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Asus verschiebt alle seine AMD-Grafikkarten unter den neuen Markennamen "AREZ"

Grafikkarten-Hersteller Asus hat nunmehr mittels offizieller Pressemitteilung die vorher schon gerüchteweise bekannte Vorstellung seines neuen Markenamens "AREZ" bestätigt, unter welchem man zukünftig alle AMD-basierten Grafikkarten verkaufen wird. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Namen, welcher nur einzelnen Produkten zugeordnet wird, sondern einen vollständig neuen Markennamen – bei welchem dann also auch der Herstellername "Asus" in den Hintergrund tritt. Entsprechende Grafikkarten werden dann sich dann also offiziell "AREZ Dual Radeon RX 580 OC" und nicht mehr "ASUS Dual Radeon RX 580 OC" nennen – der Name "Asus" verschwindet bei Arez-Grafikkarten weitgehend von Produktseiten, dem Karton und dem Produkt selber. Als eigentlicher Hersteller wird aber natürlich weiterhin Asus genannt werden, "AREZ" ist somit nur eine (weitere) Verkaufsmarke von Asus.

Bei Asus sind die entsprechenden Produkt-Webseiten bereits online gegangen – und spiegeln das komplette bisherige Asus-Programm an AMD-basierten Grafikkarten nun einfach unter "AREZ" wider. Eine kleine Ausnahme gibt es bei den ROG-gebrandeten Grafikkarten: Jene gibt es zwar nach wie vor auch im Arez-Portfolio, dort allerdings nur ohne die "ROG"-Kennzeichnung, Beispiel: Die "ROG Strix Radeon RX 580 8GB" wurde nun zur "AREZ Strix Radeon RX 580 8GB". Die Produkt-Webseiten zu den vorherigen Modellen sind allerdings noch online – wahrscheinlich, weil die neuen Arez-Produkte neue Produktkennnummern erhalten, was schon wegen der anderen Benennung bzw. der anderen Kartonage notwendig wird. Bei den Einzelhändlern werden also in Bälde die Asus-Karten aus dem Angebot an AMD-Grafikkarten verschwinden, während ab dem Monat Mai dann die neuen Arez-Grafikkarten dort auftauchen werden. In allen Fällen gilt, das die eigentlichen Hardware-Spezifikationen wie Taktraten und Speicherausbau augenscheinlich 1:1 erhalten bleiben.

Mittels dieses Schritts erfüllt Asus letztlich die eigentliche Kernforderung von nVidias "GeForce Partner Program", nach welcher im Gaming-bezogenen Brand eines Herstellers (bei Asus die "Republic of Gamers") keine anderen Grafikchip-Hersteller als nVidia selber geduldet werden – und folgt damit MSI nach, welche ähnliches bereits etwas früher getan hatten. Die Diskussion darüber, ob nVidias GPP existiert und ob jenes reale Auswirkungen haben könnte, erübrigt sich damit – die realen Auswirkungen sind spätestens jetzt klar ersichtlich. In beiden Fällen (Asus & MSI) bedeutet es für die Hersteller eine umfangreiche Umstellung im Lieferangebot, mit gleichfalls Rückwirkungen auf die Distributoren und Einzelhändler – nur um letztlich eine Namensänderung herbeizuführen, welche allein auf nVidias Druck hin durchgeführt wurde.

Neben den dabei anfallenden Einmalkosten bedeutet die Verschiebung der kompletten AMD-Grafikkarten heraus aus dem Asus-Verkaufsnamen sowie der "Gaming"-Serie bei MSI auch neue Kosten beim Aufbau der neuen Marken bzw. dem Verlust durch Synergien, wenn man (wie bisher) alle Gaming-Produkte unter einer Marke führen konnte (für welche dann auch entsprechende Marketing-Gelder zur Verfügung stehen). nVidias GPP macht es für die Grafikkarten-Hersteller also sogar dauerhaft teurer, neben nVidia-Grafikkarten auch noch AMD-Grafikkarten zu führen – und dummerweise fallen mittels dieser Masche die sich nunmehr für AMD-Grafikkarten zusätzlich ergebenden Kosten auch noch explizit auf, gerade bei Asus mit seinem Arez-Brand. Die Grafikkarten-Hersteller werden somit sanft, aber bestimmt in die Richtung gedrängt, doch lieber nVidia-exklusiv zu arbeiten – was aber natürlich bei den großen Marken Asus, Gigabyte und MSI ein gehöriges Stück Verzicht auf Wettbewerb im Grafikkarten-Markt bedeuten würde.