windows 7 notiert werden. Hierbei kommt anscheinend Microsofts neue Möglichkeit zum Einsatz, DirectX 12 auch unter Windows 7 darzustellen – ein Fehler ist diese Angabe jedenfalls nicht, wie einer der Spielentwickler auf Twitter bestätigte. Der für Käufer der Ultimate-Edition bereits am 6. September spielbare Titel stellt das sechste Spiel innerhalb der Gears-of-War-Spielereihe dar und tritt wie üblich unter der Unreal-Engine an. Die Systemanforderungen selber sind vergleichsweise üblich ausgefallen, interessant sind allerhöchstens die 2 GB Grafikkarten-Speicher, welche selbst im Minimum explizit abgefordert werden. Dabei wird Windows 7 wohl eine schnellere Grafikkarte voraussetzen, unter den Hardware-Empfehlungen stärker zu sehen als bei den Minimum-Anforderungen. Daneben geht die dritte Spezifikations-Klasse "Ideal" mit einer Grafikkarten-Anforderung von Radeon VII oder GeForce RTX 2080 schon ziemlich hoch hinaus. Allerdings ist nicht klar, auf welche Auflösung bzw. welche Bildqualität sich dies bezieht – eine Angabe, welche die Spieleentwickler leider nur zu gern vergessen zu notieren.

Minimum Empfohlen "Ideal"
OS Windows 7 64-Bit oder Windows 10 v1903 64-Bit, DirectX 12, 80 GB Festplatten-Platzbedarf Windows 10 v1903 64-Bit, DirectX 12, 100 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i3 "Skylake" oder FX-6000 Serie Core i5 "Skylake" oder Ryzen 3 Core i7 "Skylake" oder Ryzen 7
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 8 GB RAM & 4 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM
Gfx für Win7 GeForce GTX 1050 oder Radeon RX 560 GeForce GTX 1660 Ti oder Radeon RX 5700 -
Gfx für Win10 GeForce GTX 760 oder Radeon R9 280 GeForce GTX 970 oder Radeon RX 570 GeForce RTX 2080 oder Radeon VII
(rein offizielle Systemanforderungen zu "Gears 5")