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News des 11. August 2025

Wie Tweakers aus Händlerkreisen erfahren haben, geht der Ryzen 7 5700X3D seinem Marktende entgegen. Dies bedeutet kein sofortiges Auslaufen, wahrscheinlich dürfte AMD die Distributoren nur darüber informiert haben, bis zu welchem Datum man letztmalig entsprechende Bestellungen (bei AMD) aufgeben kann. Da jenes Datum nicht bekannt ist und natürlich immer auch noch einiges an Ware innerhalb der Handelskette existiert, kann der eigentliche Vorgang des Marktrückzugs durchaus ein paar Monate andauern. Allerdings gilt in einem solchen Fall, dass man keineswegs mehr auf günstigere Preise hoffen muß, irgendwann bei einer zunehmenden Verknappung werden die Preise dieses Prozessors sogar nach oben gehen. Dies gilt insbesondere deswegen, da es sich nach dem Marktende des Ryzen 7 5800X3D und der weiterhin nicht allgemein angebotenen Ryzen 5 5600X3D (exklusiv bei Micro Center) und Ryzen 5 5500X3D (exklusiv für Lateinamerika) um das einzige frei erhältliche X3D-Modell für den Sockel AM4 handelt. Wer also mit dem Ryzen 7 5700X3D als letzte Aufrüstoption für ein AM4-System liebäugelt, sollte eher umgehend zuschlagen – als denn irgendwann zu spät zu kommen.

Zen 3 X3D Abst. Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Straße Release
Ryzen 7 5800X3D Vermeer-X 8C/16T 3.4/4.5 GHz 4+96 MB ohne 105/142W $449 EOL 20. Apr. 2022
Ryzen 7 5700X3D Vermeer-X 8C/16T 3.0/4.1 GHz 4+96 MB ohne 105/142W $249 ab 238€ 31. Jan. 2024
Ryzen 5 5600X3D Vermeer-X 6C/12T 3.3/4.4 GHz 3+96 MB ohne 105/142W $230 - 7. Juli 2023
Ryzen 5 5500X3D Vermeer-X 6C/12T 3.0/4.0 GHz 3+96 MB ohne 105/142W ? - 5. Juni 2025

Weitere Grafikkarten-Benchmarks zu Battlefield 6 kommen von TechPowerUp. Im Gegensatz zu den kürzlich besprochenen ComputerBase-Benchmarks wurde hier auch die FullHD-Auflösung getestet, zudem zeigte sich ein generell (noch) freundlicheres Performance-Bild mit nochmals höheren Performance-Werten in der Spitze – trotz das ohne Upscaling getestet wurde. Bei Hardware Unboxed @ YouTube hat man sich hingegen erneut mit der Prozessoren-Performance von Battlefield 6 beschäftigt, diesesmal im Vergleich von Ryzen 7 5800X3D und 9800X3D. Selbigen gewinnt der neuere AMD-Prozessor spielend, wie auch wieder den Vergleich mit dem Core Ultra 7 265K – auf allerdings durchgehend hohen fps-Werten, sprich eher nur interessant für Nutzer dicker Grafikkarten. Und letztlich hat man sich bei Golem ebenfalls noch mit Technik & Performance von Battlefield 6 beschäftigt, hierbei interessanterweise auch mal mit älterer Hardware wie Ryzen 7 3800X und GeForce RTX 2060 getestet.

Einige Beachtung erfährt derzeit der "Deal", welchen nVidia mit dem US-Präsidenten ausgehandelt hat, um wieder KI-Beschleuniger nach China verkaufen zu dürfen: 15% der entsprechenden Umsätze werden dabei als faktische "Sondersteuer" an das US-Finanzministerium abgeführt, AMD wird sich dieser Regelung anschließen. Dabei geht es um wirklich gutes Geld: nVidia soll von den betreffenden H20-Beschleunigern dieses Jahr immerhin 1,5 Mio. Stück nach China liefern, der damit erzielte Umsatz soll 23 Mrd. Dollar betragen (Stückpreis somit über 15'000 Dollar) – wovon dann ca. 3,5 Mrd. beim US-Finanzministerium landen würden (die Summe für 2025 ist in der Realität wohl nur halb so hoch, da die Sondersteuer erst ab jetzt gilt), vor der üblichen Besteuerung nVidias. Twitterer Dan Nystedt berichtet diesbezüglich von Erwartungen, dass demnächst sogar der Export von Blackwell-basierten KI-Beschleunigern nach China genehmigt werden könnte, wenngleich in einer Performance-abgespeckten Variante. Bei "H20" handelt es sich schließlich immerhin noch um einen "Hopper"-basierten Beschleuniger in einer extra (abgespeckten) China-Variante, somit eigentlich um eine ganze Generation zurückliegend.

Mittels dieser Sondersteuer hat die US-Regierung dann sozusagen die Karotte vor der Nase, um auch diese Geschäfte mit Blackwell-basierten KI-Beschleunigern durchzuwinken. Für AMD und nVidia kostet dies zwar an Marge (wie u.a. von der Telepolis angemerkt), allerdings wird dabei gern übersehen, dass diese KI-Beschleuniger grundsätzlich extrem Margen-starke Produkte sind – ansonsten könnte nVidia nicht diese sensationellen Verhältnisse zwischen Umsatz und Gewinn erreichen. Dass AMD & nVidia wegen dieser Sondersteuer also in Wettbewerbs-Nachteile geraten, ist ziemlich unwahrscheinlich. Eine Beeinträchtigung von deren Wettbewerbsfähigkeit könnte sowieso nur dann eintreten, wenn die Sondersteuer zu Preiserhöhungen gegenüber den Abnehmern führt – was jedoch kaum passieren wird: nVidia kann dies über seine extrem starke Marge einfach fressen, AMD dürfte hingegen die Gewinnung von Marktanteilen im KI-Geschäft wichtiger als die Marge sein. Der größere Wettbewerbsnachteil für AMD & nVidia bei ihrem China-Geschäft wäre sicherlich, wenn man gar nichts mehr liefern dürfte und demzufolge die chinesische Abnehmer letztlich zu chinesischen KI-Beschleunigern gezwungen wären.

Mit den News des 8. August gab es den Hinweis auf den langen Support-Zeitraum von Windows 10 IoT Enterprise LTSC bis zum Jahr 2032, was für Windows-11-Verächter eventuell interessant ist. Hierzu gab es aus der Diskussion zur Meldung einige interessante Anmerkungen und Hinweise: Zum einen natürlich die Korrektur, dass sich alle Aussagen nur auf die LTSC-Version beziehen, das reguläre Windows 10 IoT Enterprise hat sein Support-Ende am 14. Oktober 2025 – ganz wie die gewöhnlichen Home/Pro-Versionen. Zudem wurde der Hinweis geäußert, dass Windows 10 IoT laut dessen Lizenz-Bestimmungen nicht für den Einsatz auf Allzweck-PCs gedacht ist – womit man selbst beim Erwerb einer passenden Lizenz nie gänzlich sicher sein kann, ob Microsoft da nicht irgendwann doch meckert. Zugleich ist auch der Einwand zu beachten, dass Microsoft unter Umständen für reine IoT-Maschinen irgendwann nicht mehr alle Sicherheitsupdates freigibt. Dies könnte Sicherheitsupdates betreffen, deren Anwendungsfall allein Einzelplatz-PCs umfasst, die also im IoT-Einsatz gar nicht auftreten können.

Ob Microsoft wirklich eine solche Unterteilung macht, ist allerdings eine reine These – welche zudem dadurch abgemildert wird, dass Microsoft sicherlich so lange auch der IoT-Version alle Sicherheitsupdates geben wird, wie andere Windows-10-Versionen noch im Support stehen. Der Mindestzeitraum liegt also zuerst beim professionellen ESU-Programm (Support bis Oktober 2028) bzw. dem Support-Ende von Windows 10 Enterprise 2019 LTSC (non-IoT) im Januar 2029. Letzteres ist die derzeit am längsten unterstützte Windows-10-Version ohne "IoT" im Namen, womit man also die Verfügbarkeit wirklich aller Sicherheitsupdates annehmen kann. Zu beachten ist, dass die neuer klingende "Windows 10 Enterprise 2021 LTSC" keinen so langen Support-Zeitraum hat, deren Ablaufdatum ist schon der 12. Januar 2027. Die 2019er Version läuft also tatsächlich länger, hat allerdings leider als Codebasis nur die Windows-10-Majorversion "1809". Hier muß man sich also sein Elend aussuchen: Windows 10 Enterprise 2019 LTSC ist die sichere Wahl für wirklich alle Sicherheitsupdate und auch die Frage der Gültigkeit der Lizenz, läuft aber auf "1809" und nur bis Anfang 2028. Windows 10 IoT Enterprise 2021 LTSC ist die theoretisch etwas unsichere Wahl, läuft aber zumindest auf "21H2" und dann bis Anfang 2032.