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News des 24. Januar 2024

Der Marktstart der GeForce RTX 4070 Ti Super ist recht belebt verlaufen: Die Karte war umgehend gut verfügbar und steigerte dies dann über den weiteren Verlauf des Abends noch. Die UVP wurde dabei umgehend eingehalten, obwohl es zur GeForce RTX 4070 Ti Super keine (Preis-normierende) "Founders Edition" gibt. Die Karte stieg sogar mit einem einzelnen Angebot minimal unterhalb der UVP ein, welches sich bis zum nächsten Morgen dann auf zwei Angebote ausweitete. Die großen Händler ziehen hierbei noch nicht mit, da steht weiterhin die UVP als Bestpreis. Doch anzunehmenderweise ist dies nur eine Frage der Zeit – bei der vorherigen GeForce RTX 4070 Super dauerte es ca. eine Woche, ehe dann das UVP-Niveau von mehreren Einzelhändlern (nach unten hin) durchbrochen wurde. Da die vorhandenen Lagermengen hierfür passend erscheinen, könnte selbiges nachfolgend auch bei der GeForce RTX 4070 Ti Super passieren.

4070TiS, UVP: 889€ Bestpreis Preis-Spanne Lieferbarkeit Anmerkungen
Marktstart (24. Januar, 15 Uhr) 883 Euro 883-1190€ ★★★☆☆ 15 Angebote zur UVP + eines (leicht) niedriger
Marktstart +1h (24. Januar, 16 Uhr) 883 Euro 883-1130€ ★★★★☆ 21 Angebote zur UVP + eines (leicht) niedriger
Marktstart +3h (24. Januar, 18 Uhr) 883 Euro 883-1130€ ★★★★☆ 18 Angebote zur UVP + eines (leicht) niedriger
Marktstart +12h (25. Januar, 3 Uhr) 880 Euro 880-1130€ ★★★★☆ 19 Angebote zur UVP + 2 (leicht) niedriger
bezogen ausschließlich auf als "direkt lieferbar" klassifizierte Angebote

Der zum exakt gleichen Zeitpunkt abgelaufene Marktstart der Radeon RX 7600 XT war (und ist) hingegen von deutlich weniger Angebots-Vielfalt gekennzeichnet. Der Start verlief gänzlich zäh, mit nicht einmal einem halben Dutzend Angeboten, keinem davon auf UVP-Niveau. Dies verbesserte sich mit der Zeit leicht, aber stetig, am nächsten Morgen gibt es nunmehr eine halbwegs griffige Angebot-Breite mit zudem einigen UVP-Notierungen und sogar einer minimal darunter. Die insgesamte Menge der Listungen zur Radeon RX 7600 XT ist allerdings immer noch mager und erreicht einen halben Tag nach Launch noch nicht einmal das Listings-Niveau der GeForce RTX 4070 Ti Super zu deren exaktem Marktstart-Zeitpunkt. Denkbarerweise kommen in den nächsten Tagen die anderen Einzelhändler auch noch aus ihrer Deckung und bieten dann ebenfalls die Radeon RX 7600 XT an. Jene kann aufgrund wesentlich weniger beteiligter Grafikkarten-Hersteller natürlich nie die Angebotsbreite einer GeForce RTX 4070 Ti Super erreichen, aber etwas mehr als die aktuellen Geizhals-Listungen darf es schon sein.

7600XT, UVP: 359€ Bestpreis Preis-Spanne Lieferbarkeit Anmerkungen
Marktstart (24. Januar, 15 Uhr) 379 Euro 379-440€ ★☆☆☆☆ kein Angebot zur UVP
Marktstart +1h (24. Januar, 16 Uhr) 359 Euro 359-440€ ★★☆☆☆ 2 Angebote zur UVP
Marktstart +3h (24. Januar, 18 Uhr) 359 Euro 359-440€ ★★☆☆☆ 4 Angebote zur UVP
Marktstart +12h (25. Januar, 3 Uhr) 354 Euro 354-440€ ★★☆☆☆ 6 Angebote zur UVP + eines (leicht) niedriger
bezogen ausschließlich auf als "direkt lieferbar" klassifizierte Angebote

Verkaufs-technisch zerteilt sich das Bild genauso zwischen beiden Grafikkarten: Die Radeon RX 7600 XT erreichte am Erstverkaufstag bei der Mindfactory nur ca. 30 Absätze. Dies liegt ähnlich wie seinerzeit die Radeon RX 7600 non-XT (30-40 Stück), ist aber dennoch keine beachtbare Menge. Die GeForce RTX 4070 Ti legte hingegen einen Erstverkaufstag-Absatz von immerhin ca. 280-300 Stück bei der Mindfactory hin (3 Angebote waren schnell schon wieder ausverkauft und mussten somit geschätzt werden), was im Vergleich als "gutklassig" zu betrachten ist und zudem etwas besser ausfällt als bei der GeForce RTX 4070 Super vor einer Woche (~240 Stück). Dies erstaunt um so mehr angesichts des fast einhellig (negativen) Urteils zur Karte seitens Fachpresse und Hardware-Enthusiasten. Augenscheinlich zählt für die Grafikkarten-Käufer doch noch etwas anderes – beispielsweise die 16 GB VRAM, welche die Karte im Gegensatz zum non-Super-Vorgänger nunmehr bietet.

Launchtag-Absatz Marktstart MF-Verkäufe *
GeForce RTX 4070 Ti 5. Januar 2023 ca. 400-450 Stück
GeForce RTX 4070 13. April 2023 ~315 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 24. Mai 2023 ~30 Stück
Radeon RX 7600 25. Mai 2023 30-40 Stück
GeForce RTX 4060 29. Juni 2023 ~10 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 18. Juli 2023 15-20 Stück
Radeon RX 7800 XT 6. September 2023 ~400 Stück
Radeon RX 7700 XT 6. September 2023 ~40 Stück
GeForce RTX 4070 Super 17. Januar 2024 ~240 Stück
Radeon RX 7600 XT 24. Januar 2024 ~30 Stück
GeForce RTX 4070 Ti Super 24. Januar 2024 280-300 Stück
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet jeweils 12-14 Stunden nach Marktstart

Ein Problem dieser Launches, welches sich inzwischen herauskristallisiert, ist die Treiber-Ungleichheit bei den zuerst herausgekommenen Karten – forciert nicht über den Unwillen der Tester, sondern weil AMD & nVidia mitten im Launch-Geschehen jeweils neue Treiber herausgebracht haben. Hinzu kommt der bekannte Effekt des (bis gestern) fehlenden BIOS-Fix für die GeForce RTX 4070 Ti Super von MSI, welche gefühlt bei der Hälfte der entsprechenden Launchreviews im Einsatz war. In der Summe sind somit wohl alle bisherigen Artikel zu GeForce RTX 4070 Super, Radeon RX 7600 und GeForce RTX 4070 Ti Super inperfekt – auf der einen oder anderen Seite fehlte immer der neuere Treiber. Mittels des Launchs der GeForce RTX 4080 Super nächste Woche haben die Hardware-Tester dann die Chance, dies geradezurücken – sofern man tatsächlich gewillt ist, alle im Test befindlichen Karten mit den jeweiligen Treibern neu zu testen.

Laut dem gewöhnlich gut informierten Twitterer Kepler_L2 muß man sich auf die X3D-Modelle von Zen 5 diesesmal wohl etwas gedulden – jene sollen sogar erst zur CES 2025 erscheinen. Dies wäre eine recht lange Zeitspanne, denn die regulären Desktop-Modelle von Zen 5 werden grob zur Jahresmitte 2024 erwartet, denkbarerweise sogar schon im Rahmen April/Mai. Auch bei Zen 4 kamen die X3D-Modelle später, allerdings lag die Zeitdifferenz bei nur bei 5 Monaten – bei Zen 5 könnten es schlimmstenfalls 8 Monate werden (oder mehr, wenn der eigentliche Launch dann erst später als zur CES erfolgt). An der Technik dürfte dies kaum liegen, vielmehr dürfte AMD daran interessiert sein, dass Intels "Arrow Lake" vorher bereits gelauncht ist und man jene neue Intel-Generation nachfolgend genußvoll übertrumpfen kann. Dies bedingt natürlich, dass man die Intel-Performance dann auch wirklich überbietet – sprich, jene Wette hat zweifellos ein gewisses Risiko.

X3D is CES 2025.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 24. Januar 2024

Derweil ist die Diskussion darüber, weshalb Intel eventuell HyperThreading (ab "Arrow Lake") abschafft, immer noch nicht am Ende bzw. ergeben sich hierzu neue Ansätze: Zum einen gibt es den Punkt, dass Prozessoren ohne HyperThreading etwas höher takten können. Der Effekt mag mit 200-300 MHz geringfügig sein, aber der höhere Takt schlägt eben immer durch, während der Erfolg von HyperThreading sich stark nach der jeweils benutzten Anwendung richtet. Zum anderen kann man die Überlegung aufstellen, dass Intel eventuell mit generell dickeren CPU-Kernen ab Arrow Lake plant, welche die Ausführungseinheiten besser auslasten und somit den Performance-Effekt von HyperThreading weiter reduzieren. Denn letztlich ist HyperThreading nichts anderes als dies: Eine Steigerung der Auslastung der sowieso vorhandenen Ausführungseinheiten (Integer-, Fließkomma- und Spezial-Einheiten), forciert über einen zweiten Thread im selben physikalischen CPU-Kern.

Jeder andere Weg, die Auslastung der Ausführungseinheiten zu erhöhen, schmälert automatisch den Effekt von HyperThreading – und sollte Intel bei jener Auslastung auf anderem Weg ein größerer Schritt gelungen sein, dann darf man durchaus die Frage nach dem Zweck von HyperThreading stellen. Selbst die Problematik, dass HyperThreading bei kleineren Prozessoren (mit weniger Kernen) stärker wirkt und dort somit stärker fehlen wird, dürfte den Verkaufs-Profis bei Intel in die Karten spielen: Diese kleineren Prozessoren-Modelle werden selten getestet, leben üblicherweise vom Glanz der größeren Modelle. Wenn dort tatsächlich Performance fehlt, begünstigt dies eher Upselling-Strategien, sprich dass man zukünftig größere Modelle kaufen muß. Alternativ könnte Intel den kleineren Modellen zukünfig auch mehr echte CPU-Kerne mitgeben, damit nominell Fortschritt anbieten (und dies Marketing-technisch natürlich ausnutzen), obwohl die größere Kern-Anzahl nur das Fehlen von HyperThreading verdecken muß. Intel könnte ergo mit dieser Entscheidung durchaus gut fahren, auch wenn der Verzicht auf HyperThreading derzeit noch etwas riskant aussieht.