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Intel Geschäftsergebnisse Q3/2015: Solide Zahlen trotz allgemeiner PC-Flaute

Chipentwickler Intel hat die Geschäftsergebnisse für das abgelaufene dritte Quartal 2015 vorgelegt, welche in allgemein schwierigen Zeiten nach wie vor solide aussehen. Zwar wurden nicht ganz die Daten des Vorjahresquartals erreicht, aber jenes war auch ein Rekordquartal – und wenigstens gegenüber dem zweiten Quartal 2015 sieht es ganz vernünftig aus. So gab es gegenüber dem dritten Quartal 2014 -0,6% beim Umsatz, -6,3% beim nominellen Gewinn sowie -7,7% beim operativen Gewinn – dafür aber gegenüber dem zweiten Quartal 2015 +9,6% beim Umsatz, +14,9% beim nominellen Gewinn sowie +44,8% beim operativen Gewinn. Intel konnte also nicht ganz die Werte des Vorjahres erreichen, hat aber dennoch einen typischen Drittes-Quartal-Aufschwung hingelegt – und in diesen schwierigen Zeiten für das PC-Geschäft ist das durchaus etwas wert.

Q3/2014 Q4/2014 Q1/2015 Q2/2015 Q3/2015
Umsatz 14554 Mio. $ 14721 Mio. $ 12781 Mio. $ 13195 Mio. $ 14465 Mio. $
Gewinn 3317 Mio. $ 3661 Mio. $ 1992 Mio. $ 2706 Mio. $ 3109 Mio. $
operativer Gewinn 4540 Mio. $ 4453 Mio. $ 2615 Mio. $ 2896 Mio. $ 4192 Mio. $
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Trotzdem ist die Schwäche des PC-Markts auch an Intel nicht spurlos vorbeigegangen: Im dritten Quartal 2015 wurden gegenüber dem Vorjahresquartal immerhin 19% weniger Consumer-CPUs ausgeliefert, die Anzahl der ausgelieferten Tablet-Chips ging sogar um satte 39% zurück. Gerettet hat sich Intel auf seine soliden Geschäftszahlen dann primär mit einem besseren Geschäft in der Server-Sparte, welche sowohl höhere Stückzahlen als auch steigende Durchschnittspreise sah. Für das letztes Jahresquartal rechnet Intel im übrigen mit 14,3 bis 15,3 Milliarden Dollar Quartalsumsatz, was ein Jahresergebnis von 54,7 bis 55,7 Mrd. Dollar ergeben würde und Intel sogar noch in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2014 liegend aus dem Jahr 2015 herauskommen lassen würde.

Große Rekorde wird es für Intel dieses Jahr damit nicht geben – aber wenn diese neue Zielsetzung eines halbwegs gleichen Umsatzes erreicht werden könnte, würde sich Intel wenigstens noch achtbar aus der Affäre ziehen. Da sieht es bei anderen Beteiligten im PC-Markt weitaus schlimmer aus – und irgendwo muß das dicke Absatzminus am Ende landen, nur eben scheinbar nicht primär bei Intel. Dabei hat Intel für das vierte Quartal 2015 eigentlich kaum echte Impulse in Form neuer Produkte in petto, man will sich scheinbar allein vom anziehenden Jahresendgeschäft antreiben lassen. Natürlich dürfte auch eine bessere Lieferbarkeit an Skylake-Produkte, welche nun langsam erreicht wird, gut für Intels Geschäfte im vierten Quartal sein.

Grundsätzlich betrachtet kann Intel auch ziemlich froh in die nähere Zukunft blicken, wenn man angesichts der schon das ganze Jahr 2015 über mauen PC-Verkäufe nach wie vor solch soliden Zahlen schreibt – Intel schaut auf den ersten Blick fast unverwüstlich aus. Börsenanalysten wird natürlich nicht gefallen, daß die Kursphantasie mangels eines anziehenden PC-Markts fehlt, aber dies ist ein Thema für Aktienspekulanten und aus wirtschaftlicher Sicht nicht von echter Relevanz. Allen Widerständen wie schwachem PC-Markt und mangelndem Erfolg in der Smartphone/Tablet-Sparte zum trotz ist Intel auf gutem Kurs zu ähnlichen Umsätze wie im Jahr 2014 bzw. besser als im Jahr 2013. Dies dürften in der PC-Branche die allerwenigsten Hersteller von sich behaupten können.