Wahrscheinlich war die gestrige Auslegung von "AMD Verano = Zen 7 = 2027" dann doch nicht korrekt, selbst wenn dies auch an anderer Stelle derart genannt wurde. Aber zum einen gibt es den Hinweis seitens Kepler @ X darauf, dass "Verano" tatsächlich nur eine andere, modernere Zen-6-Variante sein soll (nur ein statt 2 IODs, sprich mit neu aufgelegtem, größerem IOD). Zum anderen passt es auch terminlich nicht, wenn sich ansieht, dass AMD bislang für neue Zen-Generationen immer mehr als anderthalb Jahre benötigt hat, eher denn fast zwei Jahre. Da Zen 6 aber nicht vor Sommer 2026 ansteht, wäre AMDs Zen 7 demzufolge kaum noch im Jahr 2027 anzunehmen. Gerade wenn die Information passen sollte, dass der Tape-Out von Zen 7 erst für Oktober 2026 ansteht, ist da im Jahr 2027 nichts mehr erwartetbar, die Validierungs-Zeiträume für Prozessoren (mehr als ein Jahr) sind deutlich länger als jene für Grafikchips (2-3 Quartale). Offen bleibt zudem weiterhin, ob "Verano" nicht ein Schreibfehler seitens AMD ist, man hatte an dieser Stelle wie gesagt eigentlich "Verona" erwartet.

Momomo @ X weist auf Intels EOL-Mittteilung zur Arc A750 (samt einigen Mobile-Lösungen) hin: Die Chip-Variante für diese Grafikkarte kann seitens der Grafikkarten-Hersteller noch bis Ende Juni bestellt werden, bis maximal im September wird es entsprechende Lieferungen geben. Dies bedeutet letztlich, dass die Arc A750 wohl Richtung Jahresende aus dem Markt gehen dürfte. Dies darf als Startschuß dafür gesehen werden, dass Intel nachfolgend auch Arc A770 und dann weitere Alchemist-Modelle aus dem Markt nimmt, welche derzeit sowieso nur im unteren Mainstream-Segment unterwegs sind (und dort nicht sehr erfolgreich). Anzunehmenderweise lohnen sich für Intel diese Karten zum damit erzielbaren Preispunkt von unter 200 Dollar/Euro sowieso nicht, dieser Job kann problemlos von der Arc B570 übernommen werden. Denkbarerweise verbleibt womöglich die Arc A580 noch mit am längsten im Markt als Abverkaufsangebot für übriggebliebene "ACM-G10" Grafikchips. Sobald dies erledigt ist, dürfte Intel jedoch Abstand von diesem großen Alchemist-Grafikchip nehmen, welcher mit 406mm² Chipfläche unter der 6nm-Fertigung sicherlich sogar mehr kostet als der BMG-G21 mit 272mm² Chipfläche unter der 5nm-Fertigung.

Bei Heise spricht man das augenscheinliche Desinteresse der PC-Hersteller an PCI Express 6.0 und nachfolgenden PCIe-Normen an – interessanterweise nachdem PCIe 7.0 gerade erst final spezifiziert wurde. So geht man bei Rechenzentren-SSDs zwar von einem Marktstart von PCIe 6.0 im Jahr 2026 aus, bei entsprechender PC-Hardware soll es allerdings erst im Jahr 2030 (!) so weit sein – lange nachdem PCIe 6.0 spezifziert, validiert und einsatzbereit ist. Laut dem CEO des bekannten SSD-Controller-Herstellers Silicon Motion im Interview bei Tom's Hardware wollen die Prozessoren-Entwickler AMD & Intel derzeit aber nicht einmal über PCI Express 6.0 reden. Deren Support in den entsprechenden Consumer-Prozessoren ist allerdings die absolute Voraussetzung dafür, dass es sich für die Hersteller von Grafikkarten und SSDs lohnt, entsprechende eigene Controller zu entwickeln. Wenn AMD und Intel diesbezüglich augenscheinlich schwer mauern, ist die Aussage "2030" für Consumer-Hardware auf PCI Express 6.0 somit durchaus realistisch.

For consumer? You will not see any PCIe Gen6 until 2030. PC OEMs have very little interest in PCIe 6.0 right now — they do not even want to talk about it. AMD and Intel do not want to talk about it.
Quelle:  Silicon-Motion-Chef Wallace C. Kou gegenüber Tom's Hardware, veröffentlicht am 12. Juni 2025

Laut Heise steigen die Kosten für entsprechende PCIe-Controller mit höheren PCIe-Normen samt neueren Fertigungsverfahren stark an, was dann immer weniger zu diesen vergleichsweise kleinen Controller-Chips passt. Deswegen soll Silicon Motion auch überlegen, die technologisch unterlegene, dafür aber deutlich günstigere Samsung-Fertigung anzusetzen. Für die Prozessoren- und Grafikchip-Entwickler dürfte neben dem nicht vorhandenen Bedarfsdruck hier auch mit hineinspielen, dass die PCI-Express-Controller sich inzwischen zu beachtbaren Größen beim Stromverbrauch und damit der TDP-Rechnung entwickelt haben. Mit jeder weiteren PCIe-Norm erhöht sich der Stromverbrauch des PCIe-Interfaces auch wieder sehr deutlich, was angesichts der geringen daraus ziehbaren Performance-Gewinne als schlechter Tausch angesehen werden dürfte. SSDs mit ihren kleinen Interfaces sind da nicht so deutlich betroffen, aber für Grafikkarten mit ihren üblicherweise vollen PCIe-Interfaces ist dies schon eine gewichtige Sache. Daher drehen CPU- und GPU-Entwickler an dieser Stelle derzeit gern ein paar Ehrenrunden und werden PCI Express 6.0 eben erst Richtung Ende der Dekade für Consumer-Hardware herausbringen.

Wie MEGAsizeGPU @ X erspäht hat, bietet AMD seit Monatsanfang einen weiteren X3D-Prozessor für den Sockel AM4 an: Der Ryzen 5 5500X3D soll allerdings exklusiv nur in Lateinamerika erhältlich sein, was angesichts der tatsächlich durchgehaltenen MicroCenter-Exklusivität des Ryzen 5 5600X3D durchaus ernstzunehmen ist. Technisch ist der Ryzen 5 5500X3D einfach nur eine etwas taktschwächere Ausführung des Ryzen 5 5600X3D, Taktraten-mäßig nahezu auf dem Niveau des Ryzen 7 5700X3D befindlich. Allerdings könnte es durchaus passieren, das Taktraten- und Kern-Malus gegenüber einem Achtkerner ohne extra 3D V-Cache durchaus inzwischen groß genug sind, auf dass ein solcher Ryzen 7 5800X dem Ryzen 5 5500X3D unter der Spiele-Performance nahekommen könnte. Beim Ryzen 5 5600X3D war dies noch nicht der Fall, aber der Ryzen 5 5500X3D ist dann eben nochmals schwächer getaktet unterwegs – zudem arbeitet natürlich auch die Zeit für Achtkerner, gegen Sechskerner demzufolge. Beim passenden Preispunkt spielt das natürlich auch keine größere Rolle, aber vermutlich wird sich jener schwer dokumentieren lassen, aus dieser Weltregion kommen eher selten derartige Infos.