Die in letzter Woche notierten Hashraten aktueller Grafikkarten unter Ethereum-Mining haben noch zwei Fehler bzw. Auslassungssünden: Zum einen kann der ursprünglich zur Radeon RX 6900 XT notierte (gegenüber Radeon RX 6800 & 6800 XT) niedrige Wert natürlich nicht korrekt sein – zum anderen fehlt die Einarbeitung des Effekts der letzten "NBMiner" Mining-Software, welche immerhin 68-70% der non-LHR-Leistung aus den Ampere-Karten herauskitzeln kann (im Gegensatz zu ca. 50% wie original bei den LHR-Ausführungen). Damit schneiden die Ampere-Karten dann wieder etwas besser ab, rutschen die RDNA2-Modelle eher ins Mittelfeld ab und ergibt sich eine ingesamt realitätsnahere Aufstellung der aktuell erreichbaren Mining-Performance mit neu gekauften Grafikkarten (Altkäufe von Ampere-Modellen können natürlich weiterhin ohne Miningbremse betrieben werden).
ETH-Miningpower | real | LHR | non-LHR |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3090 | 121,2 MH/s | - | 121,2 MH/s @ 290W |
GeForce RTX 3080 Ti | ca. 80-82 MH/s | 58,7 MH/s @ 224W | - |
GeForce RTX 3080 | ca. 67-68 MH/s | 48,9 MH/s @ 224W | 97,9 MH/s @ 224W |
Radeon RX 6900 XT | ca. 63-64 MH/s | - | 60,4 MH/s @ 233W (???) |
Radeon RX 6800 & 6800 XT | 63,4 MH/s | - | 63,4 MH/s @ 135W |
GeForce RTX 3070 Ti | ca. 53-55 MH/s | 39,2 MH/s @ 224W | - |
Radeon RX 6700 XT | 47,0 MH/s | - | 47,0 MH/s @ 121W |
GeForce RTX 3070 | ca. 42-43 MH/s | 30,8 MH/s @ 117W | 61,8 MH/s @ 117W |
GeForce RTX 3060 Ti | ca. 41-42 MH/s | 30,2 MH/s @ 120W | 60,2 MH/s @ 120W |
GeForce RTX 3060 | ca. 34-35 MH/s | ~25-27 MH/s | 49,6 MH/s @ 110W |
Radeon RX 6600 XT | 28,3 MH/s | - | 28,3 MH/s @ 55W |
Angaben der non-LHR- wie LHR-Miningleistung unter Ethereum laut Minerstat, reale Miningleistung bei LHR-Modellen gemäß 70% der non-LHR-Leistung — Stromverbrauchs-Angaben bei AMD bezogen auf die ASIC-Power, nicht den gesamten Kartenverbrauch |
Allerdings reicht es für die AMD-Modelle weiterhin zu gutklassigen Platzierungen – was dann, sofern die nVidia-Modelle trotz Miningbremse für diesen Einsatzzweck nachgekauft werden, durchaus eine Rolle spielt. Denn in diesem Fall wären auch die AMD-Grafikkarten (nominell) gut mit dabei und somit als praktikable Miningbeschleuniger verwendbar. Daneben gibt es wohl Bestrebungen, nVidias Miningbremse noch weitergehender auszuhebeln: Eine auf Reddit geäußerte Idee besteht darin, das Mining im Rahmen eines Spiels laufen zu lassen – und die Grafikkarten-Treiber somit in die Irre zu führen bzw. damit die volle Speicherleistung freizugeben. Damit wäre es um so dringender, das Ethereum endlich seinen Wechsel zu "Proof of Stake" durchführt – wovon man allerdings seit dem Frühjahr auch nicht mehr all zu viel gehört hat.
Die ComputerBase berichtet zur Weiterentwicklung von HBM-Speicher, bei welchem seitens RAMBUS nun endlich (mit mehrjähriger Verzögerung) der Sprung auf HBM3 angepeilt wird. Allerdings ändert sich an der Technik gegenüber HBM2 vergleichsweise wenig, womit den Speichertaktraten die primäre Bedeutung bei der Performance- bzw. Bandbreitensteigerung zukommt. Nachdem HBM1 bei 500 MHz startete, HBM2 dann mit 1000 MHz einstieg und sich zuletzt bis auf 1800 MHz weiterentwickelt hat, peilt Controller-Entwickler RAMBUS für HBM3 dann bis zu 4200 MHz an. Die eigentliche Arbeit haben hier aber natürlich die Speicherchip-Hersteller – und somit dürften jene 4200 MHz eher erst langfristig und nach einigen Zwischenschritten erreichbar sein. Die steigenden Taktraten ermöglichen zum einen größere Chips im HPC-Bereich, welchen dann auch ordentlich mit mehr Bandbreite versorgt werden können.
Zum anderen kann man damit in anderen Anwendungssparten auf vergleichsweise kleine HBM-Interfaces setzen und bekommt trotzdem noch gute Bandbreiten heraus – was zugunsten einer stärkeren Verbreitung von HBM-Speicher läuft. Bis auf den Einsatz bei AMDs Fury- und Vega-Grafikkarten gab es letztlich keine weiteren Experimente mit dieser Speichertechnologie bei Consumer-Produkten (kleine Ausnahme: Navi 14 für Apple-Computer), allerdings zieht derzeit der HBM-Einsatz im professionellen Segment (neben nVidias HPC-Chips) durchaus an. Weiter steigenden Speichertaktraten könnte dies zusätzlich befördern und HBM eventuell irgendwann breitere Einsatzfelder öffnen. So lange allerdings bei GDDR-Speicher eine fortwährende Weiterentwicklung stattfindet (GDDR6X soll bei nVidias GeForce RTX 30 "SUPER"-Serie bis zu 21 Gbps liefern), scheint HBM jedoch weiterhin am Kostenfaktor zu scheitern – es wird einfach in viel geringeren Mengen aufgelegt und man kann damit schwerlich jenes Preisniveau erreichen, welches GDDR-Speicher bietet.
Die von Ingebor @ Reddit zusammengetragenen Mindfactory CPU-Verkaufszahlen für den August 2021 schlagen mal wieder leicht in Richtung AMD aus, welche nunmehr bei 82% Stückzahlen-Marktanteil sowie 86% Umsatz-Marktanteil herauskommen. Bei Intel könnte hier natürlich schon der Alder-Lake-Effekt einsetzen: Da Intel derzeit unüblich früh recht viele Informationen zur kommenden CPU-Generation herausgibt, sinkt logischerweise die Nachfrage nach der aktuellen CPU-Generation, gerade im DIY-Segment. An den Durchschnittspreisen hat sich kaum etwas getan, die bemerkbarste Veränderung ist ein klares Anziehen des CPU-Geschäfts nach dem Hochsommer-Monat Juli – der Absatz ging von ~14'400 auf ~19'000 Stück nach oben. Ganz so viel Absatz wie letztes Jahr ist dies zwar nicht, aber seinerzeit lief immer noch eine starke HomeOffice-bedingte Nachrüstwelle.
Mindfactory CPU-Absatz | Stückzahlen-Verteilung | Umsatz-Verteilung | |
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Januar 2020 | ~26'200 Stück | 85% vs. 15% | 82% vs. 18% |
Februar 2020 | ~20'900 Stück | 87% vs. 13% | 82% vs. 18% |
März 2020 | ~24'600 Stück | 88% vs. 12% | 85% vs. 15% |
April 2020 | ~33'600 Stück | 91% vs. 9% | 86% vs. 14% |
Mai 2020 | ~29'000 Stück | 89% vs. 11% | 84% vs. 16% |
Juni 2020 | ~25'400 Stück | 87% vs. 13% | 83% vs. 17% |
Juli 2020 | ~25'100 Stück | 85% vs. 15% | 81% vs. 19% |
August 2020 | ~24'200 Stück | 83% vs. 17% | 81% vs. 19% |
September 2020 | ~28'100 Stück | 82% vs. 18% | 77% vs. 23% |
Oktober 2020 | ~26'200 Stück | 79% vs. 21% | 75% vs. 25% |
November 2020 | ~43'400 Stück | 84% vs. 16% | 84% vs. 16% |
Dezember 2020 | ~45'900 Stück | 83% vs. 17% | 86% vs. 14% |
Januar 2021 | ~32'400 Stück | 81% vs. 19% | 83% vs. 17% |
Februar 2021 | ~24'200 Stück | 77% vs. 23% | 82% vs. 18% |
März 2021 | ~25'300 Stück | 80% vs. 20% | 84% vs. 16% |
April 2021 | ~17'800 Stück | 79% vs. 21% | 83% vs. 17% |
Mai 2021 | ~20'500 Stück | 85% vs. 15% | 90% vs. 10% |
Juni 2021 | ~13'500 Stück | 82% vs. 18% | 85% vs. 15% |
Juli 2021 | ~14'400 Stück | 76% vs. 24% | 81% vs. 19% |
August 2021 | ~19'000 Stück | 82% vs. 18% | 86% vs. 14% |
basierend auf den Ausführungen von Ingebor @ Reddit zu den CPU-Verkaufszahlen der Mindfactory |
Von Ubisoft kommt eine feine (wenn auch im Detail unlogische) Übersichtsgrafik zu den offiziellen PC-Systemanforderungen für "Far Cry 6", welches am 7. Oktober an den Start gehen wird. Auch hier wird wiederum eine gegenüber den kumulierten PC-Systemanforderungen für die vorangegangene Spiele-Saison 2020/21 leicht stärkere Grafik-Hardware abgefragt: Anstatt GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5600 XT 14Gbps sollen es unter der FullHD-Auflösung für Far Cry 6 dann GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64 sein, ein Sprung von ca. +5% im FullHD Performance-Index. Unter RayTracing steigen die Systemanforderungen dann enorm an – so stark, dass Ubisoft nicht einmal eine offizielle Anforderung für RayTracing unter 4K auf 60 fps notiert hat. Um diese Framerate zu erreichen, kann dann allerdings der vom Spiel offiziell unterstützte AMD-Upscaler "FidelityFX Super Resolution" (FSR) eingesetzt werden – was auch bei Performance-Sorgen von unterhalb der offiziellen Anforderung liegender Hardware (erheblich) vonnutzen sein dürfte.