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Die Grafikkarten-Performance unter Anno 2205

Bei der PC Games Hardware sowie der ComputerBase hat man sich die Grafikkarten-Performance unter Anno 2205 angesehen. Der neue Titel der Aufbausim-Spieleserie bietet eine wiederum herausragende Grafik, verlangt dafür aber auch einen sehr hohen Hardwareeinsatz. Auf der allerhöchsten Bildqualität "UltraHigh", welche dann gleichzeitig auch ein 8x Multisampling Anti-Aliasing umfaßt, wird es daher selbst für die schnellsten Grafikkarten schon unter FullHD arg knapp – das Spiel wird (auf diesen Einstellungen) wahrscheinlich gut mit zukünftiger Grafik-Hardware skalieren können.

Als Performance-Fresser wurden hierbei sowohl das hohe AA-Setting als auch die Shader-Qualität identifiziert: Beim AA-Setting kann man auf 2x Multisampling Anti-Aliasing heruntergehen, welches schon einen Großteil der Arbeit macht und noch vergleichsweise wenig Performance kostet. Bei der Shader-Qualität wird hingegen das Zurückgehen auf das "VeryHigh"-Setting empfohlen, welches optisch nur einen minimalen Unterschied ausmacht, dafür aber die fps-Rate um 35 bis 60 Prozent steigert. Beide Optimierungen – 2x MSAA & Shader-Qualität auf "VeryHigh", ausgehend vom Grundsetting "UltraHigh" – ermöglichen dann eine gute Performance des Spiels auf heutigen Performance- und HighEnd-Grafikkarten, wie die entsprechenden Benchmarks der ComputerBase belegen:

Anno 2205 – 1920x1080 "UltraHigh" + 2xMSAA + Shader-Qualität "VeryHigh"  (Quelle: ComputerBase)
AMD HD7000 AMD R200 AMD R300 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7870 265
270
370 760
30-35 fps 7870-Boost
7950
270X 660Ti
670
35-39 fps 7950-Boost
280
285
680 770 950
40-49 fps 7970
7970-GHz
280X
290
380 780 960
50-59 fps 290X 390
390X
Titan Titan Black
780Ti
ab 60 fps Nano
Fury
Fury X
970
980
980Ti
Titan X

Unterhalb eines gewissen Performance-Levels geht es aber selbst unter der FullHD-Auflösung samt dieser leicht optimierten Bildqualität nicht ab – das Spiel skaliert exzellent mit der vorhandenen Rohleistung, womit Spitzen-Grafikkarten gerade einmal über 60 fps erreichen, während frühere Performance-Modelle wie Radeon HD 7870 und GeForce GTX 760 knapp unterhalb die 30-fps-Grenze fallen. Extrem auffallend ist dabei die klare Bevorzugung der Maxwell-2-Modellen seitens nVidia, wo selbst eine Mainstream-Lösung wie die GeForce GTX 950 noch mehr als 35 fps erreicht, während nominell schnellere Grafikkarten aus nVidias Vorgänger-Generation (GeForce GTX 760) oder seitens AMD (Radeon R9 270X) weitaus langsamer laufen. Setzt man die Shader-Qualität wieder auf "UltraHigh", kommen die AMD-Beschleuniger im übrigen besser mit, dann können jene ihre im Übermaß vorhandene Shader-Rohleistung ausspielen.

Anno 2205 – 2560x1440 "UltraHigh" + 2xMSAA + Shader-Qualität "VeryHigh"  (Quelle: ComputerBase)
AMD HD7000 AMD R200 AMD R300 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7950-Boost 280
285
380 670
30-35 fps 7970
7970-GHz
280X 680 770 960
35-39 fps 290 390 Titan 780
40-49 fps 290X 390X
Nano
Fury
Titan Black
780Ti
50-59 fps Fury X 970
ab 60 fps 980
980Ti
Titan X

Unter der WQHD-Auflösung fallen dann alle Performance-Modelle stark ab und nur noch HighEnd-Grafikkarten kommen vernünftig mit. Zudem wird nun deutlich sichtbarer, wie stark das Spiel die Maxwell-2-Grafikkarten bevorzugt: Während hier gleich drei nVidia-Modelle die 60-fps-Marke erreichen, schafft bei AMD gerade einmal ein Modell den Sprung überhaupt über die 50-fps-Marke. Bei den langsameren Modellen relativiert sich dieser Unterschied allerdings wiederum, dort ist das Einstiegslevel zwischen AMD und nVidia in etwa gleich hoch.

Die weiteren Benchmarks der ComputerBase unter der UltraHD-Auflösung zeigen ein ähnliches Bild zu allerdings nur recht knappen Frameraten auf – allein GeForce GTX 980 Ti & Titan X garantieren hier für über 40 fps, bei wie gesagt optimierten Bildqualitäts-Settings. Würde man die Shader-Qualität unter UltraHD dagegen auf "UltraHigh" anheben, erreichen nicht einmal mehr diese Grafikkarten noch die 30-fps-Marke. Unter diesen allerhöchsten Bildqualitäts-Settings samt der einen oder anderen höheren MSAA-Stufe kann man daher Anno 2205 als guten Prüfstein für zukünftige Hardware verwenden – gerade und auch, weil der Titel so hervorragend mit der vorhandenen Rohleistung skaliert.

Nachtrag vom 13. November 2015

Die ComputerBase hat in der Frage der kürzlichen Grafikkarten-Benchmarks zu Anno 2205 nochmals nachgemessen, nachdem Leserrückmeldungen offenbarten, daß die Performance des Spiels mit zunehmender Spieldauer bzw. zunehmender Anzahl an NPC-Bewohnern der Spielwelt immer weiter in den Keller geht. Die ursprünglichen Benchmarks der ComputerBase bildeten eine Stadt eher am Spielanfang mit 2500 NPCs ab, die neuen Benchmarks wurden hingegen mit Bewohnerzahlen von 43.000, 76.500, 295.000 und 900.000 NPCs aufgenommen. Für letzteren Fall kann man fast eine Performance-Halbierung ansetzen – dort, wo eine Radeon R9 Fury X noch gut 70 fps unter FullHD erreicht, sind es mit steigender NPC-Anzahl dann nur noch gut 40 fps. Interessanterweise geht diese Last tatsächlich rein auf die Grafikkarte, die CPU-Leistung wird mit steigender NPC-Anzahl immer uninteressanter für die herauskommende Framerate – sehr ungewöhnlich bei einer Aufbau-Sim. In jedem Fall schiebt dieser Test dann Anno 2205 nochmals nach vorn in der Frage des derzeit leistungsfressendsten Benchmarks: Bei allerhöchster Optikstufe und mit 900.000 NPCs dürfte eine GeForce GTX 980 Ti bei gerade einmal ~25 fps herauskommen – und dies schon unter einfachem FullHD, an höhere Auflösung wäre hier nicht mehr zu denken.

Nachtrag vom 15. Dezember 2015

Die ComputerBase hat sich nach dem einige Performanceverbesserungen versprechenden Patch 1.2 die Grafikkarten-Performance zu Anno 2205 erneut angesehen – und kann von sehr erfreulichen Ergebnissen berichten: Im Schnitt verbessert sich die Grafikkarten-Performance durch diesen Patch um 15-20% je nach Grafikkarte, wobei dieser Beschleunigungseffekt auf AMD- und nVidia-Modellen in etwa gleicher Höhe auftritt. Angesichts dessen, daß viel zu oft bei Spiele-Patches von "Performanceverbesserungen" gesprochen wird, die dann in der Praxis jedoch nur vereinzelt feststellbar sind, ist dies mal eine sehr positive Ausnahme. Viele Grafikkarten rutschen damit um glatt eine Performance-Klasse nach oben, wenn beispielsweise eine GeForce GTX 770 unter FullHD nicht 39 fps, sondern gleich 47 fps erreicht. Leider nicht extra getestet wurde, was der neue Patch für eventuelle Auswirkungen auf das langfristige Spiel hat, wo (unter sehr großen Siedlungen) die Performance sich durchaus halbieren kann.