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nVidia zeigt Cloud-basierte indirekte Beleuchtung

Über die Möglichkeit, Teile einer Spieleberechnung in die Cloud zu verlagern, wird seit einiger Zeit debattiert – bis auf Ansätze wie bei SimCity, wo der eigentliche Zweck dahinter ein schödes DRM darstellt, gibt es allerdings dato noch keine wirklich erfolgsversprechenden Ansätze. Nun zeigt nVidia mittels "CloudLight" ein System zur Cloud-basierten Berechnung indirekter Beleuchtung. Hiermit soll zum einen ein Themenfeld gefunden sein, wo man mit richtig viel Rechenleistung auch noch etwas an Optikgewinn herausholen kann – und zum anderen stört die sich durch die Cloud-basierte Berechnung automatisch an Bord geholte zusätzliche Ausgabelatenz bei diesem Grafikeffekt vielleicht noch am geringsten. nVidia stellt zur Begutachtung ein PDF und ein Video zur Verfügung, wobei die Meinungen zu letzterem stark geteilt sind.

Wirklich spektakulär ist das Video in jedem Fall nicht – vor allem, wenn man die Frage aufwirft, ob man diesen Optikeffekt nicht auch mittels lokalem Rendering erreichen könnte. Da nVidia angab, daß eine Quadro K5000 Grafikkarte insgesamt fünf Clients hochwertig mit dieser Cloud-Berechnung versorgen könnte, scheint dies zumindest für HighEnd-Grafikkarten durchaus machbar zu sein. Das große Musthave-Feature ist angesichts des derzeit zur Verfügung stehenden Materials sicherlich noch nicht zu erkennen – aber eventuell rechnet nVidia ja auch ganz anders: Für die Publisher bedeutet ein in der Cloud berechneter Effekt eben immer auch ein automatisches DRM-System, womit man aus Publisher-Sicht üblicherweise sehr hellhörig wird.

Für nVidia hingegen geht es dagegen schlicht darum, möglichst leistungsfressende Grafikeffekte zu finden, welche den Grafikkkarten-Absatz ankurbeln. Da dies bei Consumer-Grafikkarten augenscheinlich nur in einem gewissen Maße funktioniert, müssen nun eben die Cloud-Anbieter als potentielle Umsatztreiber für nVidia herhalten: Im Idealfall verkauft nVidia dann jedem Gamer eine Grafikkarte und pro Gamer noch eine Grafikkarte an die diversen Cloud-Anbieter. Dafür müssen dann halt Effekte gefunden und gepuscht werden, welche die teilweise Spieleberechnung in der Cloud vorantreiben – völlig egal, ob dies wirklich die jeweils sinnvollste Lösung darstellt. nVidia kommt mittels "CloudLight" diesem Unternehmensziel sicherlich näher – nur der Mehrwert für den Spieler ist derzeit weiterhin fraglich.