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Ryzen-Portfolio mit gleich 17 CPU-Modellen von Ryzen 3 1100 bis Ryzen 7 1800X bestätigt

Das vor ein paar Tagen schon einmal kolportierte Ryzen-Portfolio mit gleich 17 CPU-Modellen (davon allerdings 8 Pro-Modelle) wurde unsererseits anfänglich nicht ganz so ernst genommen, hat sich allerdings in Teilen schon als wahrscheinlich korrekt herausgestellt – und liegt nun noch einmal in Form eines Präsentations-Screenshots vor, welcher die Sache mehr oder weniger final bestätigt. AMD geht damit also tatsächlich mit einem derart breit ausformulierten Portfolio an die Sache heran – ob es alle diese CPU-Modelle von Anfang an zu kaufen geben wird, steht sicherlich auf einem anderen Blatt. Gut möglich, das AMD am kommenden Launchtag wirklich nur die drei zuletzt genannten Achtkerner offeriert, um den Rest des Portfolios dann zwar anzukündigen, aber nachfolgend nur Stück für Stück in den Markt zu schicken.

Von den 17 CPU-Modellen sind die 8 Pro-Modelle natürlich weniger interessant, da üblicherweise nur an OEMs ausgeliefert. Von den Pro-Modellen sind zwar (nach bisherigen Erfahrungen) die gleichen nominellen Taktraten zu erwarten, allerdings keinerlei Overclocking-Features – sprich weder die automatische Übertaktungsfunktion XFR noch die Möglichkeit zur manuellen Übertaktung per Multiplikator. Nachdem die neue Liste nunmehr auch die Verwendung von SMT bei allen Ryzen-Modellen klarmacht, bleibt als einziges Unterscheidungskriterium für die "X"-Modelle im übrigen jene automatische Übertaktungsfunktion XFR übrig – dazu passt auch, das "X"-Modelle wohl üblicherweise ohne Kühler ausgeliefert werden. Hier wird die jeweils vom Anwender eingesetzte Kühllösung sowie die Klasse der jeweils vorliegende CPU dann individuell darüber entscheiden, wieviel Mehrtakt XFR dann noch in der Praxis aus der vorliegenden Ryzen-CPU herausholen kann.

Kerne Takt SMT unlocked XFR L3-Cache TDP Preislage *
Ryzen 7 1800X 8 +SMT ?/4.0 GHz 16 MB 95W ~560 Euro (ohne Kühler)
Ryzen 7 1700X 8 +SMT ?/3.8 GHz 16 MB 95W ~435 Euro (ohne Kühler)
Ryzen 7 1700 8 +SMT ?/3.7 GHz 16 MB 65W ~360 Euro (mit Wraith-Kühler)
Ryzen 5 1600X 6 +SMT ? 16 MB 95W ?
Ryzen 5 1500 6 +SMT ? 16 MB 65W ?
Ryzen 5 1400X 4 +SMT ? 8 MB 65W ?
Ryzen 5 1300 4 +SMT ? 8 MB 65W ?
Ryzen 3 1200X 4 ? 8 MB 65W ?
Ryzen 3 1100 4 ? 8 MB 65W ?
Alle Ryzen-Prozessoren kommen im Sockel AM4 daher und sind damit nur auf Mainboards von AMDs 300er Chipsatz-Serie einsetzbar.
* vermutlicher deutscher Straßenpreis basierend auf den britischen Preislistungen

Jenes XFR-Feature scheint durchaus einiges auszumachen (oder AMD sich darauf viel einzubilden), wenn AMD für alle seine grundsätzlichen Ryzen-Modelle jeweils eine SKU mit XFR und jeweils eine SKU ohne XFR zur Verfügung stellt. Es wird sicherlich interessant werden zu sehen, wie dies in der Praxis funktioniert – ob also Anwender von XFR wirklich bedeutsam Mehrperformance erreichen können, selbst wenn die nominellen Taktraten nicht gerade groß differieren (wie zwischen 1700 & 1700X zu sehen). Stichwort Taktraten: Hierzu gibt es noch eine weitere Tabelle (unten im Postings) aus Fernost, welche diesen Ryzen-Modellen auch noch Taktraten und chinesische Preise zuordnet. Jene Tabelle sieht allerdings nach einer Eigenkreation möglicherweise aus einem fernöstlichen Forum aus, da AMD- und Intel-CPUs zusammen genannt werden – die Hersteller selber vermeiden solcherart direkt vergleichbaren Auflistungen zumeist. Insofern kann man die Taktraten-Angaben aus dieser Tabelle derzeit leider noch nicht für voll ansehen – die Preisnotierungen selber sind zudem vergleichsweise hoch, auch dies sieht eher wieder nach Eigenkreation aus.

Nichtsdesotrotz wird es mit diesem vergleichsweise breiten Ryzen-Portfolio interessant werden, bis zu welchen Preispunkten AMD Ryzen herunterläßt. Immerhin stehen noch Preispunkte von 8 Ryzen-Modellen aus, welche allesamt unterhalb von 360 Euro liegen dürften. Man kann daher gut und gerne von sicherlich attraktiven Preisen für diese derzeit noch nicht ausgepreisten Ryzen-Modelle ausgehen: Die Sechskerner wohl bei um die 300 Euro, die Vierkerner mit SMT wohl bei um die 250 Euro und die Vierkerner ohne SMT wohl bei knapp 200 Euro. Da sollte eigentlich für jeden CPU-Käufer ein passendes Modell mit dabei sein – und AMD, wenn man denn auch derart breit liefern kann, vor wirklich guten Geschäften mit Ryzen stehen. Intel dürfte sich anfänglich sicherlich nur mit besonders schnellen (aber teuren) Prozessoren von Broadwell-E oder aber seinen Billig-CPUs wie der neuen Pentium-Linie mit HyperThreading wehren können – aber im Mittelbau scheint AMD ein wirklich griffiges Angebot aufzubauen.