WCCF Tech haben eine Bestätigung der Existenz von AMDs "Phoenix2" APU mittels Treiber-Patches für Linux erspäht, welche bereits letzten Dezember kolportiert wurde. Die reguläre Phoenix-APU wurde inzwischen in Form der Ryzen 7000 Mobile-Serie vorgestellt, "Phoenix2" dürfte sich da im zweiten Halbjahr einreihen. Die Gerüchteküche nannte seinerzeit einen 6-Kern-Prozessor mit nur 4 Shader-Clustern als iGPU. Die 6 CPU-Kerne unterteilen sich dabei in 2x regulärer Zen4-Kern und 4x taktabgesenkter Zen4c-Kern. Dabei besteht Feature-Gleichheit zwischen beiden Kern-Varianten, technisch fehlt Zen4c wohl nur die Hälfte des Level3-Caches. Der Ansatz dieses eher ungewöhnlichen big.LITTLE-Designs liegt in einer Beschränkung der Taktraten, worauf bislang zum Hochhalten der Taktrate benutzte Schaltkreise bzw. Transistoren aus dem Zen4c-Design herausfallen können.
Zen4-Kern | Zen4c-Kern | |
---|---|---|
Zielsetzung | Standard Performance-Kern | Effizienz-Kern, bei jedoch Feature-Gleichheit |
Unterschiede | - | weniger Cache, vermutlich weniger Masse-Transistoren, da weniger Takt angestrebt wird |
max. Taktrate | 5.7 GHz | angeblich ähnlich wie bei Zen 2, sprich ~4.5 GHz |
Level2-Cache | 1 MB pro Kern | 1 MB pro Kern |
Level3-Cache | 2-4 MB pro Kern | 1-2 MB pro Kern |
IPC | - | grob gleich (der geringere Cache könnte minimale Auswirkungen haben) |
Chipfläche | 4-Kern-CCD = 71mm² (inkl. L3-Cache) | lt. AMD-Aussage grob die Hälfte von Zen4 (vermutlich mit Cache gemeint) |
Performance | - | wahrscheinlich anhand des niedrigeren Takts um ca. –20-25% niedriger |
verbaut in | Raphael, Phoenix, Genoa | Phoenix2, Bergamo |
Damit kann dieser CPU-Kern nur halb so groß wie ein regulärer Zen4-Kern ausfallen (wahrscheinlich gerechnet mit Cache, Aussage stammend von AMDs Mark Papermaster). Der Taktraten-Verlust hält sich wohl in Grenzen (ähnlich wie bei Zen 2, sprich bei ~4.5 GHz), dafür dürfte die Effizienz steil nach oben gehen und AMD spart wie gesagt ungefähr die Hälfte der Chipfläche. Grob kann man hochrechnen, dass (bei nahezu selber IPC) dann 4 Zen4c-Kerne in etwa so viel leisten wie drei 3 Zen4-Kerne – auf der Chipfläche von 2 Zen4-Kernen. Hier oben drauf kommt der Effizienzgewinn und die größere Kern-Anzahl, welche natürlich auch verkaufsfördernd ist. Der eigentliche Clou dieses Ansatzes ist dann, dass AMD jenen für alle nachfolgenden Prozessoren-Architekturen recht einfach adaptieren kann (immer eine extra c-Variante auflegend), ohne wie Intel die ganze Zeit an zwei getrennten Mikroarchitekturen arbeiten zu müssen (welche zudem auch nicht ganz Feature-gleich sind). Zen4c ist zudem augenscheinlich die Grundlage von AMDs "Bergamo" ManyCore-Server-Prozessoren, diese Entwicklung wird somit über gleich zwei Produktsparten re-finanziert.
Viel Beachtung fand die Aussage von Twitterer OneRaichu über das (angebliche) Entwicklungsziel Intels bei Meteor Lake: +50% mehr Effizienz soll hierbei herausgeholt werden – bei gleicher Performance, basierend auf gleicher Kern-Konfiguration. Anders formuliert soll mit selber Kern-Konfiguation der Stromverbrauch ein Drittel niedriger ausfallen, dann ergibt sich automatisch jener Effizienz-Gewinn. Dies passt generell zu einer Prozessoren-Generation auf Basis einer neuen Fertigung (Intel 4) und expliziter Mobile-Ausrichtung. Auf einen tatsächlichen Performance-Gewinn scheint diese Prozessoren-Generation hingegen nicht ausgerichtet zu sein, eventuell ergibt sich aber trotzdem irgendwo ein kleiner Vorteil. Auf iGPU-Seite soll es hingegen deutlich vorangehen, wobei die genannte Performance-Verdopplung angesichts des nominell kleinen Sprungs von 96 auf 128 EU nur mit (sehr) deutlich höheren Taktraten als realisierbar erscheint.
The target of Meteor is to realize 1.5x+ efficiency compare to the Raptor when it has the same perf. (same core processor, P+E)
Quelle: OneRaichu @ Twitter am 6. Februar 2023
About iGPU, I think it maybe will reach almost 2x perf levels. (128EU@2.0+GHz VS 96EU)
Quelle: OneRaichu @ Twitter am 6. Februar 2023
This one twitter is just talking about the efficiency target instead of the perf target. About the perf target, it still has some adjustments.
Quelle: OneRaichu @ Twitter am 6. Februar 2023
"efficiency" means that perf/watt. 1.5x efficiency in the same perf means that less 1/3 power consumption in the same perf.
Quelle: OneRaichu @ Twitter am 6. Februar 2023
Die ComputerBase berichtet über zwei weitere Varianten zur "GeForce RTX 3060", welche jetzt entdeckt wurden, in Komplett-PCs jedoch sicherlich schon eine ganze Weile herumschwirren. Hier handelt es sich grundsätzlich um eine GeForce RTX 3060 mit zwei mehr Shader-Clusterns, welche dann also mit 4608 FP32-Einheiten den Vollausbau des zugrundeliegenden GA106-Chips benutzt. Erstaunlicherweise gibt es sogar leicht mehr Chip-Takt, dafür wird allerdings der Speichertakt leicht ausgebremst: Anstatt GDDR6-Speicher mit 15 Gbps Datenrate gibt es solchen mit nur 14 Gbps Datenrate. Da der Gewinn an FP32-Rechenleistung (+12%) größer ausfällt als der Nachteil an Speicherbandbreite (–7%), dürfte diese Vollausbau-Variante ca. 5% schneller gegenüber der default-Variante zur GeForce RTX 3060 herauskommen.
GeForce RTX 3060 8GB | GeForce RTX 3060 12GB | GeForce RTX 3060 (4608SP) 6 GB | GeForce RTX 3060 (4608SP) 12 GB | |
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Chip-Basis | nVidia GA106-? | nVidia GA106-300 | nVidia GA106-? | nVidia GA106-? |
Hardware | 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32-Einheiten, 48 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) | 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32-Einheiten, 48 ROPs, 2.25 MB L2, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) | 3 Raster-Engines, 30 Shader-Cluster, 3840 FP32-Einheiten, 48 ROPs, 2.25 MB L2, 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau) | 3 Raster-Engines, 30 Shader-Cluster, 3840 FP32-Einheiten, 48 ROPs, 2.25 MB L2, 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau) |
Taktraten | 1320/1777 MHz & 15 Gbps | 1320/1777 MHz & 15 Gbps | 1627/1852 MHz & 14 Gbps | 1627/1852 MHz & 14 Gbps |
Rohleistungen | 12,7 TFlops & 240 GB/sec | 12,7 TFlops & 360 GB/sec | 14,2 TFlops & 336 GB/sec | 14,2 TFlops & 336 GB/sec |
Speicherausbau | 8 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 |
Differenz | ein Drittel weniger Speicher, ein Drittel weniger Speicherbandbreite = Performance-Abschlag ca. –15% | default-Variante | 12% mehr FP32-Rechenleistung, minimal weniger Speicherbandbreite, halbierter Speicher = wahrscheinlich um ca. 5% schneller, aber untauglich für 4K | 12% mehr FP32-Rechenleistung, minimal weniger Speicherbandbreite = wahrscheinlich um ca. 5% schneller |
offizieller Verbrauch | 170W | 170W | 170W | 170W |
FullHD / 4K Perf.Index | ? | 1130% / 165% | ? | ? |
Listen/Straßenpreis | ? / 330-370€ | $329 / 350-370€ | rein OEM | rein OEM |
Release | Oktober 2022 | 25. Februar 2021 | irgendwann 2022 | irgendwann 2022 |
Dies rechnet allerdings nicht abweichende Power-Limits oder eventuelle weitere Werksübertaktungen mit ein, welche im OEM-Geschäft auftreten können – jeder PC-Hersteller darf da durchaus sein eigenes Süppchen kochen. Als großer Nachteil tritt jene Vollausbau-Variante jedoch üblicherweise nur mit 6 GB Grafikkartenspeicher an, was sowohl Eignung als auch Performance für höhere Auflösungen limitiert. Es soll die Vollausbau-Variante allerdings auch mit gleich 12 GB VRAM geben, wie gesagt ist im OEM-Geschäft alles an Varianten möglich. Jene würde sich auf dem passenden Power-Limit natürlich über die reguläre GeForce RTX 3060 erheben – der seltene Fall, dass eine OEM-Variante mal durchgehend besser ist als das reguläre Desktop-Modell. Vorher abschätzbar ist dies allerdings nicht, da kaum ein PC-Hersteller ausreichend genaue Spezifikationen zu derart tiefen Details bekanntgibt. Der gezielte Kauf einer (leicht) stärkeren GeForce RTX 3060 (OEM) im Rahmen eines Komplett-PCs ist somit nur in den wenigsten Fällen realisierbar.
VideoCardz vermelden den Marktstart von Core i5-13490F & Core i7-13790F in China, wo letzterer nur in Komplett-PCs und nicht im Einzelhandel zu finden sein wird. Zudem gibt es weitere Spezifikations-Angaben zum Core i7-13790F: Jener kommt auf einen maximalen Boost-Takt von 5.1 GHz daher, liegt demzufolge unterhalb der Vorgabe des normalen F-Modells (5.2 GHz). Dafür ist der Level3-Cache etwas größer (33 anstatt 30 MB), was allerdings kaum einen beachtbaren Effekt ergeben sollte. Die Taktraten-Differenz ist jedoch klein genug, auf dass sich diese beiden Änderungen ausgleichen könnten, der Core i7-13790F dürfte also glatt so schnell wie ein regulärer Core i7-13700F sein. Sofern das 90er Modell hier zu einem beachtbaren Mehrpreis führt, wäre dies faktisch ein Nepp-Angebot. Aber natürlich sind beide 90er "Black Edition" Prozessoren auch in dieser Prozessoren-Generation allein nur in China erhältlich, entwickelt dies für westliche Märkte somit keine Relevanz.
Basis | Kerne | P-Takt | E-Takt | L2+L3 | iGPU | PBP/MTP | Liste | Release | |
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Core i7-13790F | Raptor Lake | 8C+8c/24T | ?/5.1 GHz | ? | 24+33 MB | deaktiviert | ? | ? | Febr. 2023 |
Core i7-13700 | Raptor Lake | 8C+8c/24T | 2.1/5.2 GHz | 1.5/4.1 GHz | 24+30 MB | 32 EU | 65/219W | $384 | 3. Jan. 2023 |
Core i7-13700F | Raptor Lake | 8C+8c/24T | 2.1/5.2 GHz | 1.5/4.1 GHz | 24+30 MB | deaktiviert | 65/219W | $359 | 3. Jan. 2023 |
Core i5-13490F | Alder Lake | 6C+4c/16T | ?/4.8 GHz | ? | 9.5+24 MB | deaktiviert | ? | ? | Febr. 2023 |
Core i5-13400 | Alder Lake | 6C+4c/16T | 2.5/4.6 GHz | 1.8/3.3 GHz | 9.5+20 MB | 24 EU | 65/148W | $221 | 3. Jan. 2023 |
Core i5-13400F | Alder Lake | 6C+4c/16T | 2.5/4.6 GHz | 1.8/3.3 GHz | 9.5+20 MB | deaktiviert | 65/148W | $196 | 3. Jan. 2023 |
Anmerkung: Spezifikationen der neuen Modelle 13490F & 13790F natürlich inoffiziell & unbestätigt |