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Die AMD-Geschäftsergebnisse im zweiten Quartal 2025

AMD hat seine Geschäftszahlen für das abgelaufene zweite Quartal vorgelegt, welche einen weiteren quartalsweisen Umsatzrekord aufweisen und generell AMDs aktuellen Vorwärtstrend bestätigen. So stieg der Quartalsumsatz mit 7,685 Mrd. Dollar um +31,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, allerdings auch nur um +3,3% gegenüber dem Vorquartal. Beim nominellen Gewinn gab es den größten Sprung: Satte +229% gegenüber dem Vorjahreszeitraum sowie immerhin noch +23,0% gegenüber dem Vorquartal. Im negativen Bereich liegen allerdings die operativen Gewinn-Zahlen nach non-GAAP-Abrechnungsverfahren, welches dem reinen operativen Geschäft wohl am nächsten kommt: Hier lief sowohl der Vorjahreszeitraum als auch das Vorquartal teils drastisch besser. Beide Gewinnzahlen wurden maßgeblich durch Sondereffekte beeinflußt: Der nominelle Gewinn wird durch eine Steuergutschrift von 832 Mio. Dollar aufgebläht, während der operative non-GAAP-Gewinn durch Abschreibungen auf die zwischenzeitlich im China-Bann befindlichen KI-Beschleuniger in Höhe von ca. 800 Mio. Dollar gedrückt wird.

Q2/2024 Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025
Umsatz 5835 Mio. $ 6819 Mio. $ 7658 Mio. $ 7438 Mio. $ 7685 Mio. $
(nomineller) Gewinn 265 Mio. $ 771 Mio. $ 482 Mio. $ 709 Mio. $ 872 Mio. $
Bruttomarge 49% 50% 51% 50% 40%
operativer non-GAAP-Gewinn 1264 Mio. $ 1715 Mio. $ 2026 Mio. $ 1779 Mio. $ 897 Mio. $

Alle Einzelsparten bei AMD konnten ganz vernünftige Resultate vorweisen, jeweils bezogen auf das direkte Vorquartal: Die DataCenter-Sparte verlor etwas (denkbarerweise auch durch das zwischenzeitlich verlorene China-Geschäft mit KI-Beschleunigern), dafür gewann die Client-Sparte etwas und legt vor allem die Gaming-Sparte ganz massiv zu (+73,4% zum Vorquartal). AMD begründet dies mit einem guten Geschäft sowohl mit Radeon-Grafikkarten als auch Spielekonsolen-SoCs, was natürlich etwas verschleiert, wer hier viel und wer hier wenig beigetragen hat. Aber aller Vermutung nach dürften hier insbesondere die Radeon-Grafikkarten für diesen überaus klarem Aufschwung verantwortlich sein, die Spielekonsolen-SoCs sind in einer Zeit ohne neue Produkte sicherlich nicht in der Lage zu solch enormen Umschwüngen innerhalb nur eines Quartals. Vermutlich sieht man hiermit somit den Markt- und damit auch Umsatzerfolg der Radeon RX 9000 Serie, nachdem jene im ersten Quartal schon ein bißchen geblinzelt hatte, wegen ihres späten Starttermins (und der anfänglichen Lieferschwierigkeiten) so richtig aber erst im zweiten Quartal geschäftswirksam geworden ist.

Umsätze Q2/2024 Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025
Data Center  (Epyc & Instinct) 2834 Mio. $ 3549 Mio. $ 3859 Mio. $ 3674 Mio. $ 3240 Mio. $
Client  (Ryzen) 1492 Mio. $ 1881 Mio. $ 2313 Mio. $ 2294 Mio. $ 2499 Mio. $
Gaming  (Radeon & Konsolen-SoCs) 648 Mio. $ 462 Mio. $ 563 Mio. $ 647 Mio. $ 1122 Mio. $
Embedded 861 Mio. $ 927 Mio. $ 923 Mio. $ 823 Mio. $ 824 Mio. $

An dieser Stelle kann man schon einmal die Vermutung aufstellen, dass die Analysten von Jon Peddie Research bei ihren nächsten Marktzahlen zum Grafikkarten-Markt wohl beachtbare bessere AMD-Marktanteile ausweisen können – nachdem AMD in dieser Frage im ersten Quartal mit nur 8% wirklich den Boden erreicht hatte. Insgesamt betrachtet hat sich AMD mit diesem gutklassigen zweiten Quartal in einem nicht einfachen Geschäftsumfeld mit zeitweiligen China-Banns und der immer noch abzubezahlenden Xilinx-Übernahme gut behauptet, konnte endlich sogar die Gaming-Sparte wieder zu (geschäftlichem) Leben erwecken. Zudem hat AMD mit diesen Zahlen am (zu erwartenden) Umsatzrekord für das Gesamtjahr gearbeitet – welcher sich sicherlich erfüllen dürfte, wenn AMDs Prognose für das dritte Quartal von 8,7 Mrd. Dollar (±300 Mio. $) halbwegs eintrifft und das vierte Quartal dann keinen Absturz ergeben sollte. AMD wächst derzeit vielleicht nicht mehr so rasant wie in den Jahren 2020/21, aber dennoch gutklassig – und inzwischen wieder vorangetrieben durch alle wichtigen Geschäftsfelder.