Die spanische Webseite El Chapuzas Informático (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt Bilder und bringt die Daten der "KFA2 GeForce GT 1030 EXOC White", einer ersten Grafikkarte auf Basis des LowCost-Chips der Pascal-Generation, dem GP108-Chip. Hieraus lassen sich dann auch die bislang noch fehlenden Daten zum GP108-Chip rekonstrieren, dessen (höchstwahrscheinlich) größte Ausführung in Form des GP108-300 bei der GeForce GT 1030 Verwendung findet. So gibt es wiederum im LowCost-Segment bei nVidia nur 384 Shader-Einheiten an einem 64 Bit Speicherinterface – nominell natürlich nach (sehr) wenig aussehend, aber insbesondere bei der Pascal-Generation sicherlich immer auch ein wenig durch die hohen Taktraten ausgeglichen.
Fertigung | Technik | Grafikkarten | Perf.Index | |
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GP100 | 15,3 Mrd. Tr. @ 610mm² | 3840 SE @ 4096 Bit HBM2 | Tesla P100 | ? |
GP102 | 12 Mrd. Tr. @ 471mm² | 3840 SE @ 384 Bit GDDR5X | GeForce GTX 1080 Ti, Titan X & Titan Xp | 1150%, 1130% & ~1200% |
GP104 | 7,2 Mrd. Tr. @ 314mm² | 2560 SE @ 256 Bit GDDR5X | GeForce GTX 1070 & 1080 | 800% & 960% |
GP106 | 4,4 Mrd. Tr. @ 200mm² | 1280 SE @ 192 Bit GDDR5 | GeForce GTX 1060 3GB & 6GB | 530% & 590% |
GP107 | 3,3 Mrd. Tr. @ 132mm² | 768 SE @ 128 Bit GDDR5 | GeForce GTX 1050 & 1050 Ti | 310% & 360% |
GP108 | angen. ~2 Mrd. Tr. @ ~85mm² | 384 SE @ 64 Bit GDDR5 | GeForce GT 1030 | ~170% |
Ob selbiges auch auf die GeForce GT 1030 zutrifft, läßt sich vorab allerdings noch nicht bestätigen, da die nominellen Taktraten gerade bei diesen kleineren Karten Schall und Rauch sind – die GeForce GTX 1050 Ti taktet offiziell mit nur 1290/1392/3500 MHz, deren realer Chiptakt wurde allerdings vielmehr mit ~1640 MHz ausgemessen. Insofern sind die Taktraten der (sowieso werksübertakteten) KFA2-Karte von 1252/1506/3000 MHz letztlich kein ausreichend guter Hinweis darauf, wie die Taktraten der GeForce GT 1030 wirklich liegen werden. Theoretisch sind sicherlich die grob 1700 MHz realer Chiptakt der anderen Pascal-basierten Grafikkarten drin, allerdings könnte die GeForce GT 1030 auch durch ihr vergleichsweise niedriges Power-Limit von (angenommen) 30 Watt gebremst werden (die TDP liegt bei 30 Watt, das Power-Limit ist angenommenerweise gleich) und demzufolge niedriger takten, als zu was der GP108-Chip eigentlich abzuleisten im Stande ist.
Die Performance der Karte läßt sich angesichts dessen (sowie generell mangelhafter Vergleichswerte im LowCost-Segment) nur eher grob schätzen, wir gehen derzeit von einem FullHD Performance-Index von ~150-180% – würden uns allerdings auch nicht wundern, wenn diese Prognose in diesem Fall mal nicht zutrifft und es real deutlich mehr oder deutlich weniger wird. Jene Performance-Prognose kann daher derzeit nur als grobestmögliche Orientierung dienen, um die Karte wenigstens überhaupt irgendwie einschätzen zu können: Irgendwo auf dem Performance-Niveau der seinerzeitigen GeForce GTX 750 (185%, Basis GM107-Chip) dürfte die GeForce GT 1030 wohl herauskommen. Jene war allerdings seinerzeit auch nur die kleinere Mainstream-Lösung und liegt inzwischen auch schon wieder drei Jahre zurück.
Radeon RX 550 | Radeon RX 560 | GeForce GT 1030 | GeForce GTX 1050 | |
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Chipbasis | AMD Polaris 12 | AMD Polaris 11 | nVidia GP108 | nVidia GP107 |
Fertigung | 2,2 Mrd. Transistoren in 14nm auf 101mm² Chipfläche bei GlobalFoundries | 3,0 Mrd. Transistoren in 14nm auf 123mm² Chipfläche bei GlobalFoundries | ~2 Mrd. Transistoren auf ~85mm² Chipfläche | 3,3 Mrd. Transistoren in 14nm auf 132mm² Chipfläche bei Samsung |
Architektur | GCN4, DirectX 12 Feature-Level 12_0 | Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1 | ||
Features | Vulkan, OpenGL, Mantle, Asynchonous Compute, VSR, CrossFire, TrueAudio Next, FreeSync | Vulkan, OpenGL, Asynchonous Compute, DSR, PhysX, G-Sync | ||
Technik | 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) | 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) | 1 Raster-Engine, 384 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 64 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) | 2 Raster-Engines, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) |
Taktraten | 1100/1183/3500 MHz | 1175/1257/3500 MHz | ~1500/3000 MHz | 1354/1455/3500 MHz |
Speicherausbau | 2/4 GB GDDR5 | 2/4 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 |
Ref./Herst./OC | ✗ / ✓ / ✓ | ✗ / ✓ / ✓ | ? / ? / ✓ | ✗ / ✓ / ✓ |
Layout | DualSlot | DualSlot | SingleSlot | DualSlot |
Kartenlänge | Hersteller: 15,5-22,5cm | ? | ? | Hersteller: 14,5-24,1cm |
Stromstecker | keiner | (vermutlich) 1x 6pol. | keiner | keiner |
off. Verbrauch | 50W (TBP) | 75W (TBP) | 30W (GCP) | 75W (GCP) |
Idle-Verbrauch | (geschätzt) ~8W | (geschätzt) ~10W | (geschätzt) ~4W | ~5W |
Spiele-Verbrauch | (geschätzt) ~50W | (geschätzt) ~85W | (geschätzt) ~30W | ~55W |
Ausgänge | HDMI 2.0b (mit HDCP 2.2), DisplayPort 1.4 | HDMI 2.0b (mit HDCP 2.2), DisplayPort 1.4 | DVI-D, HDMI 2.0b (mit HDCP 2.2) | DualLink DVI-I, HDMI 2.0b (mit HDCP 2.2), DisplayPort 1.4 |
FullHD Perf.Index | (geschätzt) ~150-180% | (geschätzt) ~290-310% | (geschätzt) ~150-180% | 310% |
Listenpreis | 2GB: 79$ | 2GB: 99$ | ? | 2GB: 109$ |
Straßenpreis | 2GB: 85-110€ 4GB: 100-120€ |
ab Anfang Mai verfügbar | ab Mitte Mai verfügbar | 2GB: 110-130€ |
Release | 20. April 2017 | 20. April 2017 | 17. Mai 2017 | 25. Oktober 2016 |
In jedem Fall geht die GeForce GT 1030 damit in den Infight mit der kürzlich veröffentlichten Radeon RX 550 mit einer (derzeit) ähnlich liegenden Performance-Prognose – welche allerdings bei einem (offiziellen) Stromverbrauch von 50 Watt als etwas energiehungriger als die nVidia-Lösung gelten darf. Je nach Anwendungszweck hat dies natürlich keinerlei Belang und würde noch nicht einmal ein deutlicher Performance-Unterschied dieser Karten eine Rolle spielen – denn zum Gaming sind beide LowCost-Karten sowieso nur höchst eingeschränkt bis gar nicht verwendbar. Gut möglich, das die GeForce GT 1030 am voraussichtlichen Launchtag in Form des 17. Mai 2017 wie schon die Radeon RX 550 ohne jede unabhängige Hardwaretests in den Einzelhandel geht, weil der Grafikchip-Entwickler die Grafikkarten-Käufer nicht gerade höchstselbst auf die schwache Gaming-Eignung dieser LowCost-Grafikkarten hinweisen will.
Noch problematischer als jene schwache Gaming-Eignung sehen wir derzeit allerdings den Preispunkt beider LowCost-Grafikkarten (die GeForce GT 1030 soll laut El Chapuzas Informático für 80 Euro zu haben sein): Knapp unter 100 Euro ergeben keinen ausreichenden Preisabstand zu klassischen Mainstream-Modellen wie Radeon RX 460/560 oder GeForce GTX 1050, welche für knapp über 100 Euro erhältlich sind. Schließlich kann man Radeon RX 550 und GeForce GT 1030 als grob nur halb so schnell wie die jeweils nächsten Modelle ihres Portfolios (Radeon RX 560 & GeForce GTX 1050) ansehen – und dies sollte sich auch irgendwie im Preis niederschlagen. Gerade wenn es um eine Grafikkarte letztlich ohne Gaming-Einsatz geht, die einfach nur alle modernen Multimedia- und Anschlußfeatures mit bringt, sind die von AMD und nVidia derzeit hierfür aufgerufenen Preislagen zu hoch – da dürfte höchstens 60 Euro (und weniger) dranstehen, wenn man eine Grafikkarte allein wegen deren Multimedia- und Anschlußfeatures kauft.