
Gegenüber der PC Games Hardware hat AMD zugegeben, dass zukünftige AMD-Treiber nur noch für Radeon RX 7000 & 9000 mit dem Support für neue Spiele-Titel aufgelegt werden, während die Radeon RX 5000 & 6000 Serien in einen "Wartungsmodus" übergehen, wo es üblicherweise nur noch Sicherheits-Updates gibt. Dies ist noch nicht der volle Weg zu einem Legacy-Support, aber letztlich ähnlich dem bisherigen Treiber-Status der Radeon RX 400/500/Vega Serien, welche ab November 2023 in einen ähnlichen Status übergingen, seitdem keine wirklich neuen Treiber erhalten haben (ein 2025er Polaris/Vega-Treiber bringt nur ein paar non-Gaming-bezogene Bugfixes) und welche man daher inzwischen als "faktischen Legacy-Support" bezeichnen kann. Dies wurde schon bei den Radeon RX 400/500/Vega Serien kritisiert, gerade da AMD noch lange neue Prozessoren mit Vega-basierter iGPU aufgelegt hat. Für Radeon RX 5000 & 6000 ist dies hingegen komplett unverständlich, denn dies sind die AMD-Neuvorstellungen der Jahre 2019-2022, der Launch des Radeon RX 6x50 Refreshs ist gerade einmal 3½ Jahre her bzw. die kürzliche Ryzen 100 Serie mit RDNA2-iGPU kam nunmehr im selben Monat wie deren Ende des Treibersupports heraus.
| Erstrelease | letzte Neuvorstellung | Support-Status | Support-Länge | |
|---|---|---|---|---|
| Radeon RX 400/500 Serien (Polaris) | 29. Juni 2016 (Radeon RX 480) | 9. März 2020 (Radeon RX 590 GME) | faktischer Legacy-Support | Juni 2016 – Nov. 2023 = max. 7,5 Jahre | 
| Radeon RX Vega Serie (Vega) | 14. August 2017 (Radeon RX Vega 64) | 31. Januar 2024 (Ryzen 7 5700) | faktischer Legacy-Support | Aug. 2017 – Nov. 2023 = max. 6,3 Jahre | 
| Radeon RX 5000 Serie (RDNA1) | 7. Juli 2019 (Radeon RX 5700 XT) | August 2020 (Radeon RX 5300) | "Wartungsmodus" (keine regelmäßigen Day-1-Treiber mehr) | Juli 2019 – Okt. 2025 = max. 6,3 Jahre | 
| Radeon RX 6000 Serie (RDNA2) | 18. November 2020 (Radeon RX 6800 XT) | 1. Oktober 2025 (Ryzen 7 170) | "Wartungsmodus" (keine regelmäßigen Day-1-Treiber mehr) | Nov. 2020 – Okt. 2025 = max. 4,9 Jahre | 
| GeForce GTX 900 Serie (Maxwell) | 19. September 2014 (GeForce GTX 980) | März 2016 (GeForce GTX 950 "SE") | Legacy-Support (angekündigt) | Sept. 2014 – Okt. 2025 = max. 11,1 Jahre | 
| GeForce GTX 1000 Serie (Pascal) | 17. Mai 2016 (GeForce GTX 1080) | 21. Mai 2018 (GeForce GTX 1050 3GB) | Legacy-Support (angekündigt) | Mai 2016 – Okt. 2025 = max. 9,4 Jahre | 
Aus technologischer Sicht bietet sich vielleicht ein Support-Ende der RDNA1-Grafikkarten der Radeon RX 5000 Serie an, da jene nur bis ins Midrange-Segment ging, vergleichsweise schnell abgelöst wurde und noch kein RayTracing beherrscht. Die RDNA2-Modelle der Radeon RX 6000 Serie hingegen jetzt schon aufs Altenteil zu schicken, ist empörend bis obszön: Der maximal mögliche Supportraum liegt hier bei nicht einmal ganz 5 Jahren (Nov. 2020 bis Okt. 2025), ist bei später erschienenen Modellen dann natürlich nochmals kürzer. AMD fängt hier definitv an zu übertreiben – und sich gleichzeitig ins eigene Fleisch zu schneiden, denn dies wird in der Hardware-Gemeinde breitflächig als Tiefschlag aufgefasst. Zugleich verliert AMD hiermit einen sehr gewichtigen Punkt gegenüber nVidia, deren Treibersupport bei der Maxwell-Generation beispielsweise satte 11 Jahre betragen wird. Auch unterminiert man den AMD-typischen Pluspunkt der größeren VRAM-Mengen – was speziell im längeren Einsatz durchaus deutliche Vorteile zugunsten der AMD-Hardware hervorbringen kann, jedoch ohne langfristigen Treibersupport ins Wasser fällt. Insgesamt ist dies eine sehr dumme Entscheidung AMDs, mittels welcher richtig viel an Kredit verspielt wird.
VideoCardz berichten über fernöstliche Testergebnisse zu Panther Lake unter Cinebench und TimeSpy seitens Laptopreview (dort inzwischen schon wieder gelöscht). Logischerweise handelt es sich um Vorserien-Benchmarks, die noch nicht dem Performance-Bild zum Launch entsprechen müssen, welcher sowieso erst Anfang 2026 stattfinden soll. Dennoch fällt auf, dass nur das TimeSpy-Ergebnis gutklassig aussieht, hierbei kommt sogar mehr als der von Intel versprochene iGPU-Boost von +50% heraus (selbiger galt natürlich gegenüber Lunar Lake mit Xe2, doch Arrow Lake verwendet noch Xe1). Auf der CPU-Seite gibt es jedoch keinen Gewinn gegenüber einem gleichartigen Modell von Arrow Lake Mobile, eigentlich sogar einen kleinen Performance-Rückschritt. Doch während letzterer noch über die finale Hardware- und Treiber-Gestaltung ausgeglichen werden könnte, steht somit ein wenig in Frage, ob hier selbst zum Launch überhaupt ein Fortschritt bei der reinen CPU-Performance sichtbar werden kann.
| Hardware | CB23 | TimeSpy | |
|---|---|---|---|
| Core Ultra X7 358H | Panther Lake, 4P+8E+4LPE/16T, 12 Xe3 | ~20'000 | 6830 | 
| Core Ultra 5 338H | Panther Lake, 4P+4E+4LPE/12T, 10 Xe3 | ~16'000 | - | 
| Core Ultra 7 255H | Arrow Lake, 6P+8E+2LPE/16T, 8 Xe-LPG | 21'826 | 3956 | 
| gemäß der Berichterstattung von Laptopreview, wiedergegeben von VideoCardz | |||
Natürlich ist ein Benchmark zu wenig für eine solide Bewertung, allerdings sollte bei einer vorhandenen CPU-Mehrleistung der Cinebench doch mit am besten dazu geeignet sein, dies zu zeigen – gerade wenn explizit auf demselben Stromverbrauch (65W) getestet wurde. Man kann fast nur hoffen, dass hier doch noch irgendein Meßirrtum vorliegt, beispielsweise die Powerlimits dann doch nicht ganz gleich waren. Denn wenn Panther Lake seinen wirklichen Vorgänger Arrow Lake (Lunar Lake kam hingegen nur für das Ultrabook-Segment heraus und kann daher nicht gezählt werden) nicht mit beachtbarem Abstand schlägt, hat Intel ein weiteres hartes Jahr vor sich – und wirklicher Entsatz steht schließlich erst mittels Nova Lake zum Jahresende 2026 an. Verkaufen lassen wird sich Panther Lake natürlich trotzdem, dafür ist Intels Stellung im OEM-Segment nach wie vor zu gut. Aber Intel bräuchte langsam auch mal wieder einen "moralischen" Sieg, denn mit der Zeit sickern AMDs Stärken (im CPU-Segment) nunmehr auch in den Wissenschatz des Normalbürgers ein. Dass Intel nicht mehr so selbstverständlich wie früher verkauft, sieht man schließlich schon seit einiger Zeit an deren Geschäftszahlen.
