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Die Intel-Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2025

Chipentwickler Intel hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt, welche in der Summe recht anständig ausgefallen sind. Die vorherige Eigenprognose von 12,6-13,6 Mrd. Dollar Quartalsumsatz hat Intel mit 13,65 Mrd. Dollar knapp überboten, was +6,2% zum Vorquartal sowie +2,8% zum Vorjahreszeitraum sind. Die eigentliche Entwicklung fand allerdings beim Quartalsgewinn statt, welcher mit 4,27 Mrd. Dollar (endlich) mal wieder Intel-typisch satt ausfiel – und damit die teils extremen Negativzahlen der jüngeren Vergangenheit weit hinter sich ließ. Bestätigt wird dies auch noch durch positive Zahlen beim operativen non-GAAP-Gewinn, welche mit 1,52 Mrd. Dollar allerdings deutlich kleiner ausgefallen sind. Hier wird augenscheinlich, welchen erheblichen Anteil die jüngsten Finanzspritzen und auch der Verkauf von Altera am exzellenten nominellen Gewinn haben müssen (was Intel allerdings nicht einzeln aufschlüsselte).

Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025 Q3/2025
Umsatz 13'284 Mio. $ 14'260 Mio. $ 12'667 Mio. $ 12'859 Mio. $ 13'653 Mio. $
(nomineller) Gewinn –16'989 Mio. $ –153 Mio. $ –887 Mio. $ –3024 Mio. $ 4270 Mio. $
Bruttomarge 15,0% 39,2% 36,9% 27,5% 38,2%
operativer non-GAAP-Gewinn –2369 Mio. $ 1368 Mio. $ 690 Mio. $ –503 Mio. $ 1524 Mio. $

Bei den einzelnen Intel-Sparten bewegte sich wenig etwas bezogen zum Vorjahreszeitraum, während gegenüber dem letzten Quartal die Consumer- und Server-Sparten maßvoll zulegen konnten, die Fertigungs-Sparte hingegen eher leicht zurückfiel. Trotzdem gibt es von selbiger positive Nachrichten, denn Intel konnte mit seinen Sparmaßnahmen deren Eigenkosten innerhalb eines Jahres von vorher 10,14 Mrd. Dollar auf nunmehr noch 6,56 Mrd. Dollar erheblich reduzieren. Dies dürfte den anderen größeren Teil ausmachen, welche Intels klare Rückkkehr in die Gewinnzone begründen. Allerdings bleibt weiterhin die Aufgabe für Intel bestehen, die eigene Fertigung auf größere Umsätze als konstant nur etwas mehr als 4 Mrd. Dollar pro Quartal zu bringen – gerade wenn die Kostenlage bei über 6 Mrd. Dollar steht. Diesbezüglich ist augenscheinlich noch nicht viel passiert. Größere Fremdkunden hat die Intel Foundry auch nicht aquirieren können, so dass es für die nächsten Quartale allesamt an "Panther Lake" hängt, welches zu größeren Teilen aus der 18A-Fertigung von Intel kommt.

Umsätze Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025 Q3/2025
Client Computing  (CCG, "Consumer-Sparte") 8161 Mio. $ ? 7629 Mio. $ 7871 Mio. $ 8535 Mio. $
Data Center and AI  (DCAI, "Server-Sparte") 4141 Mio. $ ? 4126 Mio. $ 3919 Mio. $ 4117 Mio. $
Intel Foundry  ("Fertigungs-Sparte") 4339 Mio. $ ? 4667 Mio. $ 4417 Mio. $ 4235 Mio. $
all other 964 Mio. $ ? 943 Mio. $ 1053 Mio. $ 993 Mio. $
Hinweis: Die Intel-eigene Fertigung wird auch für Intel-Produkte fakturiert, womit die kumulierten Umsätze aller Intel-Einzelsparten höher aus als der Unternehmens-Gesamtumsatz ausfällt.

Trotz dass Intel somit durchaus beachtbare Schritte zurück zu soliden Geschäftszahlen gelungen sind, ist das insgesamte Niveau der Geschäftstätigkeit immer noch vergleichsweise niedrig, denn Quartalsumsätze im Bereich von 13 Mrd. Dollar hatte Intel vor seinem Einbruch zuletzt in den Jahren 2011-2016. Um überhaupt wieder in die Nähe der Umsatzhöhen der Jahre 2019-2021 zu kommen, muß Intel wohl noch einen langen Weg gehen. Die Eigenprognose für das vierte Quartal von nur 12,8-13,6 Mrd. Dollar bestätigt diese These, dies ist kaum mehr als im abgelaufenen Quartal und wäre selbst im besten Fall niedriger als das Ergebnis des jeweiligen Vorjahreszeitraums (14,26 Mrd. Dollar im Q4/2024). Intel schrumpft sich derzeit von der Ausgabenseite her gut gesund und stopft sich auf der Cash-Seite mit viel Geld von Investoren & Regierung zu – aber wirklich gesunden wird man erst, wenn man mit den passenden Produkten anrückt. Dazu ist das 2026er "Panther Lake" wahrscheinlich nicht breit genug angelegt, dies ist somit vermutlich erst ein Job für das 2027er "Nova Lake".